Build-or-Buy wird bald wieder zur Strategiefrage

Paketierte Software hat Eigenentwicklungen keinesfalls abgelöst. Laut Umfrage von Rackspace Technology entwickeln Unternehmen differenzierende Anwendungen selbst und nutzen Software as a Service für den Rest.

Die Vor- und Nachteile einer Eigenentwicklung gegenüber einer eingekauften Lösung wägen Unternehmen wägen immer wieder ab In den vergangenen zehn Jahren wurde diese Entscheidung stark von der Zugänglichkeit und Einfachheit der Ansätze bestimmt. Die Antwort auf die Build-or-Buy-Frage schwankte hin und her, wobei jeweils die Methode mit den am besten zugänglichen Werkzeugen vorne lag.

Die Umfrage To Build or To Buy? des Multicloud-Dienstleisters Rackspace Technology wirft einen genaueren Blick darauf, was die Zukunft des Computing für die Build-or-Buy-Frage bereithält. Die Erkenntnisse lassen sich in drei Punkten zusammenfassen:

  1. Paketlösungen und Eigenentwicklungen teilen sich den Markt
    IT-Entscheider haben künftig nicht vor, sich strikt weg von Eigenentwicklungen und hin zum Kaufen oder umgekehrt zu bewegen, sondern lassen strategische Aspekte in diese Entscheidung einfließen. 72 Prozent der Teilnehmer wollen Anwendungen für kundenorientierte Zwecke, die eine Differenzierung schaffen, eher selbst entwickeln. Da die Einstellung und Ausbildung von Fachkräften eine große Herausforderung darstellt, ist es wichtig, dass Entwicklerstunden für Anwendungen verwendet werden, welche die Kunden wahrnehmen. 67 Prozent der Befragten stimmten darin überein, dass die digitale Transformation und der Zwang zur Differenzierung die Notwendigkeit vorantreibt, Anwendungen intern zu entwickeln.
  1. Bei Eigenentwicklung dominieren Low-Code und No-Code
    Die hohe Präferenz für Low-Code-/No-Code-Lösungen scheint den Trend fortzusetzen, auch innerhalb des Build-Ansatzes intelligenter zu arbeiten, die Anwendungsentwicklung zu demokratisieren und es Unternehmen zu ermöglichen, benutzerfreundliche Entwicklungswerkzeuge einzusetzen. Das soll die Lücke bei den Fähigkeiten der Entwickler zu schließen. Bezüglich der Eigenentwicklung von Anwendungen gaben 72 Prozent der Teilnehmer an, dass ihr Unternehmen Low-Code/No-Code-Plattformen einsetzt. 86 Prozent sind mit Low-Code/No-Code-Entwicklungen zufrieden oder äußerst zufrieden.
  1. Paketlösungen kommen via Software as a Service
    Software as a Service erfreut sich zunehmender Beliebtheit, da diese Variante robust in ihren Fähigkeiten, hochgradig anpassbar und vergleichsweise einfach zu implementieren ist. Unternehmen nutzen sie als bevorzugte Option beim Kauf von Anwendungen, um wichtige, aber nicht differenzierende Geschäftsbereiche auszubauen. 62 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, dass Benutzerfreundlichkeit und Implementierung der Hauptgrund für den Kauf von Software sei. 65 Prozent glauben, dass sie sich mit einer angepassten Software as a Service-Lösung von Mitbewerbern differenzieren können.

„Bei der Frage ‚Build or Buy‘ geht nicht darum, dass ein Ansatz den anderen dominiert“, erläutert Jeff DeVerter, Chief Technology Officer – Solutions bei Rackspace Technology. „Beide Varianten bringen Vorteile, wenn Unternehmen sie richtig einsetzen. Momentan geht der Trend dahin, dass Unternehmen die Anwendungen mit der größten Außenwirkung selbst zu entwickeln und die Lücken mit paketierter Software schließen.“      Jürgen Frisch

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