HPE schiebt „nicht zentrale“ Software in ein Joint Venture

Hewlett Packard Enterprise (HPE) will Bereiche, in denen es nicht die erste Geige spielt, mittelfristig auslagern. Lösungen wie Vertica, Arcsight und Autonomy kommen ein Joint Venture mit Micro Focus.

Weitere Konsolidierung ist angesagt bei HPE. „Wir lagern einige nicht zentrale Softwaresparten in ein Joint Venture mit Micro Focus aus“, erläutert Meg Whitman, CEO von Hewlett Packard Enterprise in einem Blogbeitrag. Demnach sollen HPEs Lösungen für Application Delivery Management, Big Data, Enterprise Security, Information Management & Governance sowie IT Operations Management künftig „in einem der größten reinen Softwareanbieter einen neuen Platz finden“.

An dem Joint Venture mit dem britischen Softwarehaus Micro Focus ist HPE mit 50,1 Prozent beteiligt. Betroffen von der Auslagerung sind Lösungen wie ArcSight, Vertica sowie Produkte die mit den übernommenen Unternehmen Autonomy und Mercury Interactive zu HPE gekommen sind. Der Wert der Transaktion beträgt rund 8,8 Milliarden Dollar.

Komplettverkauf des Software-Geschäfts ist nicht geplant

Gerüchten, dass HPE sein komplettes Softwaregeschäft verkaufen will, wie sie das Wall Street Journal kürzlich kolportiert hatte, erteilt Whitman eine Absage: „Ich will es glasklar sagen: HPE steigt nicht aus den Software-Business aus.“ Ziel der Auslagerung sei es vielmehr, die richtigen Produkte für bestimmte Zielmärkte organisatorisch zu bündeln. Software soll laut Whitman auch weiterhin einen Eckpfeiler der HPE-Strategie darstellen: „Der neu geschaffene Bereich Software-Defined and Cloud baut beispielsweise auf OneView und der Helion Cloud Platform auf, um softwaredefinierte, hybride IT-Lösungen wie Synergy bereitzustellen, die branchenweit erste zusammensetzbare Infrastruktur, und auch andere hyperkonvergente Systeme.“

Von Lösungen, die nicht in die neue Strategie passen, trennt sich HPE nach und nach. So hat das Unternehmen im April dieses Jahres den indischen Outsourcer Mphasis an den Investor Blackstone verkauft und Ende Mai sein IT-Service-Geschäft in ein Gemeinschaftsunternehmen mit CSC eingebracht. Für den 2011 übernommenen britischen Anbieter Autonomy macht HPE in der Bilanz eine fast vollständige Abschreibung in Höhe von 8,8 Milliarden Dollar geltend. Jürgen Frisch

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