Die meistgenannten Gründe für den Kauf eines Business-Intelligence-Produkts führen nicht immer zum größten Projekterfolg, und daher sollten Unternehmen ihre Kaufprioritäten ändern. Diesen Schluss zieht BARC aus der Marktübersicht BI Survey 19.
Unternehmen, die Business-Intelligence-Werkzeuge (BI) mit hoher Datenverarbeitungskapazität evaluiert haben, erzielten mit ihren Lösungen laut BI Survey 19 den höchsten Geschäftsnutzen. Allerdings haben nach eigener Aussage lediglich 20 Prozent der Anwender diese Priorität. Andere Kriterien haben zwar weniger Einfluss auf den Erfolg, aber die Anwender halten Sie dennoch für wichtig. Laut BARC gilt dies beispielsweise für das Preis-Leistungs-Verhältnis, das 42 Prozent der Käufer als wesentliches Auswahlkriterium nennen.
Der BI Survey 19 ist die 18. Ausgabe einer weltweiten Umfrage, die das Würzburger Business Application Research Center (BARC) von Februar bis Mitte Juni 2019 unter 3021 Software-Anwendern, -Beratern und -Anbietern, durchgeführt hat. Die Studie zeigt Marktentwicklungen auf und enthält detaillierte Analysen und Vergleiche von 36 Analytics-Lösungen von 31 Anbietern auf der Grundlage von Anwenderfeedback.
Entscheidungsunterstützung wird durchgängig besser
„Der Vergleich der Motive für die Wahl eines Analytics- und BI-Tools mit den Vorteilen, die sich in der Praxis einstellen, zeigt und, welche Auswahlkriterien hoch bewertet werden sollten und welche weniger Einfluss auf den Erfolg von Implementierungen haben“, erläutert Robert Tischler, Senior Analyst bei BARC und Co-Autor des BI Survey
Die drei wichtigsten Geschäftsvorteile, die Analytics und BI mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit erbringen, sind laut BARC ein schnelleres und genaueres Reporting, Analyse oder Planung sowie eine bessere Entscheidungsfindung. All diese Kriterien beziehen sich eine verbesserte Entscheidungsunterstützung. Viele Unternehmen sind zudem bestrebt, ihre Daten zu monetarisieren.
„Data Monetization bedeutet, messbare wirtschaftliche Vorteile aus verfügbaren Datenquellen durch Analysen zu generieren“, erklärt Tischler. „Data Monetization kann direkte oder indirekte Ergebnisse liefern sowie intern oder extern sein.“ Das Ziel, mit den Daten aus Analytics und BI Geld zu verdienen, werde immer wichtiger. Wegen der großen Herausforderungen erreichten Unternehmen dieses Ziel allerdings seltener als andere Vorhaben
Mehr Mitarbeiter brauchen Zugang zu Analytics
Während die Finanz- und Controlling-Abteilungen in 80 Prozent der befragten Unternehmen BI einsetzen, haben andere Bereiche wie der Vertrieb (60 Prozent) und die Produktion (53 Prozent) aktuell nicht die gleiche Möglichkeit, aus der Datenanalyse Erkenntnisse zu gewinnen.
„Eine erfolgreiche Entscheidungsunterstützung erfordert einen demokratisierten Zugang zu Daten“, berichtet Tischler. „In modernen Unternehmen benötigen Führungskräfte in allen Abteilungen aktuelle Informationen, um ihre Entscheidungen auf einer zuverlässigen Grundlage zu treffen.“ Die Ergebnisse aus Analytics und BI sollten daher datenaffine Mitarbeiter im gesamten Unternehmen erreichen.
Self Service dominiert die das Projektranking
Das Ranking der am häufigsten bewerteten Business-Intelligence-Lösungen dominieren Self-Service Tools, Auch die Top 4 gehören zu dieser Kategorie. Unternehmen evaluieren diese Werkzeuge häufig als eine Variante zu klassischen Lösungen.
Die Implementierungszahlen der vergangenen beiden Jahre bestätigen diese Dominanz. An der Spitze steht Microsoft Power BI, das neun Prozent häufiger bewertet wurde als noch 2017. Tableau konnte seine starke Position um 6 Prozent verbessern, Qlik Sense um vier Prozent.
Weitere produktbezogene Ergebnisse der BI Survey 19 sowie das Online-Produktvergleichstool sind hier kostenlos verfügbar. Jürgen Frisch