SAP fokussiert Innovation und Umweltschutz

Widerstandsfähigkeit, optimierte Logistik, Business-Netzwerke und Nachhaltigkeit – diese Schwerpunkte setzt SAP auf ihrer Hausmesse Sapphire. Leitbild bleibt das intelligente Unternehmen, das künftig umweltfreundlich werden soll.

Survival-Modus: „Das wirtschaftliche Überleben hat in der Corona-Pandemie für viele Unternehmen die erste Priorität“, berichtet Christian Klein, der seit Oktober 2019 alleiniger CEO der SAP ist auf der SAP Hausmesse Sapphire. „Um stärker aus dieser Krise herauszukommen, ist es jedoch unerlässlich, die Weichen schnell wieder in Richtung Wachstum zu stellen. Intelligente Technologie ermöglicht genau das.“

Auch Thomas Saueressig, Mitglied des Vorstands der SAP SE und Leiter des Bereichs SAP Product Engineering wirbt für das SAP-Leitbild des intelligenten Unternehmens: „In unsicheren Zeiten brauchen Unternehmen einen zuverlässigen Partner, der ihnen hilft, fundierte Entscheidungen zu treffen, um ihre Agilität und Stabilität während der Coronakrise und darüber hinaus zu verbessern.“ In einer hochgradig vernetzten Welt sei es für Unternehmen wichtig, schnell auf Umwelt- und Marktveränderungen zu reagieren. „Wir verfügten über die Strategie, das Know-how, die Lösungen und das Partnernetz, um Kunden auf dem Weg zum intelligenten Unternehmen zu unterstützen.“

Industrie 4.0 optimiert Lieferketten

Der Hebel für diese Richtungsänderung ist laut SAP der Einsatz künstlicher Intelligenz, um die Automatisierung und die Produktivität eines Unternehmens zu steigern. Mit der Industry-4.Now-Initiative bietet SAP Innovationen für die gesamte Lieferkette von der Entwicklung bis zum Betrieb und ermöglicht Einblicke, eine höhere Automatisierung und Reaktionsfähigkeit. Diese Innovationen sollen Unternehmen helfen, intelligente Produkte und Anlagen zu entwickeln und zu fertigen, welche die zunehmende Flut von Informationen von Sensoren in der gesamten Lieferkette erfassen und analysieren. Für Kunden soll Industrie 4.0 sich so zu einer unternehmensweiten Geschäftsstrategie entwickeln. Bisher waren derartige Initiativen ausschließlich auf Fertigungsstätten ausgerichtet.

„Mit Industry 4.Now stellt SAP Innovationen für Unternehmen bereit, um einen lückenlosen Datenfluss dieser intelligenten Produkte und Anlagen während ihres gesamten Lebenszyklus sicherzustellen“, erläutert Saueressig. „Dadurch können Echtzeitinformationen zurück in die Geschäftsprozesse fließen – von der Entwicklung bis zum Betrieb.“ Mit integrierten Vorhersageanalysen erlauben es diese Informationen, bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen und neue Geschäftsmodelle und Einnahmequellen zu erschließen.“

Eine Branchen-Cloud mit offenen Standards

Intelligente Unternehmen schaffen laut dem SAP-Leitbild ein Gleichgewicht zwischen der Optimierung ihrer bestehenden Geschäftsmodelle und Innovationen für branchenspezifische Geschäftschancen. Ziel dabei ist es, mit digitalen Technologien zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. SAP bietet zusammen mit Partnern branchenspezifische Cloudlösungen an, um die durchgängigen Prozesse von SAP S/4HANA zu erweitern und das Kerngeschäft von Unternehmen in ihrer Branche zu unterstützen.

„Die branchenspezifische Cloud ermöglicht innovative Branchenlösungen von uns und unseren Partnern“, erläutert Saueressig. „Diese Lösungen werden mit Technologien aus dem Portfolio der Business Technology Platform entwickelt und nutzen ein offenes Framework für Programmschnittstellen, ein offenes Prozessmodell, ein offenes Domänenmodell und allgemeine Business-Services, um Kunden und Nutzern nahtlose Abläufe zu bieten.“

Die Interoperabilität mit der intelligenten Suite von SAP soll eine schnelle Entwicklung, Implementierung und Integration ermöglichen. Künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge und andere innovative Technologien sollen die Entwicklung beschleunigen und Unternehmen einen hohen Mehrwert bieten.

Ein Business-Netzwerk fördert Kooperationen

In einem intelligenten Business-Netzwerk fördert SAP die durchgängige Transparenz, höhere Effizienz und eine enge Zusammenarbeit in Lieferkettenprozessen einschließlich der Abläufe bei Design, Planung, Bezugsquellenfindung, Beschaffung, Fertigung und Logistik. Mit diesem Netzwerk will SAP Unternehmen bei der Digitalisierung unternehmensübergreifender Geschäftsprozesse unterstützen, um die Transparenz und Zusammenarbeit in gesamten Lieferketten zu verbessern.

Bei diesem Projekt handelt es sich um eine SAP-weite Initiative, die Erkenntnisse aus ERP-Systemen, komplexen Analysen und Netzwerklösungen wie Ariba Network, SAP Asset Intelligence Network, SAP Logistics Business Network und der Lösung SAP-Fieldglass nutzt, um über ein offenes und interoperables Geschäftsnetzwerk eine kollektive Intelligenz bereitzustellen. Jährlich fließen laut Unternehmensaussage über diese B2B-Plattformen 3,3 Billionen US-Dollar. SAP will Unternehmen dabei helfen, nachhaltige und robuste Lieferketten sowie neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, um künftig flexibel agieren zu können.

Climate 21 soll Treibhausgase reduzieren

Auch das Thema Nachhaltigkeit hat SAP-CEO Klein in seiner Keynote thematisiert. Unter dem Banner Climate 21 sollen künftig SAP-Applikationen den Unternehmen dabei helfen, ihre Treibhausemissionen zu erfassen und zu reduzieren. In einer auf mehrere Jahre angelegten Roadmap wird SAP mit Innovationspartnern zusammenarbeiten, um Nachhaltigkeitskennzahlen in das Lösungsportfolio von SAP zu integrieren. Dies soll Kunden helfen, die CO2-Bilanz ihrer Produkte und ihres Geschäftsbetriebs zu analysieren und zu optimieren. Der Softwarehersteller sieht sich hier in einer guten Position. Laut Klein nutzen 85 Prozent der Betriebe mit den höchsten CO2-Emissionen SAP-Systeme, und das betrachtet er als Chance: „Wenn Branchen wie Versorger, Landwirtschaft und Transport ihre Emissionen mit IT reduzieren, entspricht das einer möglichen Einsparung von 26 Gigatonnen CO2.“

Die Anwendung SAP Product Carbon Footprint Analytics ist als erste Lösung von Climate 21 verfügbar. Die Applikation nutzt Daten aus SAP S/4HANA und externen Quellen und berechnet diese Informationen in SAP Analytics Cloud.        Jürgen Frisch

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