Planung in der Cloud gewinnt Akzeptanz

Analytik aus der Cloud verspricht Anwendern hohe Flexibilität. In Unternehmen findet diese Betriebsvariante laut BARC zunehmend Anklang. Skeptiker sorgen sich nach wie vor um die Datensicherheit.

Cloud Computing ist heute ein IT-Trend, der Softwareanbieter und Anwender stark polarisiert. Viele Unternehmen erkennen die Chancen der Cloud, und versuchen, diese zu ihrem Vorteil zu nutzen. Manche stehen der Cloud aber immer noch skeptisch gegenüber, beobachten abwartend deren Entwicklung und vertrauen ihren On-Premises-Lösungen.

Generell implementieren Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auch in diesem Jahr neue IT-Lösungen vorwiegend On-Premises. Dennoch ist die Cloud auf dem Vormarsch: 40 Prozent der neuen Lösungen werden vorwiegend in der Cloud implementiert. Bei kleineren Unternehmen halten sich die Befürworter und Skeptiker bereits beinahe die Waage: Gerade diese verfügen über geringere IT-Ressourcen, und die Cloud bietet somit Vorteile, um Lösungen zu implementieren, die On-Premises hohe Investitionen erfordern würden.

Diese Ergebnisse bringt die Studie „Moderne Planung und CPM – Wie Unternehmen von der Cloud profitieren“ des Business Application Research Center (BARC). Die Befragung von Anwendern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beschäftigt sich damit, welche Relevanz Cloud-basierte Lösungen aktuell in der Unternehmensplanung und im Corporate Performance Management (CPM) haben und welches Potenzial ein Umstieg in die Cloud bietet. Über 250 Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größenklassen gaben Einblick in ihre Einstellung und Best Practices im Hinblick auf Cloud-basierte Planung.

Im Jahr 2016 konnten sich 46 Prozent der von BARC befragten Unternehmen grundsätzlich vorstellen, Corporate Performance Management aus der Cloud zu nutzen. Heute sind es bereits 60 Prozent. Quelle: BARC

14 Prozent der Befragten planen mit Cloud-Applikationen

Dass sich Unternehmen der Nutzung der Cloud immer weiter öffnen, schlägt sich mit zeitlichem Versatz im Bereich Corporate Performance Management nieder. Gaben 2016 lediglich 2 Prozent der Befragten an, eine Performance-Management-Lösung aus der Cloud zu nutzen, sind es in diesem Jahr bereits 14 Prozent. Der Skepsis in Bezug auf die Cloud sinkt. Auch wenn viele Unternehmen aktuell keine konkreten Pläne für eine Migration in die Cloud haben, steigt die Offenheit gegenüber dieser Betriebsvariante: Für immer mehr Unternehmen ist der Einsatz einer Cloud-CPM-Lösung grundsätzlich vorstellbar: im Jahr 2016 hatten 46 Prozent der Befragten dieser Aussage zugestimmt, 2019 sind es bereits 60 Prozent. Die Hälfte der befragten Unternehmen mit konkreten Plänen möchte neue oder verbesserte CPM-Lösungen innerhalb der nächsten 12 Monate einführen. „Ein wesentlicher Grund für die steigende Akzeptanz liegt darin, dass viele Entscheider die Cloud bereits privat nutzen und positive Erfahrungen damit gemacht haben“, erläutert Dr. Christian Fuchs, Senior Analyst bei BARC und Mitautor der Studie.

Skeptiker haben Bedenken beim Datenschutz

Der klassische Vorteile, den sich Unternehmen von der Cloud erwarten, sind sinkende Kosten. Das lässt die Skepsis jedoch nicht in den Hintergrund rücken. Vor allem Bedenken im Hinblick auf Datensicherheit lassen viele Unternehmen aktuell noch zögern oder tragen sogar dazu bei, die Cloud-Nutzung gänzlich abzulehnen. Bei den Unternehmen, die der Cloud kritisch gegenüberstehen, sind Bedenken bezüglich der Datensicherheit noch immer der zentrale Grund, um sich gegen eine Cloud-basierte Lösung zu entscheiden: 66 Prozent der Befragten sorgen sich darum. Für viele Unternehmen können diese Bedenken nicht durch Kostenvorteile oder höhere Flexibilität aufgewogen werden.

„Die Verwendung von Private-Cloud-Lösungen oder Hosting-Angeboten Deutschland oder Europa könnten Unternehmen die existierenden Bedenken bezüglich der Datensicherheit nehmen, sie verringern allerdings auch einen eventuellen Kostenvorteil“, erläutert Robert Tischler, Geschäftsführer von BARC Österreich und Co-Autor der Studie. Weitere Gründe gegen die Cloud-Nutzung sind ausreichend vorhandene interne IT-Ressourcen (29 Prozent) sowie der Zugriff auf Daten in der Cloud für Weiterverarbeitung in anderen Systemen (25 Prozent).

Bedenken bezüglich der Datensicherheit sowie ausreichende interne IT-Ressourcen nennen die Cloud-Skeptiker als häufigste Ablehnungsgründe gegen diese Betriebsform. Quelle: BARC

Schnellere Projekte und einfachere Änderungen

Unternehmen, die der Cloud-Nutzung weniger kritisch gegenüberstehen, können bereits von einigen Vorteilen profitieren: 52 Prozent der der Anwender einer Cloud-basierten Performance-Management-Lösung berichten, dass diese schneller in Betrieb genommen werden können. Das einfache Umsetzen von Änderungen benennen 35 Prozent als Cloud-Vorteil. Der Einsatz von Planungslösungen in der Cloud motiviert Unternehmen ihre Planungen zu überdenken und zu modernisieren. Unternehmen, die in der Cloud planen, setzen deutlich häufiger moderne Planungsansätze, wie etwa Simulationen und Szenarien ein. Besonders hoch ist die Differenz bei der treiberbasierten Planung. Sie kommt bei Cloud-Anwendern doppelt so häufig zum Einsatz (64 Prozent) wie Unternehmen mit einer On-Premises-Installation (32 Prozent). Die Bereitstellung der Planungen über die Cloud führt somit nicht nur zu einer technischen Verbesserung, sondern lässt Unternehmen auch ihre bestehenden Planungsprozesse und -ansätze überdenken.

Dank eines Sponsorings durch die Business-Intelligence-Anbieter Anaplan, Board, Corporater, Cubeware, Jedox, Longview und Unit4 Prevero ist die Studie hier kostenlos zum Download verfügbar.      Jürgen Frisch

Kommentare sind deaktiviert