Datenqualität bleibt ein Erfolgsfaktor für Analytik

Datenqualität führt laut BARC das Themen-Ranking bei Business Intelligence an. Mobile BI liegt im Abwärtstrend, während die Hype-Themen Machine Learning und künstliche Intelligenz aus Sicht der Anwender noch wenig Praxisbezug haben.

Stammdaten- und Datenqualitätsmanagement an erster Stelle und Data Discovery an zweiter Stelle bleiben auch im kommenden Jahr die Erfolgsfaktoren für Business-Intelligence-Projekte. Das prognostiziert das Analystenhaus BARC im BI Trend Monitor 2020. Mit 2.865 Teilnehmern ist der BARC BI Trend Monitor 2020 die größte weltweite Trendbefragung zu Business Intelligence und Datenmanagement. Die Studie bietet eine detaillierte Auswertung und Gewichtung der einzelnen Trends nach Region, Branche und Selbsteinschätzung der Unternehmen („Best-in-Class“ versus „Laggards“/Nachzügler).

Data Governance und Datenstrategie stehen im Mittelpunkt

Das Stammdaten- und Datenqualitätsmanagement steht für BI-Anwender zum dritten Mal in Folge auf Platz eins. „Die BI-Anwender sehen den Wert der Daten, und deshalb rücken sie Themen wie Datenqualität, Data Governance und Datenstrategie in den Mittelpunkt“, erläutert Dr. Carsten Bange, Gründer und Geschäftsführer des Analystenhauses BARC die Ergebnisse der Studie. „Im Grunde haben sie erkannt, dass die schönste Aufbereitung von Daten in Dashboards oder auch die Bereitstellung von Analysefunktionalität nichts wert ist, wenn sie nicht die richtigen Daten erhalten oder die Qualität nicht stimmt“.

Die Entwicklung hin zu einer datengetriebenen Unternehmenskultur kann ihre erstmalige Platzierung aus dem vergangenen Jahr um zwei Positionen verbessern. Dieser Trend wird 2020 noch wichtiger und landet auf Platz drei. Self-Service BI hingegen sinkt in diesem Jahr auf den fünften Platz, während Data Governance auf dem vierten Platz bleibt. Alles in allem bilden diese fünf Trends laut BARC die Grundlage für Unternehmen, ihre eigenen Daten zu verwalten und zu verwenden.

Master Data Management, Data Discovery, Datenkultur und Data Governance gehören aktuell zu den Top-Trends der Analytics-Anwender. Advanced Analytics, Machine Learning und künstliche Intelligenz haben aus Sicht der Anwender weniger Praxisbezug. Quelle: BARC

Künstliche Intelligenz ist noch kein Top-Thema

Einige Themen haben seit dem vergangenen Jahr leicht an Bedeutung gewonnen – dazu gehören Echtzeit-Analysen und Integrierte Plattformen für Business Intelligence und Corporate Performance Management. Trotz allem ist keine große Verschiebung bei den Aufwärtstrends zu beobachten.

Bei Abwärtstrends ist das Gegenteil der Fall: Mobile BI ist 2019 von Platz zwölf auf Platz fünfzehn gesunken und setzt damit den Abwärtstrend von 2017 fort. Die mobile Nutzung von Business-Intelligence-Funktionen könnte laut BARC für Anwender deshalb nicht mehr so interessant sein, weil sie entweder bereits verfügbar ist oder weil sich die Anforderungen von Unternehmen verändern.

Advanced Analytics, Machine Learning und Artificial Intelligence finden sich oft in den Schlagzeilen. Die Anwender allerdings stufen diesen Trend niedriger ein als im Vorjahr (von neun auf zehn). Als wichtig schätzen die Analysten die Tendenz hinter diesem leichten Abwärtstrend ein: Im Jahr 2018 basierten viele Hoffnungen auf neuen Werkzeugen mit Künstlicher Intelligenz, so dass eigentlich ein Anstieg dieses Themas zu erwarten gewesen wäre.

„Advanced Analytics bewerten die Praktiker vermutlich deshalb nicht so hoch, weil sie derzeit wichtigere Trends im Auge haben“ , erklärt Bange. „Möglicherweise sind sie auch skeptisch, wie das aktuell aufgeblasene Thema Künstliche Intelligenz im Unternehmen tatsächlich Nutzen erzeugen kann.“ Generell seien Entscheider gerade dabei, den Hype von der Realität zu trennen und nützliche Einsatzbereiche für diese Technologie zu identifizieren.

Dank des Sponsorings von Cubeware, Information Builders, MicroStrategy, TARGIT und Unit4 Prevero ist der Report hier kostenfrei zum Download erhältlich.      Jürgen Frisch

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