Cloud-Implementierungen legen nach visueller Analyse und mobilen Anwendungen bei Business Intelligence am schnellsten zu. Laut BI Survey 2018 setzt sich Analytics im Unternehmen durch. Die Auswahlmotive sind weitgehend gleich geblieben.
Die Betriebsvarianten Cloud und Software as a Service sind bei Business Intelligene aktuell die am schnellsten wachsenden Trends. Das zeigt die vom Business Application Research Center (BARC) veröffentlichte BI Survey 18, die weltweit größte Umfrage unter Anwendern von Business-Intelligence-Software. Die jährliche Studie basiert auf der Nutzermeinung zur Softwareauswahl, -implementierung und -nutzung von über 3.000 BI-Experten. Sie analysiert aktuelle Trends und bietet einen detaillierten Vergleich von über 36 führenden Lösungen für Business Intelligence (BI).
Cloud, Visuelle Analyse und Mobile BI führen das Ranking an
Implementierungen auf Cloud-Basis haben sich bei Analytics-Projekten in den vergangenen beiden Jahren mehr als verdoppelt. Bei Projekten, die mehr als zwei Jahre zurückliegen, setzten Unternehmen lediglich zu 14 Prozent auf die Cloud, bei neueren Projekten in den vergangenen beiden Jahren waren es hingegen bereits auf 31 Prozent. Von allen im BI Survey 18 beobachteten Trends verzeichnet der Wechsel in diese Betriebsvariante aktuell den stärksten Anstieg. Auf den Plätzen zwei und drei der Trends mit dem größten Wachstum folgen die visuelle Analyse (68 Prozent gegenüber 58 Prozent) und Mobile Business Intelligence (37 Prozent gegenüber 27 Prozent).
„Bei Cloud-Projekten haben wir haben in den vergangenen Jahren durchgängig einen leichten Anstieg beobachtet“, berichtet Dr. Carsten Bange, Gründer und CEO von BARC. „Der rapide Anstieg seit 2017 zeigt, wie beliebt diese Betriebsvariante im Moment ist.“ Der Markt für Business Intelligence hinge zwar dem Bereich Kundenbeziehungsmanagement (CRM) noch hinterher, dennoch hätten einige der wichtigsten Software-Anbieter bereits jetzt auf eine Cloud-First-Strategie umgestellt. Dies wirke sich darauf aus, für welches Bezugsmodell sich Kunden entscheiden.
Flexibilität, Funktionalität Bedienung und Preis sind kaufentscheidend
Die vier wichtigsten Kaufgründe für eine Business-Intelligence-Lösung sind laut Studie Flexibilität, Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität und das Preis-Leistungs-Verhältnis. Seit 2003 haben sich diese Kaufgründe kaum verändert, die Schwankungen betrugen meist weniger als 10 Prozent. Die größte Veränderung lässt sich in den vergangenen Jahren bei der Benutzerfreundlichkeit feststellen. Allerdings liegt auch dieser Wert in den vergangenen sechs Jahren relativ konstant bei rund 40 Prozent. Die Funktionalität ist in jüngster Zeit als Kaufargument rückläufig. Hier lässt sich seit 2016 ein Rückgang um mehr als 10 Prozent feststellen.
„Diese Konstanz zeigt, dass sich die Bedürfnisse der Kunden kaum verändert haben“, erläutert Bange. „Ein fairer Preis für ein flexibles und funktionales BI-Werkzeug, welches einfach zu bedienen ist, ist das, was Kunden von einem BI-Produkt erwarten. Die Hersteller nehmen das wahr und legen bei der Entwicklung den Schwerpunkt besonders auf Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität und Flexibilität.“ Microsofts aggressive Preispolitik für das Werkzeug Power BI übe großen Druck auf andere Software-Anbieter aus. Das führe dazu, dass die Preise für BI-Werkzeuge mit Self-Service-Funktionen sinken.
Business Intelligence verbreitet sich im gesamten Unternehmen
Der durchschnittliche Anteil an BI-Nutzern in Unternehmen, die am BI Survey teilnehmen, ist von 10 Prozent im Jahr 2014 auf 13 Prozent im Jahr 2018 gestiegen. Schaut man sich die Daten genauer an, so zeigt sich, dass in Unternehmen, die nach eigener Aussage am meisten von ihren BI-Tools profitieren („Best-in-Class „), im Durchschnitt 9 Prozent mehr Mitarbeiter Business-Intelligence-Werkzeuge nutzen als in Nachzügler-Unternehmen, das sind solche, die damit den geringsten Nutzen erzielen. Bange sieht darin ein klares Indiz für einen Zusammenhang zwischen der Anzahl der BI-Nutzer und dem erzielten Nutzen: „Das sollte ein Anreiz für Unternehmen sein, so viele Mitarbeiter wie möglich zur Nutzung von Analytics-Tools zu bewegen. Jürgen Frisch