Mit Maschinendaten steuert ERP die Fertigung

Spezialisierte Systeme zur Fertigungssteuerung sind für kleinere Betriebe oft eine Nummer zu groß. Sinnvoller kann es dort sein, die Produktion mit einem ERP-System (Enterprise Resource Planning) zu steuern, argumentiert der Standardsoftwerker Planat.

Unternehmensweite Standardsoftware ist eine unternehmensweite Datendrehscheibe, in der alle betrieblichen und produktionsrelevanten Informationen zusammenlaufen. Vor allem mittelständische Unternehmen leiden unter steigenden sowie stark schwankenden Rohstoff- und Energiekosten als auch pandemiebedingten Personal- und Lieferengpässen. Gute Planung auf der Basis von aktuellen Geschäftsdaten zahlt sich aus: „Updates über Nacht oder einmal pro Woche eignen sich nicht dafür, die täglichen Schwankungen durch äußere Umstände aufzufangen“, beschreibt Daniel Sorg, Produkt- und Projektmanager von Planat. „Präzise Entscheidungen lassen sich nur mit Echtzeitdaten treffen, und eine umfassende Produktionsplanung betrifft mehrere Abteilungen – vom Einkauf, Verkauf, über die Maschinenrüstung bis zum Personal auf dem Shopfloor.“

Das Softwareunternehmen Planat hat sich seit mehr als 40 Jahren auf ERP-Software spezialisiert und bietet mit FEPA ein Werkzeug im Markt, mit dem Unternehmen vielfältig planen und organisieren können. In der Basisversion steuert FEPA Vertrieb, Beschaffung, Logistik, Produktionsplanung und Betriebsdatenerfassung. On top können Unternehmen bedarfsgerecht branchenspezifische Softwareinhalte integriert und diverse Add-ons, integrieren wie ein Dokumentenmanagementsystem (DMS) oder Customer-Relationship-Management (CRM) oder auch ein Modul für die Fertigungsplanung.

Spezialsysteme sind für kleinere Betriebe überdimensioniert

Größere Unternehmen bilden die Fertigungsplanung mit Spezialsystemen ab. Mittelständische Unternehmen sind oft überfordert mit den hohen Investitionen und dem großen Aufwand, den Spezialsysteme bei der Implementierung und der Pflege nach sich ziehen. Die Folge: Nach kurzer Zeit wird ein solches System oft kaum noch genutzt und durch Insellösungen oder Schattenprozesse abgelöst. „Im Mittelstand ist ein vollumfängliches System zur Fertigungssteuerung nicht immer sinnvoll“, erläutert Planat-Experte Sorg. „Das hat zum einen wirtschaftliche Gründe, und zum anderen sind die Funktionen für kleinere Unternehmen oft überdimensioniert.“

Besser fahren mittelständische Unternehmen, wenn sie die Funktionen ihrer ERP-Lösungen zur Fertigungssteuerung nutzen. FEPA enthält alle wesentlichen Elemente, die ein Unternehmen zur Fertigungsfeinplanung benötigt – und auch nutzen kann. Dazu gehört die Produktionsfeinplanung und -steuerung, Material- und Auftragsmanagement, Qualitätsmanagement, Betriebsdatenerfassung, Maschinendatenerfassung und Personalzeiterfassung. Anhand dieser Daten lassen sich bereits die Prozesse auf täglicher Basis – egal ob Massen- oder Kleinserienproduktion – effizient planen.

Sensoren machen auch ältere Maschinen smart

Viele Unternehmer gehen davon aus, das sie teure neue Maschinen benötigen, um im Rahmen von Industrie 4.0 smarte Daten über laufende Produktionsprozesse auslesen zu können. Dabei reicht oft eine einfache Sensorik, die an den bisherigen Maschinen angebracht wird. Dabei werden Drehzahlsignale ausgelesen und über spezielle Metriken in Mengen umgerechnet. „So erhalten Unternehmen leicht einen Zugang in die vernetzte Fertigung, ohne dafür den Maschinenpark erneuern zu müssen“ erklärt Sorg „FEPA integriert diese Daten über Schnittstellen.“

Erfasst ein ERP-System auch Daten aus Maschinen und peripheren Anwendungen, bildet es deutlich mehr als den kaufmännischen Teil des Wertschöpfungsprozesses. „Im Rahmen einer intelligenten Vernetzung wird das ERP vom Planungs- zum zentralen Integrations-Hub sämtlicher relevanten Daten und ermöglicht so mehr Treffsicherheit im unternehmerischen Alltag – von der Maschine bis zum Geschäftsführer“, resümiert Sorg.      Jürgen Frisch

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