BARC: Business Intelligence braucht Datenqualität

Das Dauerthema Master Data Management hat im BI Trend Monitor 2018 von BARC den Spitzenplatz erobert. Bei Cloud BI zeigen sich europäische Unternehmen zögerlich. In den USA und Asien fällt die Cloud-Akzeptanz deutlich höher aus.

Master Data Management und Data Quality Management sind aktuell die führenden Trends bei Business Intelligence (BI). Dies zeigt die Studie BI Trend Monitor 2018 des Business Application Research Center (BARC). Das Thema Datenqualität ist von Platz drei im vergangenen Jahr zum Spitzenreiter aufgestiegen und liegt nun vor Data Discovery/Data Visualization und Self-Service BI, welche die beiden Jahre zuvor das Feld anführten.

Für BI Trend Monitor hat BARC und 2.800 Anwender, Berater und Softwarehersteller zu 20 BI- und Datenmanagementtrends befragt. Die Studie ist die größte weltweite Trendbefragung zu Business Intelligence und Datenmanagement. Sie gewichtet die Trends nach Region, Branche sowie nach Selbsteinschätzung der Unternehmen nach Best-in-Class (Vorreiter) oder Laggard (Nachzügler).

„Die herausragende Bedeutung von Master Data Management und Data Quality Management setzt ein starkes Zeichen“, erläutert Carsten Bange, Gründer von BARC und Mitglied des Boards der CXP Group. „Trotz des enormen Hypes um Themen wie Data Discovery, Visualisierung und Self-Service BI, die sehr attraktiv für Fachanwender sind, geht nichts ohne eine solide Datenbasis. Ein mit ausreichenden Ressourcen ausgestattetes, gut organisiertes und kontinuierliches Programm zur Datenintegration und Datenqualität ist unerlässlich für jede datengesteuerte Organisation.“ Fehle in einem Unternehmen das Vertrauen in die zugrundeliegenden Daten, stünden die Reporting-Systeme und damit auch die Entscheidungsfindung auf wackeligen Beinen.

Datenqualität, Data Discovery und Self Service BI sind laut BI Trend Monitor 2018 von BARC aktuell die wichtigsten Themen. Cloud BI hinggeen kommt auf den vorletzten Platz. Quelle: BARC

Zu den Trends, die im Vergleich zu vorangegangenen Jahren an Relevanz gewonnen haben, zählen Data Governance, Real-Time Analytics, Collaboration sowie die Nutzung von externen Daten/Open Data. Auch Data Preparation hat bei Fachanwendern aller Branchen und Unternehmensgrößen sehr stark an Popularität gewonnen. Nordamerikanische Unternehmen würden dieses Thema jedoch sehr viel schneller aufgreifen als europäische Betriebe.

Bei Cloud-Analytik zögern Unternehmen aus Europa

Der Betrieb von Geschäftsanwendungen in der Cloud ist zwar allgemein sehr beliebt, mit der Implementierung von BI in Cloud-Umgebungen scheinen es die Unternehmen allerdings nicht besonders eilig zu haben. Dies gilt laut Studie besonders für Betriebe in Europa. In Nord-, Mittel- und Südamerika und vor allem im Raum Asien-Pazifik hingegen fällt die Akzeptanz höher aus. „Prinzipiell spricht sehr viel für Cloud BI“. erklärt Carsten Bange. „Unternehmen können dadurch flexibler auf Veränderungen reagieren und den Verwaltungsaufwand für ihre IT-Systeme vor Ort deutlich reduzieren. Aus unserer Beratungspraxis in Europa wissen wir, dass es nicht an der Attraktivität der Plattformen selbst liegt, dass so viele Unternehmen noch zögern, ihre BI-Landschaften in die Cloud zu verlegen. Vielmehr herrschen noch Bedenken hinsichtlich rechtlicher Aspekte, Sicherheit und Datenschutz oder die Verantwortlichen haben noch zu wenig Fachwissen in puncto Implementierung und Betrieb von Cloud-BI-Lösungen.“ Weitere Gründe für die Cloud-Skepsis seien mangelndes Vertrauen in die Anbieter oder deren Stabilität, sowie der Wunsch, die Unternehmensdaten nicht aus der Hand zu geben.

Der vollständige BARC BI Trend Monitor 2018 findet sich unter http://barc.de/trend-monitor. Jürgen Frisch

Kommentare sind deaktiviert