Datenmanagement erfordert Analytics-Upgrades

Self-Service, eine datengetriebene Kultur, die Förderung von Fachanwenden und die Demokratisierung von Daten – diese Trends verzeichnet die BARC-Studie ‚The Data Management Survey 22‘. Viele Unternehmen modernisieren dafür ihre Analytics-Systeme.

Marktüberblick: Mehr als 1100 Datenmanagement-Fachkräfte haben die Analysen des Business Application Research Center (BARC) zu den Themen Auswahl, Implementierung und Nutzung von Software befragt. Vier Ergebnisse schälen sich dabei als zentrale Trends heraus: Das Thema Self-Service, also Datenanalysen durch die Fachanwender weitgehend ohne Hilfe der IT-Abteilung, rücken 60 Prozent der Befragten in den Vordergrund. Bereits in vielen BARC-Studien der vergangenen Jahre beispielsweise dem ‚Data, BI & Analytics Trend Monitor‘ war das einer der Top-Trends.

Bei 47 Prozent der Befragten hat die Etablierung einer dato Drivern Couture einen erheblichen Einfluss auf ihre Investitionen. Das Konzept der Datendemokratisierung – also der Zugriff auf Daten für möglichst viele Mitarbeiter – stellt etwa für jedes vierte Unternehmen einen wichtigen Investitionsfaktor dar.

Die Daten- und Analytics-Architektur modernisieren, spezielle Use Cases für Analytics entwickeln und eine umfassende Daten- und Analytics-Strategie aufsetzen – diese Investitionsschwerpunkte nennen die Befragten in der BARC-Studie ‚The Data Management Survey 22‘ am häufigsten.
Quelle: BARC

20 Datenmanagement-Lösungen in der Detailanalyse

The Data Management Survey 22 ist die dritte Ausgabe der jährlichen BARC-Studie über den Markt für Datenmanagement-Software. Die Analysten vergleichen und bewerten darin die 20 meistgenutzen Datenmanagement-Produkte anhand eines detaillierten Feedbacks der Anwender. Zu den untersuchten Lösungen gehören die Produkte der Branchenriesen Amazon Web Services und Google, die von globalen Unternehmenssoftware-Generalisten Microsoft, Oracle und SAP, solche von Spezialisten wie Alation, Snowflake und TimeXtender sowie regionale europäische Angebote wie 2150, Dataspot und Synabi.

„Der Wandel des Datenmanagements von einer reinen IT-Disziplin hin zu einer Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen und der IT ist in vollem Gange“, erläutert Timm Grosser, Senior Analyst Data & Analytics bei BARC und Autor der Studie. „Unsere Umfrage zeigt auf, welche Relevanz die Befähigung von Fachanwendern für Investitionen in das Datenmanagement hat. In Zukunft dürfte dieser Einfluss zunehmen, da Unternehmen ihre Daten weiter demokratisieren und dafür neue technologische Lösungen einsetzen.“ Voraussetzung dafür sei eine gemeinsame Basis und ein gemeinsames Verständnis von Daten. Auch das Thema Data Governance spiele dabei eine wesentliche Rolle.

Upgrade der Analysearchitektur als größte Maßnahme

Um sich in Sachen Analytics gut aufzustellen, wollen viele Unternehmen die dazugehörigen IT-Systeme modernisieren: „Die Operationalisierung von Advanced-Analytics-Modellen, erfordert für den optimalen Betrieb eine enge Integration verschiedener Systeme und Prozesse“, begründet Grosser diesen Schritt. „Auch neue Anwendungsfälle, die einen einheitlichen Datenzugriff auf die verteilte Systemlandschaft verlangen, sprechen für ein Upgrade der Analytics-Applikationen.“

Konzepte wie Data Lake, Data Lakehouse und Data Fabric helfen dabei, Daten aus verschiedenen Systemen möglichst effizient bereitzustellen. Dass so viele Unternehmen derartige Investitionen tätigen, wertet Grosser als ein Indiz dafür, dass die historisch gewachsenen Systeme nicht mehr den aktuellen Anforderungen an Flexibilität und Agilität sowie Geschwindigkeit entsprechen.

Die wichtigsten Auszüge der englischsprachigen Studie veröffentlicht BARC hier.      Jürgen Frisch

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