Teradata steigert Leistung und flexibilisiert Lizenzen

Eine Analytics-Appliance mit einer deutlich gesteigerten Rechenleistung sowie ein Lizenzmodell, welches das Verschieben zwischen Inhouse und Cloud-Betrieb erlaubt: das waren die Hauptthemen auf der Anwenderkonferenz Teradata Universe in Nizza.

Eine neue Version seiner Plattform IntelliFlex hat Teradata vorgestellt. Die Analytics-Appliance verwendet ausschließlich SSD-Speicher (Solid State Drive) und steigert so Performance und Speicherkapazität enorm. Gleichzeitig spart das kompakte Design Platz im Rechenzentrum. Darüber hinaus bringt Teradata die neue Plattform IntelliBase auf den Markt. Diese kommt mit einem einzigen Serverschrank aus und ist laut Unternehmensaussage ähnlich günstig wie Commodity-Hardware. Die Plattform sei flexibel einsetzbar und unterstütze softwareseitig eine Vielfalt an Programmen. Beide Lösungen sind ab dem zweiten Quartal dieses Jahres On-Premise und im Laufe des Jahres auch in der Teradata IntelliCloud verfügbar.

IntelliFlex-Plattform fokussiert auf Solid State Drives

Mit IntelliFlex hat Teradata im vergangenen Jahr eine modulare Architektur eingeführt, bei der Kunden Rechenleistung und Speicherplatz unabhängig voneinander skalieren können. Das inzwischen dritte Update fokussiert erstmals auf SSDs. Diese Speicher bieten deutlich höhere Leistung als klassische Festplatten, waren aber bisher zu teuer, um sie standardmäßig in Data Warehouse-Appliances zu verbauen. Teradata nutzt den Preisverfall und macht SSDs zum bevorzugten Speichermedium von Enterprise Appliances.

IntelliFlex bietet im Vergleich zur Vorversion erhebliche Leistungssteigerungen. Dank zweier Intel Xeon-Prozessoren mit je 18 Kernen ist die Rechenleistung um bis zu 7,5-mal höher. Analytics im Data Warehouse werden um den Faktor 4,5-fach beschleunigt. Als weitere Vorteile nennt Teradata geringere Kosten für Rechenzentren und einen niedrigeren CO2-Ausstoß durch doppelte Rechenleistung pro Kilowatt Energie.

IntelliBase als Alternative zu Commodity-Hardware positioniert

IntelliBase ist positioniert als eine günstige neue Lösung für Aufgaben rund um Daten und Analytics. Kunden erhalten in einem einzigen Serverschrank ein komplettes Logical Data Warehouse. Mit IntelliBase könnten Unternehmen eine Analytics-Umgebung aufbauen, die ihren gegenwärtigen Anforderungen entspricht und sich dank flexibel einsetzbarer Hardware auch an zukünftige Bedürfnisse anpassen lässt. Auf einem anfangs für Hadoop verwendeten Rechenknoten lasse sich beispielsweise später eine Teradata Datenbank betreiben. So positioniert sich IntelliBase als günstige Alternative zu Commodity-Hardware.

„Teradata nutzt Fortschritte im Bereich Commodity-Infrastruktur und kombiniert diese mit einer durchstrukturierten Plattform“, erklärt Tony Baer, Principal Analyst beim Analystenhaus Ovum. „Teradata-Kunden können In nur einer Lösung verschiedene Ansprüche abwägen – von Kosten über Service Level-Anforderungen bis hin zur Nutzung verschiedenartiger Analytics.“

Inhouse-Lizenzen lassen sich in die Cloud verschieben

Das zweite große Thema in Nizza war die gestiegene Flexibilität bei der Lizenzierung von Datenbanken in Hybrid Cloud-Installationen. Das Lizenzmodell umfasst vier Stufen mit unterschiedlicher Funktionalität. Die Lizenzen lassen sich variabel On-Premise und in der Cloud einsetzen und werden auf Abonnementsbasis abgerechnet. Das neue Lizenzmodell gilt ab sofort.

Die variablen Datenbanklizenzen geben Teradata-Kunden mehr Flexibilität bei der Auswahl, Erweiterung und Restrukturierung ihrer hybriden Cloud-Umgebung. Sie können Lizenzen zwischen den verschiedenen Implementierungsoptionen verschieben, wenn sich ihre Anforderungen ändern. Dank des einheitlichen Programmcodes bei allen Implementierungsoptionen können auch Workloads innerhalb der Hybrid Cloud verschoben werden. So lassen sich Datenmodelle, Applikationen und Entwicklungsergebnisse unverändert innerhalb jedes Ökosystems migrieren oder transferieren. Kunden müssen sich nicht mehr auf Cloud oder On-Premise festlegen. „Ein Unternehmen kann seine Analyselösung beispielsweise zunächst auf einem Teradata IntelliFlex On-Premise-System entwickeln und sie dann nahtlos in die Teradata IntelliCloud portieren“, erläutert John Dinning, Executive Vice President & Chief Business Officer bei Teradata.

Das Lizenzmodell umfasst vier Stufen

Die neuen Lizenzen bündeln bestimmte Funktionen und reichen von der kostenlosen Stufe für die Datenbank-Entwicklung bis zu Analyse-Systemen mit hoher Nebenläufigkeit und gemischten Workloads. Die vier Stufen sind:

  • Entwickler (Developer) – Diese kostenlose Lizenz richtet sich an Kunden, die neue Anwendungen entwickeln. Sie gilt für nicht-produktive Umgebungen. Die „Entwickler“-Lizenz ist als reine Software-Version auf Public Clouds oder als VMware für die Installation auf Teradata-fremder Hardware verfügbar.
  • Basis (Base) – Diese Lizenzstufe kommt bei Data Warehouses der Einstiegsklasse mit niedriger Nebenläufigkeit zum Einsatz. Sie ist in der Cloud und für On Premise-Systeme verfügbar.
  • Erweitert (Advanced) – Diese Lizenzstufe unterstützt Produktivumgebungen mit hoher Nebenläufigkeit und gemischten Workloads. Sie umfasst leistungsstarke Funktionen für Integrated Workload-Management und für Intelligent Memory. Diese Option ist ebenfalls für On-Premise-Systeme und in der Cloud verfügbar.
  • Unternehmen (Enterprise) – Diese höchste Lizenzstufe beinhaltet umfassende Workload Management-Funktionen mit Teradata Active System Management und Intelligent Memory. Auch diese Option für Großunternehmen ist für On-Premise-Systeme und in der Cloud verfügbar.
  • Sämtliche Lizenzstufen umfassen Datenbank-Funktionen, mit denen Kunden Analyseumgebungen erstellen. Die Datenbanken bieten Sicherheitsfunktionen auf Zeilen-, Spalten- und zeitlicher Ebene sowie Secure Zones. Ohne Zusatzkostenverspricht Teradata den Unternehmen eine höhere Leistung, erweiterte zeitbasierte Analysen und ein höheres Maß an Sicherheit und Prüfbarkeit. Jürgen Frisch

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