Künstliche Intelligenz hat eine Governance nötig

Künstliche Intelligenz wird 2021 stärker im Rampenlicht stehen als im Vorjahr. Einige Verbraucher bleiben dennoch skeptisch. Pegasystems zeigt auf, wie Unternehmen ihren Kunden die Angst vor dieser Technologie nehmen können.

Künstliche Intelligenz wird nach und nach allgegenwärtig und in Teilen sogar autonom. Das ist einerseits ein Fortschritt, verstärkt aber gleichzeitig auch die zahlreichen Bedenken beim Einsatz dieser Technologie. Dieser Zwiespalt wird auch das Jahr 2021 prägen. Pegasystems, Anbieter von Kundenbindungs-Software für Vertrieb, Marketing, Service und Operations, gibt fünf Praxistipps für den Umgang mit dieser Technologie.

  1. Intelligente Anwendungen brauchen ein Management
    Die Öffentlichkeit erwartet zunehmend von den Unternehmen, dass sie Künstliche Intelligenz verantwortungsvoll einsetzen. Die Governance für diese Technologie wird daher im Jahr 2021 ein Top-Thema für die Unternehmen. Verantwortliche müssen sicherstellen, dass die Daten, die ihre Algorithmen speisen, fair und unvoreingenommen arbeiten, und dass sich ihre analytischen Modelle durch Empathie, Transparenz und Robustheit auszeichnen. Zudem müssen sie alle intelligenten Anwendungen mit Hilfe von Simulationen und automatisiertem Monitoring streng überwachen. Nur so können sie gewährleisten, dass die Algorithmen beim Lernen nicht aus den Fugen geraten.
  1. Arbeitsabläufe in der Post-Corona-Ära werden rationalisiert
    Die Covid-19-Pandemie hat die digitale Transformation dramatisch beschleunigt. Viele Unternehmen setzten in kürzester Zeit Digitalisierungsprojekte um, für die sie ursprünglich mehrere Jahre veranschlagt hatten. Nachdem sie gesehen haben, was alles möglich ist, werden sie in einem ähnlichen Tempo weitermachen. Angesichts steigender Kundenanfragen und verteilter Belegschaften wird Künstliche Intelligenz dürfte dabei eine wichtige Rolle spielen. Mit Hyper-Automatisierung auf Basis dieser Technologie werden Unternehmen ihre Arbeitsabläufe in der Post-Corona-Ära weiter rationalisieren. 
  1. Algorithmen halten Kontakt zur Zentrale
    Die Verbreitung von 5G-Mobilfunk und von Geräten im Internet der Dinge ermöglicht in Kombination mit den steigenden Rechen- und Speicherkapazitäten den Einsatz intelligenter Anwendungen am Edge. Um für eine ganzheitliche Kundensicht zu sorgen, müssen Unternehmen sicherstellen, dass die Peripherie und die Zentrale synchronisiert werden. Eine Isolierung von Algorithmen in Silos an den Netzwerkrändern würde ihre Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigen. Deshalb muss gewährleistet sein, dass alle intelligenten Anwendungen ständig mit einem zentralen Standort verbunden sind.
  1. Analysemodelle bekommen einen Lebenszyklus
    Mit ModelOps ist eine Methode dafür entstanden, den Lebenszyklus komplexer Modelle für Maschinelles Lernen, Künstliche Intelligenz und die Entscheidungsoptimierung zu verwalten. Analog zu DevOps lassen sich damit die Modellentwicklung und ihre Anwendung koordinieren. Diese Methode erlaubt es Unternehmen, ihre analytischen Modelle besser zu entwickeln und zu operationalisieren. Sie erhalten eine systematische Möglichkeit, analytische Modelle schnell und verantwortungsvoll zu entwickeln, zu testen und über die Cloud effizient einzusetzen.
  1. Konsumenten brauchen Anwendungs-Tipps
    Einige Verbraucher dürften auch in diesem Jahr der Künstlichen Intelligenz skeptisch gegenüberstehen. Das liegt vor allem daran, dass sie sie nicht wirklich erkennen und verstehen, wann und wie sie diese Technologie eigentlich benutzen. Die Marktteilnehmer müssen deshalb stärker auf die tatsächlichen Gefahren intelligenter Algorithmen hinweisen und zudem aufzeigen, wie sich die Konsumenten davor schützen können. Dazu zählt allem voran die mit der Nutzung kostenloser Services wie Facebook oder Google verbundene Preisgabe persönlicher und möglicherweise sensibler Daten.

Dr. Kay Knoche ist Principal Solution Consultant bei Pegasystems.

„Künstliche Intelligenz wird zweifellos auch 2021 wieder im Rampenlicht stehen“, berichtet Kay Knoche, Principal Solution Consultant bei Pegasystems. „Trotz des großen Aufschwungs wird aber vielerorts die Skepsis bleiben. Es führt daher kein Weg daran vorbei, mehr Struktur, Kontrolle und Richtlinien bei der Entwicklung und beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu implementieren. Intelligente Anwendungen haben das Zeug dazu, Unternehmen und Konsumenten das Leben erheblich zu erleichtern. Um dieses Potenzial zu heben, müssen sie verantwortungsvoll eingesetzt werden.“      Jürgen Frisch

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