Digitalisierung braucht IT und Qualifizierung

Mit Künstlicher Intelligenz sind Unternehmen dann am erfolgreichsten, wenn die Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter den gleichen Stellenwert hat wie die Technologie. Das zeigt eine Studie im Auftrag von Microsoft.

Ein Virus treibt die Digitalisierung voran: „Durch die Corona-Krise erleben wir gerade nie gekannte Einschränkungen“, berichtet Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland. „Wir finden aber auch Möglichkeiten, wie wir mit digitalen Technologien unser Leben organisieren und die Auswirkungen der Pandemie eindämmen können.“ So unterstützt Künstliche Intelligenz die Forschung im Kampf gegen Corona. Darüber hinaus ist diese Technologie das Herzstück der digitalen Transformation. „Nachhaltig erfolgreich mit Künstlicher Intelligenz sind nur Unternehmen, die ihre Mitarbeiter für den Einsatz qualifizieren“, warnt Bendieck. Betriebe, die Künstliche Intelligenz bereits einsetzen, können laut Studie den neuen Herausforderungen besser begegnen. Sie schaffen durch Weiterbildung ein breites Skill-Set für ihre Mitarbeiter und konzentrieren sich darauf, wie sich Technologie-Expertise und Kreativität ergänzen.

12.000 Personen aus 20 Ländern geben Antworten

Für die Studie hat das US-amerikanische Marktforschungsunternehmen KRC Research im Auftrag von Microsoft im März dieses Jahres eine Online-Umfrage unter rund 12.000 Fach- und Führungskräften durchgeführt, die in Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern tätig sind. In jedem der 20 Länder bestand die Zufallsstichprobe aus mindestens 500 Arbeitnehmern sowie 100 Führungskräften. Die Umfrage lief in Australien, Brasilien, Deutschland, Großbritannien, Indien, Italien, Israel, Kanada, Niederlande, Polen, Russland, Schweden, Spanien, Südafrika, in der der Tschechische Republik und der Slowakei, in der Türkei, in Ungarn, in den USA sowie in den Vereinigte Arabische Emiraten.

Qualifizierung sorgt für zufriedene Mitarbeiter

Die Microsoft-Studie ermittelt aktuell einen steigenden Bedarf an Fachkräften für Künstliche Intelligenz, und prognostiziert, dass sich dieser in den kommenden sechs bis zehn Jahren verdoppeln wird. Die Umfrage gibt Hinweise darauf, wie Unternehmen dieser Nachfrage begegnen: durch die Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter. 93,8 Prozent der Führungskräfte in „reifen“ Unternehmen geben an, dass sie aktiv Kompetenzen aufbauen oder dies planen. Als „reif“ gelten Firmen, die bereits begonnen haben, Künstliche Intelligenz in die normalen Unternehmensprozesse zu integrieren.

In Unternehmen mit einem hohen Reifegrad beim Einsatz Künstlicher Intelligenz fällt die Bilanz positiv aus: 84,4 Prozent der leitenden Angestellten dort (Deutschland: 80 Prozent) geben an, dass sie einen direkten Nutzen aus den dazugehörigen Projekten ziehen. Bei Firmen, die mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz erst beginnen, liegt dieser Wert dagegen bei 58,9 Prozent (Deutschland: 71 Prozent). Auch bei den Beschäftigten bringt ein hoher Reifegrad bei der Nutzung Künstlicher Intelligenz positive Auswirkungen: In diesen Unternehmen sagt fast die Hälfte (46,2 Prozent, Deutschland: 41,5 Prozent), dass ihnen diese Technologie eine sinnvollere Arbeit ermöglicht.

Die Motivation zur Aus- und Weiterbildung steigt

Mit der zunehmenden Verbreitung intelligenter Technologie zeigt sich im internationalen Maßstab die große Mehrheit der Beschäftigten (91,7 Prozent) hoch motiviert, entsprechende Qualifikationen zu erwerben oder diese zu vertiefen. in Deutschland liegt dieser Anteil allerdings mit 75,8 Prozent niedriger. Unternehmen mit hohem Reifegrad in Künstlicher Intelligenz nutzen diese Motivation vergleichsweise häufig: Hier geben 64,7 Prozent der Fachkräfte an, dass sie bereits an entsprechenden Qualifizierungsprogrammen teilnehmen (andere Unternehmen: 37,7 Prozent). In Deutschland nehmen die Hälfte der Mitarbeiter aus IT-affinen Unternehmen an Weiterbildungsmaßnahmen teil, aber gerade einmal 20,6 Prozent aus anderen Organisationen.

Microsoft bildet Partner in intelligenter Technologie aus

Microsoft bietet für seine Lösungspartner mehrere Möglichkeiten für die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter an. So schult die AI Academy zusammen mit dem TÜV Rheinland als Learning Partner schult in zwei Gruppen jeweils 40 Teilnehmer in der Entwicklung und dem Einsatz von künstlicher Intelligenz auf Basis von Microsoft-Technologien. Über die AI Business School vermittelt Microsoft Führungskräften Erkenntnisse und Best Practices darüber, wie sich Künstliche Intelligenz strategisch in Unternehmen einsetzen lässt. Dafür nutzt Microsoft unter anderem die Expertise des eigenen Top-Managements.      Jürgen Frisch

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