Vier Self Service-Lösungen im Funktionsvergleich

Von Self Service erhoffen sich Unternehmen die Standardisierung und Automatisierung von IT-Prozessen. Das Consultinghaus Vision 11 GmbH hat die Funktionen von vier marktgängigen Lösungen verglichen.

Ideen veranschaulichen und Daten visualisieren – die Vielzahl an Tools im Bereich Business Intelligence macht die Entscheidung nicht leicht. Anwender fragen sich, welche Hauptmerkmale für ihren Bedarf relevant sind, und welche Lösungen ihre individuellen Anforderungen bestmöglich unterstützen. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, hat das Consultinghaus Vision 11 GmbH die Funktionen und Schlüsselparameter der vier Lösungen Microsoft Power BI, Tableau, Lumira Discovery, Lumira Designer, QlikView und Qlik Sense miteinander verglichen .

  1. Tableau

Tableau ist laut Vision 11 einer der Marktführer für Visualisierung. Tableau-Dashboards seien besonders flexibel und böten eine Vielzahl an Funktionen zur individuellen Gestaltung. In der umfangreichen Bibliothek aus Visualisierungsarten finde sich der Anwender innerhalb kurzer Zeit zurecht. Die Lösung sei einfach zu bedienen, und spezielle Visualisierungseffekte wie Filter und Drill-Downs ließen sich schnell finden und anwenden. Die Vorgänge würden gut dokumentiert und gekennzeichnet, die Daten klar, attraktiv und interaktiv kommuniziert. Tableau biete einen tiefen Einblick in die Daten und ermögliche eine effiziente Veranschaulichung für komplexe Entscheidungsprozesse. Für die gemeinsame Nutzung innerhalb eines Teams sei Tableau eine sehr gute Lösung.

 

Tableau-Dashboards sind laut Vision 11 besonders flexibel und bieten eine Vielzahl an Funktionen zur individuellen Gestaltung. Quelle: Vision 11

 

  1. QlikView

Bei QlikView von Qlik handle es sich um die „flexibelste BI-Plattform für die Umwandlung von Daten in Wissen“, die für die gemeinsame Nutzung von BI-Berichten und Datenvisualisierungen entwickelt wurde. Sie ermögliche es Benutzern, Anwendungen mit eingebetteten Analysen zu erstellen. Voraussetzung hierfür seien allerdings Qlik-spezifische Entwicklungsfähigkeiten. Qlik Sense, ein weiteres Qlik-Produkt, sei dagegen als Datenexplorationsplattform konzipiert wurden, die ähnlich wie wie Tableau arbeitet.

Das zweite Produkt des Unternehmens Qlik Sense sei besonders benutzerfreundlich und sehr flexibel, wenn es darum geht, Analysen in externe Anwendungen einzubetten. Es unterstütze allgemeine Webstandards wie HTML und verfüge über ein Responsive Design. So können Anwender Berichte und Visualisierungen erstellen, die für die Anzeige auf verschiedenen Geräten optimiert sind. Qlik will laut Vision 11 die beiden Lösungen QlikView und Qlik Sense weiter aktualisieren und einander angleichen.

QlikView ermöglich es Benutzern, Anwendungen mit eingebetteten Analysen zu erstellen. Quelle: Vision 11

  1. Microsoft Power BI

Microsoft Power BI ist eine webbasierte Schnittstelle mit einer Vielzahl an Funktionen. Der Funktionsumfang reiche von einer anpassbaren Visualisierung bis hin zur Kontrolle der Datenquellen. Die primären Tools von Microsoft Power-BI– enthielten Power Query zum extrahieren und transformieren, Power Pivot zum modellieren und analysieren sowie Power View und Power Map zum Visualisieren der Daten. Der Power BI Designer konsolidiere diese Werkzeuge  in einer All-in-One-Anwendung und löse die Abhängigkeiten zu Microsoft Excel oder Microsoft Office. So komme PowerBI.com zum Austausch von Datensätzen sowie für Berichte und Dashboards zum Einsatz. Besonderere Vorteile von dieser Lösung sind laut Vision 11 die In-Memory-Analyse-Engine und eine spaltenbasierte Datenbank. Aufgrund der relativ einfachen DAX-Skriptsprache biete diese Technologie eine sehr gute Mischung aus Performance und Anwenderfreundlichkeit. Weitere Vorteile seien die monatlichen Aktualisierungen und eine kostenlose Version, die Kaufbarrieren reduziere.

