Hybrid Clouds bereiten Weg zur Digitalen Transformation

Mit Hybrid Clouds wollen Unternehmen ihre Geschäftsprozesse agiler machen. Hindernisse sind Komplexität, Security und Compliance. Das zeigt die IDC Studie „Hybrid Cloud in Deutschland 2015/16“.

Die Verbesserung der IT-Sicherheit und die Reduzierung der IT-Kosten stehen laut

IDC-Studie auf der IT-Agenda deutscher CIOs ganz oben. Erst danach folgen Themen rund um die Digitale Transformation wie die agile Umsetzung neuer Geschäftsprozesse, mobiles Arbeiten oder die einfache Analyse von Geschäftsdaten. Matthias Kraus, Research Analyst bei IDC, kritisiert diese Schwerpunktsetzung: „Wenn die Unternehmen ihre Anstrengungen bei der Digitalen Transformation nicht deutlich ausweiten, können sie sich keine führende Position im Markt sichern.“ Für die erfolgreiche Umsetzung der Initiativen im Bereich Digital Business werde Cloud First zum neuen Mantra der Unternehmens-IT: „Nahezu keine der Technologien oder der zentralen digitalen Initiativen kann ohne die Cloud realisiert werden“, erläutert Kraus. „Sicherheitsbedenken und die hohen Betriebskosten für eigene IT-Landschaften dürfen die Digitalisierung nicht verzögern.“

Für die Studie ‚Hybrid Cloud in Deutschland 2015/2016‘ hatte IDC im Oktober des vergangenen jahres 274 Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten befragt. Ziel der Studie war es, die aktuelle Situation sowie die zu erwartenden Entwicklungen im Bereich Hybrid Cloud in Deutschland zu beleuchten. Im Fokus der Befragung stand die Digitale Transformation auf Basis der von IDC identifizierten sogenannten dritten Plattform, also einer Kombination von Mobile Computing, Cloud-Services, Big Data Analytics und Sozialen Netzen. Unter Hybrid Clouds versteht IDC die Verknüpfung der verschiedenen Sourcing-Varianten aus unternehmenseigener herkömmlicher IT-Umgebung mit Private, Hosted oder Public Cloud Services.

Langwierige Transformation der Inhouse-IT bremst das Business

Nach ihren größten Herausforderungen im Hinblick auf ihre eigene IT-Umgebung gefragt, gaben die Befragten an, dass der Transformationsprozess aufgrund der Komplexität der Systeme und der fehlenden IT-Qualifikationen der Mitarbeiter zu lange dauert. Die Folgen bekämen vor allem die Fachbereiche zu spüren: Neue Geschäftsprozesse könnten nicht so schnell umgesetzt werden, wie es die internen Kunden erwarteten.

Um hier Abhilfe zu schaffen, planten die IT-Verantwortlichen im Kontext der Virtualisierung und dem Management der IT-Infrastruktur zunehmend mit neuen Ansätzen wie etwa dem Software Defined Datacenter (70 Prozent) oder Container-Lösungen (65 Prozent). Allerdings brauche die Umsetzung neuer Ansätze und Technologien Zeit – und genau die fehle der IT. Angesichts der langwierigen Transformation der Inhouse-IT nutzen oder implementierten inzwischen rund sechs von zehn Unternehmen Cloud Services. Zusätzlich beschäftigten sich 26 Prozent mit der Thematik oder planten entsprechende Projekte. Waren lange Jahre die Großunternehmen die Vorreiter bei der Cloud-Nutzung, so habe der Mittelstand inzwischen deutlich aufgeholt. „ Cloud Services sind inzwischen in den IT Sourcing-Strategien der meisten Unternehmen fest verankert“, erläutert Kraus.

Private Cloud-Umgebungen bevorzugt

Unter den Cloud-Nutzern und bei Unternehmen, die entsprechende Projekte planen,

„Die Integration und die automatische Workload-Portabilität ermöglichen es der IT, über Hybrid Clouds betriebliche Prozesse zu automatisieren oder Analytics-Szenarien durchzuführen und damit die Digitale Transformation voranzutreiben“, berichtet Matthias Kraus, Research Analyst bei IDC.

