Künstliche Intelligenz sichert die Qualität ab

Mensch-Maschine-Interaktionen sowie automatisierte Vorhersagen zur Wartungsoptimierung – in diesen Bereichen sehen Unternehmen das größte Potenzial für Künstliche Intelligenz. Zu diesen Ergebnissen kommt eine weltweite Umfrage des Standardsoftwerkers IFS.

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) wird kontrovers diskutiert. Oft dominieren die Extrempositionen, die darin entweder als Bedrohung für die Menschheit oder ein umfassendes Allheilmittel sehen. Um herauszufinden, wie Unternehmen die Bedeutung von Technologien wie Machine Learning für ihr Geschäft einschätzen, hat IFS knapp 1.400 IT-Entscheider weltweit befragt.

Insgesamt kommt Künstliche Intelligenz in den Unternehmen bislang eher selten zum Einsatz. In einigen Geschäftsprozesse etabliert sich diese Technologie allerdings gerade. Etwa 25 Prozent der weltweit Befragten nutzen laut KI bei Data Analytics, 22 Prozent bei Business Intelligence und 17 Prozent im Finanzwesen. Der seltenste Einsatzbereich ist mit 9 Prozent das Personalwesen.

Die Zahlen aus der Deutschland, Österreich und der Schweiz weichen leicht vom weltweiten Bild ab. Mit 22 Prozent ist hier das Qualitätsmanagement das führende Einsatzgebiet Künstlicher Intelligenz. Die Studie führt das darauf zurück, dass Qualität in diesen drei Ländern einen höheren Stellenwert genießt als anderswo. Auf den Plätzen zwei und drei der Einsatzgebiete für Künstliche Intelligenz folgen Data Analytics und Business Intelligence mit 18 Prozent beziehungsweise 16 Prozent. Am seltensten kommt KI in der DACH-Region mit 6 Prozent der Nennungen im Marketing zum Einsatz.

Anhand einer Skala von 1 bis 7 haben die Umfrageteilnehmer die Wahrscheinlichkeit für den Einsatz von KI-Technologien in fünf Jahren bewertet. Der Wert 1 steht dabei für sehr unwahrscheinlich, 7 für sehr wahrscheinlich. Die Umfrageteilnehmer erwarten für die nächsten fünf Jahre keine fundamentalen Veränderungen.

Als die weltweit wahrscheinlichsten Einsatzgebiete gelten in den nächsten fünf Jahren Data Analytics (4,85), Business Intelligence (4,64) und der Kundendienst (4,25). Am unwahrscheinlichsten ist der Einsatz im Personalwesen (3,60). In der DACH-Region belegen ebenfalls Data Analytics (4,63) und Business Intelligence (4,18) die beiden vorderen Plätze. Auf Platz drei landen dort gleichauf das Supply Chain Management und das Qualitätsmanagement (jeweils 4,17), den letzten Platz belegt auch hier das Personalwesen (3,44).

Die größten Erwartungen an Künstliche Intelligenz haben die Befragten, wenn es um die Interaktion zwischen Menschen und Systemen geht. Dazu zählten beispielsweise die Sprach- und Bilderkennung oder die Sprachausgabe. Sowohl weltweit als auch in der DACH-Region sehen die Umfrageteilnehmer außerdem ein großes Potenzial in der Visualisierung und Identifikation von Anomalien.

„Unternehmen erwarten laut unserer Studie keine Wunderdinge von Künstlicher Intelligenz, sondern sie konzentrieren sich auf die Bereiche, wo diese Technologie ihnen Nutzen bieten kann“, erläutert Matthias Greuner, Director Marketing & Public Relations bei IFS Europe Central. „Sie widersprechen dem Schreckensszenario, dass KI uns alle arbeitslos machen wird und gehen stattdessen davon aus, dass diese Technologie den Menschen unterstützt.“ Jürgen Frisch

Kommentare sind deaktiviert