Als klaren Nachteil wertet Vision 11 die fehlenden Benutzer-Parameter. Anwender könnten daher keine Entity-spezifischen Dashboards erstellen. Zudem gebe es nur wenige begrenzte Datenquellen, die Echtzeitverbindungen mit Power BI ermöglichten.Ein Dataset könne mehrere Datentypen umfassen, Berichte und Dashboards auf Basis von Microsoft Power BI aber nur Daten aus einem einzelnen Dataset bereitstellen. Ein weiter Nachteil von Microsoft Power BI sei die Begrenzung der Dateigröße auf 250 Megabyte. Zielsetzung der Lösung sei die Erweiterung und nicht das Ersetzen bestehender Berichterstellungstools, und daher könne sie nicht als Ersatz für ein Enterprise Data Warehouse betrachtet werden.

Die primären Tools von Microsoft Power-BI enthalten Power Query zum extrahieren und transformieren, Power Pivot zum modellieren und analysieren sowie Power View und Power Map zum Visualisieren der Daten. Quelle: Vision 11

  1. SAP BusinessObjects Lumira

SAP BusinessObjects Lumira ist laut Vision 11 ein Self-Service-Tool zur Datenvisualisierung. Das Tool könne mit der In-Memory-Plattform von SAP HANA oder mit anderen Datenquellen verwendet werden. SAP Lumira sei sowohl ein Tool für die Datenexploration im Self Service als auch einVisualisierungwerkzeug. Durch die Vereinfachung der Erstellung und Freigabe von interaktiven Karten, Diagrammen und Infografiken erwecke SAP BusinessObjects Lumira Daten zum Leben.

Mit SAP Lumira Discovery ließen sich Daten aus einer Vielzahl von On-Premise- und Cloud-basierten Quellen importieren und visuelle Analysen mit intuitiven Dashboards durchführen. Vision 11 betrachtet Lumira Discovery als einen umfangreichen Client für Key-Anwender aus den Fachabteilungen, die eine flexible Lösung benötigen. Mit Hilfe dieses Tools ließen sich Datenquellen verbinden sowie Daten erfassen, bearbeiten und zusammenführen. Darüber hinaus erlaube die Lösung eine Analyse von Offline- und Onlinedaten. Durch Visualisierungen ließen sich ad hoc Erkenntnisse von allen zu erstellenden Arten gewinnen.

Die SAP Lumira Designer-Edition ermögliche interaktive und für Mobilgeräte optimierte Visualisierungen für Business-Dashboards. Anwender könnten wichtige Erkenntnisse aus den Daten gewinnen und den Entscheidungsträgern präsentieren. Lumira Designer betrachtet Vision 11 als Werkzeug für professionelle Anwender wie beispielsweise IT-Abteilungen, die Berichte für Unternehmensanalysen erstellen. Die Benutzeroberfläche biete die gleichen Elemente wie Lumira Discovery und ermögliche die individuelle Anpassung des Look-and-Feel und der Benutzerinteraktion durch Skripting und Stylesheets. Darüber hinaus ließen sich gemeinsam genutzte Oberflächen erstellen. Die Reduktion von komplexen Anwendungen in kleine Teile ermögliche das Verwalten von umfangreichen Deployments.

SAP BusinessObjects Lumira ist ein Self-Service-Tool zur Datenvisualisierung mit der In-Memory-Plattform von SAP HANA oder mit anderen Datenquellen verwendet werden kann. Quelle: Vision 11

Kompatibilität mit dem Backend bringt Vorteile

Eine Lösung, die sämtliche Anforderungen gleichermaßen gut abdeckt, gibt es laut Vision 11 nicht. Die Entscheidung für das richtige Tool hänge von verschiedenen Faktoren ab. Da die Kompatibilität besondere Vorteile schafft, sei es wichtig, welche Software im Unternehmen vorhanden ist Microsoft Power-BI lasse sich am besten mit anderen Produkten dieses Herstellers wie Microsoft Excel oder Microsoft SharePoint integrieren. SAP Lumira empfehlen die Consulter, wenn eine Verbindung zu den Backends SAP HANA oder SAP Business Warehouse besteht. QlikView, Qlik Sense und Tableau seien herstellerunabhängige Tools. Tableau biete eine Vielzahl an Funktionen, liefere das beste User Interface und stelle eine Verbindung zu sehr vielen Datenquellen her.

Aufgrund der regelmäßigen Updates und neuen Produktentwicklungen stelle ein derartiger Vergleich verschiedener Lösungen immer nur eine Momentaufnahme dar. Zudem befänden sich die Produkte in verschiedenen Lebenszyklus-Phasen, und was heute zutrifft, könne schon in einem Jahr überholt sein. jf

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