US-Analyst bezweifelt SAPs Einschätzungen

Die Migration auf S/4HANA macht SAP-Systeme laut dem US-Analysten Vinnie Mirchandani zumindest kurzfristig teurer als vorher. Auch die dann kostenlose Sybase-Datenbank spare kein Geld ein.

Vinnie_Mirchandani

„Bei der Migration auf S/4HANA steigen in den ersten Jahren die Gesamtkosten“, warnt der US-Analyst Vinnie Mirchandani. (Quelle: Deal Architect Inc.)

Der Wechsel der Datenbank von Oracle, Microsdoft oder IBM zu Sybase dürfte SAP-Kunden laut Vinnie Mirchandani mehr kosten als sie durch den Wegfall der doppelt gezahlten Wartungsgebühren einsparen. Die Lizenzen für die Datenbanken hätten die meisten Unternehmen bereits vor Jahren bezahlt. Mit diesem Vorwurf kontert der US-Analyst die von SAP-Technikvorstand Bernd Leukert angekündigte Änderung des Walldorfer Lizenzmodells, nach der ein Unternehmen, das einen Teil seines SAP-Systems migriert, die verbleibenden Systemteile ohne zusätzliche Kosten für Lizenzen und Wartung unter Sybase ASE oder Sybase IQ betreiben kann. SAP-Kunden hatten sich vorher darüber beschwert, dass sie nach dem Wechsel von Teilen ihres SAP-Systems auf SAP HANA Lizenzen und Wartung sowohl für die SAP-Datenbank als auch für die verbleibende Oracle-Datenbank zahlen müssen.

Darüber hinaus bezweifelt der Analyst die von Leukert beschriebene Senkung der Gesamtbetriebskosten bei SAP S/4 HANA um 35 Prozent: „Diese Senkung ergibt sich in einem quasi-klinischen SAP-Betriebsmodell. In der Praxis zeigt sich allerdings anhand meines Rechenmodells, dass die zusätzlichen Kosten für SAP-Partner und für die Systemverwaltung durch den Kunden neunmal so hoch sind wie die reinen SAP-Gebühren.“ In seinem Ende 2014 veröffentlichten Buch SAP Nation hatte Mirchandani ein Rechenmodell vorgestellt, mit dem er die Gesamtausgaben der SAP-Anwender abschätzt. „Warten wir ab, bis die SAP ihre Kostensenkung anhand einer genügend großen Stichprobe bei Kundensystemen nachweist. Ich wette viel Geld, dass in den ersten Jahren die Gesamtkosten steigen. Die Migration zu SAP S/4 HANA dürfte sehr arbeitsaufwändig ausfallen, und die SAP-Partner mit einer einschlägigen Projekterfahrung werden dafür wohl Premium-Preise verlangen. Hinzu kommen die Anschaffungskosten für Memory-optimierte Server.“ jf

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