„Die Integration und die automatische Workload-Portabilität ermöglichen es der IT, über Hybrid Clouds betriebliche Prozesse zu automatisieren oder Analytics-Szenarien durchzuführen und damit die Digitale Transformation voranzutreiben“, berichtet Matthias Kraus, Research Analyst bei IDC.

blieben Private Cloud-Umgebungen mit aktuell 57 Prozent die bevorzugte Variante. Rund ein Drittel der Befragten nutze inzwischen Hosted Private Clouds, während die Verbreitung von Public Clouds auf 27 Prozent komme. „Werden die Planungen in die Tat umgesetzt, so nutzen im Jahr 2017 nahezu drei von vier Unternehmen Hoster Private Cloud und mehr als 60 Prozent Public Cloud“, erläutert Kraus. „Die Entscheidung zwischen ‚Make or Buy‘ fällt also immer öfter zugunsten externer Cloud-Anbieter aus.“

Personenbezogene und geschäftskritische Daten bleiben inhouse

Nicht sämtliche Workflows dürften künftig in Hoster Private Cloud oder Public Cloud wandern. Nach Angaben der befragten IT- und Business-Entscheider bleiben Personaldaten (58 Prozent), Kundendaten (51 Prozent), ebenso wie Finanz- und Buchhaltungsdaten (47 Prozent) sowie Forschungs- und Entwicklungsdaten (46 Prozent) ausschließlich im eigenen Unternehmen. Somit erwartet IDC in den kommenden Jahren eine heterogene Umgebung, bestehend aus der eigenen IT-Umgebung und der Hoster Private sowie Public Cloud. „Die Unternehmen stehen jetzt vor der Aufgabe, diesen Sourcing-Mix zu einer hybriden Cloud-Umgebung zu verbinden“, erläutert IDC-Analyst Kraus. „Die Integration und die automatische Workload-Portabilität ermöglichen es der IT, betriebliche Prozesse zu automatisieren oder Analytics-Szenarien unabhängig von der Sourcing-Variante durchzuführen und damit die Digitale Transformation voranzutreiben.“

Besonders stark wachsen laut der Studie Hybrid Clouds. Die Verbreitung dieser Cloud-Variante ist im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Drittel, von 15 auf jetzt 20 Prozent gestiegen. Zusätzlich planen 57 Prozent der befragten Unternehmen den Aufbau hybrider Cloud-Umgebungen innerhalb der kommenden 24 Monate. Sechs von zehn der befragten Unternehmen verfolgen mit dem Aufbau hybrider IT-Landschaften derzeit das Ziel, die Business-Erwartungen an eine agile Geschäftsprozessunterstützung umzusetzen. Jedes fünfte Unternehmen will mit Hybrid Clouds mittelfristig vor allem neue Produkte, Services und Geschäftsmodelle verwirklichen, um so die Digitale Transformation voranzutreiben. Bei der Umsetzung der Digitalen Transformation nimmt die Hybrid Cloud nach Angaben der befragten Entscheider eine wichtige Rolle ein.

Den größten Bedarf für diese IT-Betriebsvariante sehen die Manager in typischen

Die Unterstützung agiler Geschäftsprozesse ist das Hauptziel, das Unternehmen mit hybriden Cloud-Umgebungen verfolgen.

Die Unterstützung agiler Geschäftsprozesse ist das Hauptziel, das Unternehmen mit hybriden Cloud-Umgebungen verfolgen.

