Microsoft Business Intelligence punktet in den Fachabteilungen

Im Magic Quadrant für Business Intelligence and Analytics Platforms  ordnet das Analystenhaus Gartner Anbieter nach der Vollständigkeit ihrer Vision und  ihrer Fähigkeit zur Umsetzung ein. Leichte Bedienbarkeit und eine einfache Implementierung, entscheiden aber oft über die Nutzung.

Im Magic Magic Quadrant für Business Intelligence and Analytics von Gartner kommt Microsoft nach Tableau und Qlik in den Leaders-Quadrant.

Magic Quadrant für Business Intelligence and Analytics von Gartner.

Einen übergreifenden Trend stellt das Analystenhaus Gartner in seinem diesjährigen Magic Quadrant für Business Intelligence and Analytics Platforms fest: Unternehmen nutzen auf breiter Front eine neuartige Kategorie von Applikationen für Data Discovery und interaktive Datenanalyse. Die Tools kommen von Anbietern wie Tableau und Qlik. Sie würden selbst dann eingesetzt, wenn sie sich sie für die jeweilige Aufgabe nicht ideal eigneten. „Business-Plattformen wie Tableau Software und Qlik haben typischerweise einen sehr engen funktionalen Bereich, aber Anwender setzen sie auf breiter Front zur Analyse ein, weil sie so einfach zu bedienen und zu implementieren sind“, berichtet Rita Sallam, Vice President Research bei Gartner. Klassische BI-Plattformen wie IBM Cognos oder SAP Business Objects wiesen im Vergleich dazu deutlich mehr Funktionen auf, aber Unternehmen würden sie nach eigener Aussage eher für eng umrissene Use Cases einsetzen.

„Microsofts Position im Leaders Quadrant ist primär getrieben durch eine starke Vision und Roadmap für die Produkte sowie ein klares Verständnis dafür, dass der Markt nach einer Plattform verlangt, die sowohl bei der Datenhaltung als auch bei der Datenanalyse stark ist“, berichtet Rita Sallam, Vice President Research bei Gartner.

„Microsofts Position im Leaders Quadrant ist primär getrieben durch eine starke Vision und Roadmap für die Produkte sowie ein klares Verständnis dafür, dass der Markt nach einer Plattform verlangt, die sowohl bei der Datenhaltung als auch bei der Datenanalyse stark ist“, berichtet Rita Sallam, Vice President Research bei Gartner.

Tableau, Qlik und Microsoft führen im Leaders Quadrant

Gartners Magic Quadrant für Business Intelligence und Analytics Platforms 2015 bewertet insgesamt 24 IT-Lösungen auf der Basis von mehr als 2000 Kundeninterviews. Die Analysten beschreiben 15 Kriterien, die sich den Kategorien Integration, Informationsverteilung (Information Delivery) und Analyse zuordnen lassen. Die IT-Lösungen werden anhand dieser Kriterien bewertet hinsichtlich der Fähigkeit zur Ausführung (ability to execute) und der Vollständigkeit der Zukunftsvision (completeness of vision) und schließlich in die Quadranten visionäre Unternehmen (visionaries), marktführende Anbieter (leader), Nischenanbieter (niche players) und Herausforderer (challengers) eingeordnet. Der aktuelle Quadrant verzeichnet neun Marktführer, zwei Herausforderer, drei Visionäres und zehn Nischenanbieter. Den Leaders-Quadrant führen Tableau und Qlik an gefolgt von Microsoft, SAS Institute, Microstrategy, Information Builders, IBM, SAP und Oracle.

Zu jedem der 24 Anbieter nennen die Gartner-Analysten Stärken (strengths) und Schwachpunkte (cautions). Für Microsoft beschreibt Sallam fünf Stärken und vier Schwachpunkte: „Das Business-Intelligence- und Analytics-Portfolio der Redmonder unterstützt einen breiten Bereich an zentralisierten und dezentralisierten Anwendungen, und es weist eine große Kundenbasis auf.“ Für Entwickler-zentriertes Data Management und Reporting würden Unternehmen typischerweise MS SQL Server und MS Sharepoint nutzen, für Anwender-orientierte Self-Service-Szenarien in Sachen Datenvorbereitung und Analyse kämen hingegen die Komponenten MS Power BI von MS Excel 2013 bis hin zu MS Office 365 zum Einsatz. Das Empowering der Anwender aus den Fachabteilungen sei ein klarer Fokus von Microsoft. Das Geschäftsmodell umfasse eine Freemium-Strategie, bei der das Basisprodukt gratis angeboten wird, während die Vollversion kostenpflichtig ist. Die Vollversion von MS Power BI erfordere MS Office 2013 oder ein Abonnement von MS Office 365, während sich die Basisversion als Standalone-Lösung implementieren lasse.

Microsofts Position im Leaders Quadrant sei primär getrieben durch eine starke Vision und Roadmap für die Produkte sowie ein klares Verständnis dafür, dass der Markt nach einer Plattform verlange, die in der Datenhaltung und in der Datenanalyse stark sei und die sowohl eine zentrale Governance als auch selbsterstellte Inhalte der Fachanwender unterstütze. MS Power BI treffe auf Interesse im Markt, habe aber unter anderem wegen der komplexen On-Premise-Installation und der funktionalen Einschränkungen im Cloud-Angebot MS Office 365 bislang keine breite Marktakzeptanz erreicht. Sobald allerdings MS Power BI ausgereift sei und die Cloud-Akzeptanz der Unternehmen zunehme, sei Microsoft in einer sehr guten Position, seine große Kundenbasis von MS Excel und MS SQL Server Analysis Services zu nutzen und die Marktpräsenz in Sachen BI und Analytics auszubauen. Hierzu müssten die Redmonder allerdings Marketing und Sales stärker auf Business Intelligence fokussieren.

