Datev-Portal vereinfacht elektronische Rechnungen

Bei der elektronischen Rechnung konkurrieren die beiden Formate ZUGFeRD und XRechnung. die Steuerberatergenossenschaft DATEV überbrückt mit dem Portal Smarttransfer den Graben zwischen beiden Welten.

Mit dem Format ZUGFeRD Zentraler User Guide des Forums elektronische Rechnung Deutschland) schien die Standardisierung des elektronischen Rechnungsaustauschs in greifbarer Nähe. Nun schreiben allerdings die Behörden den Standard XRechnung für digitalen Rechnungsaustausch mit ihnen vor. Eine einheitliche Lösung erscheint damit auf absehbare Zeit unwahrscheinlich. Wer in der Rechnungsschreibung nicht mit mehreren Formaten hantieren möchte, für den ist ein Business-Portal eine gute Alternative, das als Mittler zwischen Absender und Empfänger fungiert.

Das Dilemma ist offensichtlich: Unternehmen, die für öffentliche Auftraggeber arbeiten wollen, müssen künftig die XRechnung verwenden. Weil dieser Standard aber keine Sichtkomponente enthält, eignet er sich nicht, um Privatkunden eine Rechnung zuzustellen. Als Ausweg käme eine Hybridlösung in Frage, die beide Anforderungen abdeckt. Mit ZUGFeRD 2.0 ist eine solche Lösung angedacht. Doch bei der öffentlichen Verwaltung gibt es unterschiedliche Ansichten, und einige Behörden benötigen kein Belegbild.

Portale übersetzen zwischen unterschiedlichen Standards

Da aktuell kein einheitliches Format genutzt werden kann, empfiehlt sich ein Übersetzer. Einen solchen stellt die DATEV eG mit dem Portal SmartTransfer bereit. Es handelt sich um eine universelle Lösung zum Austausch von elektronische Rechnungen weiteren Geschäftsdokumenten wie Gutschriften, Bestellungen, Mahnungen oder Gebührenbescheiden. Da das Portal die Funktion elektronischen Postboten und eines Dolmetschers im Formatdschungel übernimmt, müssen sich die Anwender mit ihren Geschäftspartnern nicht auf ein gemeinsames Datenformat und einen gemeinsamen Übermittlungskanal verständigen.

Universelle Lösung für alle Dokumente

DATEV SmartTransfer hilft Unternehmen dabei, den Posteingang wie auch den Postausgang zu vereinheitlichen und sich mit Geschäftspartnern zu vernetzen. Das Portal unterstützt eine Vielzahl an Übertragungskanälen und elektronischen Formaten. Informationen können sowohl in bildhafter Darstellung (etwa als PDF, PDF/A oder TIFF) als auch in Form einer Transaktionsdatei in den vom Empfänger gewünschten Formaten (EDIFACT, XML, IDoc) unkompliziert gesendet und empfangen werden.

Das Portal lässt sich n alle gängigen kaufmännischen Systeme oder rechnungserstellenden Programme anbinden, sodass der Rechnungsversand direkt aus dem jeweiligen System angestoßen werden kann. Eingehende Dokumente lassen sich prüfen und freigeben. Alle versendeten und empfangenen Dokumente können für die Erstellung der Buchführung direkt an den Steuerberater weitergegeben werden. Somit entstehen durchgängige digitale Prozesse direkt bis in die Kanzlei.

Das TRAFFIQX Netzwerk verknüpft mehrere Portale

DATEV SmartTransfer ist in ein übergreifendes Netzwerk eingebunden: Im Verbund TRAFFIQX sind Anbieter wie die Bundesdruckerei, SGH, Neopost Deutschland, Asterion, BeCloud oder b4value.net angebunden. Jedes dieser Unternehmen betreibt jeweils einen Knotenpunkt im Netzwerk als eigenständige Dienstleistung. Dadurch muss sich ein Rechnungsempfänger nur einmal auf einem dieser Portale anmelden. Er wird damit auch für Versender erreichbar, die Kunden eines anderen Portals sind

Als Verbund profitiert jeder Knotenpunkt von den Entwicklungen und Möglichkeiten des anderen. Alle Kunden kommen in den Genuss der hohen Übertragungsvolumina des Netzwerks – selbst beim konventionellen Versand per Briefpost. Bereits heute werden jeden Monat mehrere Millionen Dokumente auf diesem Wege zwischen Unternehmen transferiert – mit stark steigender Tendenz.

Im Netzwerk TRAFFIQX startet im Juli 2018 der Pilotbetrieb zur Verwendung der XRechnung das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und das Bundesministerium der Finanzen (BMF). Dabei werden elektronische Rechnungsbelege von Lieferanten über das Portal der Bundesdruckerei an das eRechnungsportal Bund transferiert. Jürgen Frisch

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