Digitalisierungsbereichen. Neben der Ge­schäftsprozessautomatisierung mit 28 Prozent der Nernnungen sind dies Big Data Analytics und Kunden-Self Services zur Verbesserung der Customer Experience (jeweils 27 Prozent) sowie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle (24 Prozent). „Mit hybriden Cloud-Umgebungen kann die IT-Abteilung Speicher- und Rechenkapazität des egenen Rechenzentrums flexibel erweitern, beispielsweise für Testing-Systeme oder für Marketing-Kampagnen“ erläutert Kraus. „Einen weiteren Anwendungsfall stellt die Verknüpfung von CRM aus der Cloudf mit einer Inhouse-ERP-Lösung dar.“

Komplexität, Security und Compliance gelten als Hürden

Die Herausforderungen beim Aufbau und Management hybrider IT-Landschaften sind im Vergleich zur Befragung aus dem Jahr 2014 gleich geblieben: Neben der bereits erwähnten aufwändigen Transformation der eigenen IT-Umgebung stellen sowohl die Komplexität der Hybrid Cloud als auch die Integration der IT-Systeme große Hürden dar. Zudem müssten die Geschäftsprozesse an die neuen Möglichkeiten angepasst werden, die eine Hybrid Cloud mit sich bringt. Die Zusammenarbeit zwischen IT und Fachbereichen gestaltet sich dabei unverändert schwierig. „Der CIO steht vor der Herausforderung, die hybriden Umgebungen aufzubauen und möglichst End to End zu betreiben“, erläutert Kraus. „Im Idealfall werden dabei Workloads automatisch regelbasiert verschoben. Dafür sind neben aufwändigen IT-Veränderungen auf allen Ebenen auch Datenintegration und Prozessanpassungen nötig.“

Die größten externen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Aufbau hybrider IT-Landschaften. sind Security mit 39 Prozent und Compliance mit 36 Prozent der Nennungen. „Die Bedenken in Sachen Sicherheit verblassen im Vergleich zum Vorjahr“, erläutert Kraus. „Dennoch gehen deutsche Firmen auf Nummer sicher und entscheiden sich zu 57 Prozent für Public Cloud-Anbieter mit deutschem Vertragsrecht und zu 47 Prozent für Rechenzentren auf deutschem Boden.“

Die Vermeidung eines Vendor Lock-In ist IT-Entscheidern ist sehr wichtig. Mit 36 Prozent

Sicherheitsbedenken, die Abhängigkeit von externen Cloud-Anbietern und gesetzliche Regelungen sind die meistgenannten Hürden für Hybrid Clouds. Die beiden erstgenannten Punkte nannten allerdings weniger Befragte als 2014.

Sicherheitsbedenken, die Abhängigkeit von externen Cloud-Anbietern und gesetzliche Regelungen sind die meistgenannten Hürden für Hybrid Clouds. Die beiden erstgenannten Punkte nannten allerdings weniger Befragte als 2014.

der Nennungen wurde nannten die Befragten diesen Punkt als zweitwichtigste Hürde für den Aufbau von Hybrid Clouds. Opensource-Technologien gewinnen laut IDC deshalb zunehmend an Bedeutung. Open Stack sei den meisten IT-Entscheidern bekannt und bei fast einem Drittel der befragten Unternehmen im Einsatz. „CIOs wollen sich nicht wieder in der Sackgasse des Vendor Lock-In wiederfinden“, berichtet Kraus. „Die IT-Entscheider sind sich noch unsicher, für welche grundlegenden Technologien, Architekturen und Plattformen sie sich beim Aufbau von Hybrid Clouds entscheiden sollen, weil sich Opensource-Standards, Management-Ansätze und Ökosysteme erst allmählich herauskristallisieren. Die Anbieter sind daher aufgefordert, herstellerunabhängige Technologien, Cloud Services und Plattformen anzubieten.“

Verknüpfung von Cloud und interner IT

Hosted Private Clouds und Public Clouds verbreiten sich laut IDC vor allem deshalb, weil die Transformation der hausinternen komplexen IT-Landschaft viel zu lange dauere. Die Verknüpfung von Cloud Services mit den unterschiedlichen Sourcing-Varianten und der herkömmlichen IT stelle den nächsten logischen Schritt in der IT-Transformation dar. „Die umfangreichen Planungsabsichten und die Zielsetzungen der Unternehmen zeigen, dass Hybrid Clouds ein entscheidender Ansatz sind, um die dynamischen Business-Anforderungen zu erfüllen und die Digitale Transformation voranzutreiben“, resümiert Kraus. jf

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