Analytics wächst trotz schwacher Tool-Akzeptanz

Die Nutzung von Business Intelligence und Analytics nimmt zu, aber die Akzeptanz der Tools stagniert. Das zeigt eine Studie von BARC und der Eckerson Group. US-Unternehmen nehmen Technologie schneller an als Europäer.

Ein Viertel der Mitarbeiter in Unternehmen arbeitet aktiv mit Analytics Tools. Im Vergleich zu den Werten der vergangenen sieben Jahre stellt dies ein minimales Wachstum dar. Gleichzeitig gibt die Hälfte der Führungskräfte im Data- und Analytics-Bereich an, dass die Nutzung von Business Intelligence und Analytics „stark zugenommen“ hat.

Diese Ergebnisse stammen aus der Studie ‚Strategies for Driving Adoption and Usage with BI and Analytics“, die BARC (Business Application Research Center) und die Eckerson Group gemeinsam erstellt haben. Erkenntnisziele waren die Akzeptanz, Nutzung und der Wert von Business Intelligence und Analytics-Tools sowie die Effektivität von Data- & Analytics-Maßnahmen. Für die Studie wurden weltweit 214 Führungskräfte aus dem Data- und Analytics-Bereich befragt.

Die Studie untersucht die technischen und organisatorischen Treiber für die Akzeptanz und Nutzung von Business Intelligence und Analytics sowie deren Herausforderungen. Die Autoren der Studie sind Dr. Carsten Bange, Gründer und Geschäftsführer von BARC und Wayne Eckerson, Gründer der Eckerson Group. Sie nutzen die Umfrage als Sprungbrett, um auf der Grundlage ihrer langjährigen Erfahrung in diesem Bereich allgemeine Aussagen über die Treiber und Herausforderungen erfolgreicher Data- und Analytics-Maßnahmen zu treffen.

Bei der Hälfte der von BARC und der Eckerson Group befragten Unternehmen ist die Nutzung von Business-Intelligence- und Analytics-Tools in den vergangenen fünf Jahren stark gestiegen.
Quelle: BARC / Eckerson Group

Self-Service-Funktionen kommen am besten an

Die wichtigsten technischen Treiber für den Einsatz von Business Intelligence und Analytics sind Self-Service-Funktionen (73 Prozent), Datenaufbereitungsfunktionen (48 Prozent) und Embedded Business Intelligence & Analytics (38 Prozent). Als wichtigste Treiber aus Business-Sicht nennen die Befragten die „Veränderung der Datenkultur“ (51 Prozent), „neue datengesteuerte Führungskräfte“ (50 Prozent, sowie die „digitale Transformation oder andere strategische Initiativen“ (50 Prozent).

„Wir wundern uns über die anhaltend niedrige Akzeptanz von Business Intelligence und Analytics Tools erläutert“, berichtet Wayne Eckerson, Gründer der Eckerson Group und Co-Autor der Studie. „Einerseits sind die heutigen Unternehmen hungrig nach Daten, um die digitale Transformation voranzutreiben, Lieferketten zu optimieren und 360-Grad-Ansichten von Kunden zu erstellen. Zudem hat die Cloud hat die Nutzung, Installation und Wartung von Analytics-Software vereinfacht. Andererseits liegt die durchschnittliche Akzeptanz der Werkzeuge, die Fachanwendern dabei helfen, Daten abzufragen, zu visualisieren, zu analysieren und Erkenntnisse zu teilen, seit Jahren bei gerade einmal bei 20 bis 25 Prozent.“

Analytics-Output kommt oft zum Einsatz

92 Prozent der Befragten gaben an, dass die Nutzung ihrer Analytics Software in den vergangenen fünf Jahren zugenommen hat, die Hälfte sagt sogar, dass sie „sehr stark zugenommen“ hat. Laut Studie nutzen mehr Anwender Business-Intelligence Output wie Diagramme, Tabellen und Dashboards, sie arbeiten dabei allerdings nicht unbedingt mit den eigentlichen Business-Intelligence- und Analytics-Werkzeugen.

Die Analytics-Ergebnisse kommen laut Dr. Carsten Bange, Gründer und Geschäftsführer von BARC und Co-Autor der Studie, sowohl aus spezialisierten Business-Intelligence- Werkzeugen, aber auch dadurch, dass Mitarbeiter, Lieferanten oder Kunden die Auswertungsfunktionen von operativen Anwendungen nutzen.“

Für das Nutzungswachstum weist die Studie mehrere Gründe aus: Fast drei Viertel (73 Prozent) der Befragten nennen „Self-Service-Funktionen zur Bearbeitung oder Erstellung von Berichten und Dashboards“, während fast die Mehrheit (48 Prozent) „Datenaufbereitungsfunkionen“ anführt. Dicht darauf folgen „Embedded Business-Intelligence-/Analytics-Funktionen“, die von 38 Prozent der Befragten angeben. Weitere Nutzungstreiber sind „semantische Schichten“ (21 Prozent), „Data Catalogs und Business-Glossaries“ (21 Prozent), „Natürlichsprachliche Abfragen/Suchen“ (14 Prozent) sowie „Automated Insights“ (13 Prozent).

Self-Service-Funktionen haben bei 73 Prozent der von BARC und der Eckerson Group befragten Unternehmen zu einem Anstieg der Nutzung von Business-Intelligence- und Analytics-Tools beigetragen.
Quelle: BARC / Eckerson Group

US-Unternehmen nehmen neue Technologien schneller an

Die nordamerikanischen und europäischen Befragten gaben für alle technischen Merkmale ähnliche Werte an, mit einer Ausnahme: Embedded Embedded Business-Intelligence/Analytics. Hier berichten 51 Prozent der US-Befragten, dass sie Embedded Business-Intelligence/Analytics öfter als früher nutzen, verglichen mit 32 Prozent bei den Europäern. Deutlich mehr europäische als amerikanische Befragte (12 Prozent versus 3 Prozent) geben an, dass in ihrem Unternehmen kein Mitarbeiter Ergebnisse von Embedded Analytics verwendet.

Auch beim Vergleich der Nutzung technischer Funktionenzeigen sich bemerkenswerte Unterschiede zwischen nordamerikanischen und europäischen Unternehmen: Bei Data Catalogs liegt das Nutzungsverhältnis zwischen nordamerikanischen und europäischen Unternehmen bei 29 Prozent zu 17 Prozent, bei natürlichsprachlichen Abfragen bei 20 Prozent versus 13 Prozent und bei Augmented Insights bei 20 Prozent versus 10 Prozent. Diese Ergebnisse untermauern die Annahme, dass nordamerikanische Unternehmen neue Technologien schneller übernehmen als ihre europäischen Pendants.

Dank des Sponsorings der Business-Intelligence-Anbieter insightsoftware, Logi Analytics, MicroStrategy, Tableau und Toucan Toco steht die Studie kostenlos zum Download zur Verfügung.      Jürgen Frisch

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