IBM Studie: Künstliche Intelligenz gewinnt an Fahrt

Einen Aufwärtstrend für Anwendungen mit Künstliche Intelligenz in verzeichnet eine aktuelle Studie von IBM. Die Einsätze reichen von Datensicherheit über Automatisierung und virtuelle Assistenten bis zur Analyse von Sensordaten

4.500 Führungskräfte in großen Unternehmen hat IBM für die Studie „From Roadblock to Scale: The Global Sprint to AI“ im Oktober 2019 weltweit befragen lassen. 1003 Führungskräfte kommen aus Nordamerika, 1002 aus China und 500 aus Deutschland . Diese Ergebnisse spiegeln eine dynamischere Landschaft wider als bislang prognostiziert. Lag bis 2019 die Einführungsrate von Lösungen mit Künstlicher Intelligenz in Unternehmen noch hinter den Erwartungen, bestätigt die Studie für 2020 einen deutlichen Aufwärtstrend.

Unternehmen investieren auf breiter Fläche

7 von 10 Unternehmen implementieren oder evaluieren aktuell Künstliche Intelligenz: Branchenübergreifend haben deutsche Unternehmen entsprechende Lösungen entweder bereits implementiert (33 Prozent) oder evaluieren ihre Möglichkeiten (37Prozent). Weltweit haben 45 Prozent der Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern Projekte mit Künstlicher Intelligenz aufgesetzt, bei Unternehmen mit weniger als 1000 Mitarbeitern sind es 29 Prozent.

Global aktive Unternehmen planen Investitionen in alle Bereiche der Künstlichen Intelligenz: 35 Prozent der Befragten nennen proprietäre Anwendungen, 34 Prozent kommerzielle Pakete, 33 Prozent Business-Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz. 28 Prozent wollen künstliche Intelligenz in bestehende Anwendungen implementieren. 33 Prozent wollen in die dazugehörige Ausbildung der Mitarbeiter investieren, 26 Prozent planen Aktivitäten in Forschung und Entwicklung.

Laut Studie führt die zunehmende Automatisierung dazu, dass die Kosten für sich wiederholende Tätigkeiten sinken. Gleichzeitig steigt der Wert der verbleibenden geschäftskritischen Aufgaben, die manuell erledigt werden müssen. Die fünf wichtigsten Bereiche, in denen Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt, sind Datensicherheit (36 Prozent), Automatisierung von Abläufen (31 Prozent), Virtuelle Assistenten und Chatbots (26 Prozent), das Optimieren von Geschäftsabläufen (34 Prozent) und die Analyse von Sensordaten aus dem Internet der Dinge (24 Prozent).

Vertrauen ist ein Erfolgsfaktor für Projekte

Vertrauen ist der entscheidende Erfolgsfaktor für Projekte: Für 75 Prozent der Befragten aus Deutschland ist es „sehr wichtig“ oder „entscheidend“, dass sie darauf vertrauen können, dass die Ergebnisse für Anwendungen Künstlicher Intelligenz fair, sicher und zuverlässig ausfallen.

Als größte Hürden in Projekten verweisen die Befragten auf Werkzeuge, Expertise und Daten: 33 Prozent der deutschen Führungskräfte nennen die begrenzte Expertise in Sachen Künstlicher Intelligenz als Haupthindernis für Projekte. Weitere Hürden sind die zunehmende Komplexität und Silos in der Datenhaltung (30 Prozent) sowie fehlende Werkzeuge zur Entwicklung von analytischen Modellen (24 Prozent).

Ein Blick auf aktuelle Projekte von IBM zeigt, was bereits heute mit Künstlicher Intelligenz möglich ist. Die Beispiele reichen vom weltweit ersten Astronautenassistent CIMON, über besseren Kundenservice mit Künstlicher Intelligenz  bei der Lufthansa Group bis hin zu effizienteren Recruiting-Prozessen bei ŠKODA AUTO.

Das englischsprachige Executive Summary der IBM-Studie ist unter diesem Link kostenlos zum Download verfügbar.    Jürgen Frisch

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