Microsoft punktet beim Lizenzmodell

Als große Stärke von Microsoft wertet Sallam die Kosten für Lizenzen, Wartung und Systembetrieb. Laut Gartner-Umfrage gehören die Kosten zu den am häufigsten genannten Gründen, warum sich Unternehmen für Microsoft entscheiden. Die Redmonder hätten BI-Funktionen wie beispielsweise Power Query, Power Pivot, Power View und Power Map in MS Excel integriert und dafür attraktive Lizenzpakete für Unternehmen geschnürt. MS Office 365 enthalte ein Cloud-basiertes Lizenzmodell für MS Power BI.

MS Excel werde von sehr vielen Unternehmen für das Auswerten von Daten und das Präsentieren der Ergebnisse in Spreadsheets genutzt. Das gebe Microsoft einen starken Ausgangspunkt, MS Power BI einzuführen und die funktionalen Lücken zu den führenden Anbietern von Data-Discovery-Werkzeugen wie etwa Tableau und Qlik zu schließen. Eine große Stärke der Redmonder sei ihre Fähigkeit, Fachanwendern mit Power Query, Power Pivot und Power Map Möglichkeiten für die Self-Service-Analyse zu geben, die in MS Sharepoint und in MS Office 365 durch Kollaborationsszenarien ergänzt würden. Derartige Möglichkeiten könnten nur wenige Hersteller ohne Produktpartnerschaften bieten.

Die hohe Skalierbarkeit sei eine weitere Stärke der Microsoft-Plattform. Laut Gartner-Umfrage liegt das durchschnittliche Volumen einer Microsoft-Installation bei 62 Terabyte, während die anderen Hersteller auf einen gemeinsamen Durchschnitt von 14,2 Terabyte kommen. Ähnliches gelte für die Zahl der Anwender, die bei Microsoft-Kunden 6000 umfasse, während der Gesamtdurchschnitt bei 1554 liege. Über die Standalone-Version von MS Power BI hätten Anwender Zugriff auf die SQL Server Analysis Services Cubes. Diese wiederum ermöglichten es Unternehmen, multidimensionale Daten ohne Replikation in die Cloud zu analysieren.

Gute Werte für Administration, Integration und Zusammenarbeit

Bei seinen traditionell starken Bereichen wie BI Administration und Entwicklung, Integration und Zusammenarbeit kommt Microsoft laut Sallam auf hohe Werte. Ähnliches gelte für Data Mashups von Fachanwendern, die Microsoft künftig verstärkt mit Power Pivot und Power Query abbilden wolle. Die Reorganisation der Führungsspitze bei Microsoft wertet Gartner für den Bereich BI als positiv, weil CEO Satya Nadella den Support für Mobilgeräte mit den Betriebssystemen Apple iOS und Google Android sowie die Cloud als Themen mit hoher Priorität betrachtet.

Kontrastierend zu den beschriebenen Stärken nennt Sallam vier Schwächen von Microsofts BI-Strategie. Das umfangreiche und komplexe Portfolio könne Kunden bei der Produktbewertung verwirren. Viele der neueren Funktionen würden die aktuellen Versionen von MS Office, MS SQL Server und MS Sharepoint voraussetzen. Das könne Unternehmen abschrecken, die noch mit älteren Versionen von MS Office arbeiteten und keine Cloud-Implementierung wollten. Der Workflow zwischen Komponenten wie Power Query, Power View und Power Pivot gestaltet sich laut Gartner nicht vollständig reibungslos. Die Rolle von MS Sharepoint Dashboards und Reporting Services bedürfe einer klareren Definition, zudem würden die Reporting Services nicht in der Cloud-Plattform MS Azure unterstützt. Teile dieser Begrenzungen würde Microsoft in der Standalone-Version von MS Power BI adressieren.

Einige Anwender beklagen schwache Funktionen

In den Gartner-Umfragen kommt Microsoft bereits seit 2013 auf den höchsten Wert von Anwendern die die sich über schwache oder fehlende Funktionen beschweren. Ein Beispiel dafür seien die fehlenden Drill-Down-Fähigkeiten in Power View. Insbesondere die Schwächen von Analyse-Dasboards auf Mobilgeräten würde Microsoft mit MS Power BI adressieren.

Microsofts Modell des Partnervertriebs stellt laut Gartner für einige Kunden ein Problem dar. Unternehmen hätten teilweise Schwierigkeiten, direkt mit Microsoft zu verhandeln. Typischerweise würden derartige Beschwerden von IT-Abteilungen formuliert. Sie könnten allerdings künftig auch Käufer aus den Fachabteilungen betreffen, die vereinfachte Lizenzmodelle suchten.

Microsoft verfügt laut Gartner über ein großes Netzwerk von Partnern mit viel Erfahrung bei der Implementierung zentralisierter BI-Systeme. Der neuere Stack MS Power BI verlange allerdings nach zusätzlicher Expertise. Hier könnten Unternehmen laut Sallam möglicherweise Probleme bekommen, ausreichend qualifizierte Partner zu finden. jf

Anzeige 

Titel_2_MS_Guide_2014Microsoft Business Solutions Guide

Kaufen können Sie diese Standardreferenz sowie weitere Marktübersichten und Studien zu den anderern IT-Diszplinen direkt im Web-Shop der isi Medien GmbH oder telefonisch unter 089/90 48 62 10 und per E-Mail unter info@isreport.de

Über Beteiligungsmöglichkeiten für 2015 informiert Sie Frau Fellermeier unter 089/90 48 62 23 oder cfellermeier@isreport.de

Kommentare sind deaktiviert