SAP kontert Kritik der DSAG

SAPs Produktvorstand Bernd Leukert kontert auf der DSAG-Jahrestagung die Kritik der SAP-Anwendergruppe mit Werbung für SAP HANA und einer Wartungsverlängerung für die SAP Business-Suite – zufrieden stellt das diese nicht.

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Mit SAP HANA und die SAP HANA Enterprise Cloud können die Unternehmen Antwort auf die Herausforderungen der digitalen Transformation geben“, wirbt SAPs Produktvorstand Bernd Leukert.

SAP HANA ist die einzige In-Memory-Datenbank, auf der gleichzeitig analytische und transaktionale Anwendungen laufen“ wirbt Bernd Leukert, der im SAP-Konzern für Produkte und Innovationen zuständig ist, für das Innovationspotential dieser Lösung. Im digitalen Zeitalter könnten sich Unternehmen in Echtzeit einen Überblick über ihre gesamte Wertschöpfungskette verschaffen und gleichzeitig mit Kunden und Geschäftspartnern über eine Vielzahl von Kanälen kommunizieren.

Auf dem DSAG-Jahreskongress in Leipzig hatten sich über 4000 SAP-Anwender versammelt, um sich über Produkte und Strategien zu informieren. In einer Umfrage im Juli und August dieses Jahres unter 524 DSAG-Mitgliedern hatten sich die IT-Entscheider zurückhaltend gegenüber den SAP-Initiativen SAP HANA und SAP HANA Enterprise Cloud gezeigt. Viele Anwender wollen ihre IT-Systeme demnach erst dann auf neue Lösungen migrieren, wenn sie dafür einen konkreten Business Case erkennen.

SAP HANA und Simple Apps sollen SAP-Systeme vereinfachen

„Die digitale Transformation stellt Unternehmen vor große Herausforderungen“, räumt Leukert ein, aber SAP HANA könne darauf eine Antwort geben. Die In-Memory-Datenbank sei ein großer Hebel dafür, bestehende IT-Landschaften durch den Wegfall der bisher aus Performancegründen notwendigen Aggregate zu beschleunigen und gleichzeitig zu vereinfachen.

Auch bei den Applikationen selbst haben sich die Walldorfer die Vereinfachung der von vielen Anwendern beklagten Komplexität auf die Fahnen geschrieben. Das im Mai vorgestellte Produkt SAP Simple Finance sei der erste Schritt in diese Richtung gewesen, weitere Module sollen nach und nach folgen. Eine Schrittfolge oder einen Zeitplan für diese Initiative nannte Leukert nicht.

Die Cloud positioniert Leukert als weiteren Hebel der Vereinfachung von SAP-Systemen. Die sogenannten s-Apps (Simple Apps) sollen demnach zuerst in der Cloud verfügbar sein, und erst später für On-Premise-Systeme. In die Cloud zwingen will SAP die Anwender aber nicht: „Cloud first, aber nicht Cloud only“ erläutert Leukert seine Produktstrategie, die auf die Wahlfreiheit der Anwenderunternehmen abzielt. Auch künftig will SAP demnach Inhouse-Lösungen in vollem Umfang unterstützen. Auch die On-Premise-Varianten der Applikationen sollen beispielsweise ein rollenbasiertes User-Interface erhalten. Um die Zusage der Kontinuität zu bekräftigen, verspricht Leukert, dass SAP das aktuelle Kernprodukt SAP Business Suite 7 bis mindestens 2025 unterstützt – fünf Jahre länger, als bisher angekündigt. Die Gebühren für den Enterprise Support sollen sich in dieser Zeit stabil bei 22 Prozent bleiben.

SAP-Anwender hinterfragen den Wert der Wartung

Die DSAG ist mit diesen Ankündigungen nicht zufrieden: „Viele SAP-Anwender hinterfragen den Wert der Wartungsverträge“, berichtet Andreas Oczko, der im DSAG-Vorstand für Lizenzen und Wartung zuständig ist. „Es gibt aus unserer Sicht keinen Grund für die SAP, die Preise für die Standardwartung zu erhöhen.“ Ein weiterer Kritikpunkt von Oczko ist die „nicht praxistaugliche“ neue Preisliste der SAP, die deutlich zu kompliziert und für Anwender kaum zu verstehen sei.

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Erst wenn redundante Datenstrukturen in den On-Premise-Systemen abgebaut, bestehende Abhängigkeiten zwischen Release-Ständen reduziert und die Systemlandschaften konsolidiert sind, können Anwender über Investitionen in zusätzliche Module nachdenken“, warnt DSAG-Vorstandsvorsitzender Marco Lenck.

Auch die SAP-Initiative zur Vereinfachung geht der DSAG nicht weit genug: Wirkliche Vereinfachung hieße, einen komplexen Bedarf ohne komplizierte Abbildung zu erfüllen“, erläutert Marco Lenck, Vorstandsvorsitzender der DSAG. So sei es beispielsweise nötig, redundante Datenstrukturen in den On-Premise-Systemen abzubauen, bestehende Abhängigkeiten zwischen Release-Ständen zu reduzieren und generell die Systemlandschaften zu konsolidieren. Erst wenn dies erfüllt sei, könnten Anwender über Investitionen in zusätzliche Module nachdenken.

IBM und SAP kooperieren in der Cloud

Die SAP versucht derweil, die Cloud mehr Anwendern schmackhaft zu machen, und hat daher eine Partnerschaft mit IBM geschlossen. Ab sofort läuft laufen die Cloud-Systeme der SAP auch in Rechenzentren von IBM. SAP betreibt aktuell weltweit 20 Cloud-Rechenzentren, IBM mindestens die doppelte Anzahl. Neben SAP-Applikationen können Anwender in der Big-Blue-Cloud auch andere Applikationen implementieren. Für Sicherheit und Datenschutz in diesen Rechenzentren wollen SAP und IBM gemeinsam sorgen – und damit eine große Hürde auf Seiten der Anwender beseitigen. jf

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