Proalpha prognostiziert acht ERP-Trends für 2017

Auf Basis von Trendstudien der Verbände VDMA und Bitkom sowie mehrerer IT-Marktforscher prognostiziert der Standardsoftwerker Proalpha acht zentrale Trends für 2017. Im Fokus stehen demnach die Digitalisierung der Produktion sowie  Industrie 4.0.

Das ERP-System nimmt laut der Studie VDMA IT-Report 2016 vom Verband des Deutschen Maschinen- und Anlagenbaus in den mittelständischen Fertigungsunternehmen bei der digitalen Transformation eine Schlüsselrolle ein. Die Digitalisierung gewinne in den nächsten Jahren vor dem Hintergrund zahlreicher Industrie 4.0-Projekte weiter an Bedeutung. Immer mehr Unternehmen setzten mobile Apps ein, verwendeten Cloud-Lösungen, analysierten große Datenmengen mit Hilfe von Business Intelligence oder setzten auf das Internet der Dinge.

Unter Rückgriff auf die Daten des VDMA-Reports sowie weiterer Marktstudien prognostiziert Proalpha acht zentrale ERP-Trends, die den Markt für unternehmensweite Standardsoftware im kommenden Jahr prägen:

  1. Cloud-Lösungen verändern IT-Landschaft nachhaltig

Nach anfänglich verhaltener Einsatzbereitschaft haben sich Cloud-Lösungen laut  VDMA-Trendbefragung inzwischen aufgrund des umfangreichen Angebotes am Markt, verbesserter technischer Voraussetzungen und des gestiegenen Bedarfes nach schnell einsatzfähigen Lösungen einen festen Platz in der IT-Landschaft erobert. Mehr als 80 Prozent der befragten Firmen messen diesem Thema mittlerweile eine wichtige Bedeutung bei. „Für die nächsten zwei Jahre ist mit einem weiteren Anstieg bei der Nutzung von Cloud-Lösungen zu rechnen, wie die Planungen der Unternehmen verdeutlichen“, heißt es in der VDMA-Studie.

Mit ERP aus der Business Cloud könnten mittelständische Unternehmen an Skalierbarkeit gewinnen. So zum Beispiel, wenn die IT-Ressourcen mit dem Wachstum nicht Schritt hielten oder kleinere Auslandsniederlassungen schnell anzubinden seien. Die Cloud „made in Germany“ helfe, IT-Investitionen niedrig zu halten. Zudem biete sie ein Plus an Sicherheit – mehr, als die meisten kleineren Mittelständler heute im eigenen Rechenzentrum gewährleisten könnten. Mehr Flexibilität und Individualisierbarkeit ermöglichten Angebote mit ERP-Hosting oder Mietmodelle, auch ergänzend zum ERP-System im eigenen Rechenzentrum.

  1. ERP ist das Rückgrat für die digitale Transformation

„Industrie 4.0 kann nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn die einzelnen Prozesse in der Produktion eng miteinander verzahnt sind“, heißt es im Positionspapier „Die Zukunft von ERP im Kontext von Industrie 4.0“ des Digitalverbands Bitkom. „Das ERP-System leistet diese Verzahnung, verknüpft sämtliche Glieder der Produktionskette miteinander und optimiert so die Geschäftsprozesse“, Bereits jedes dritte deutsche Unternehmen setzt laut Bitkom ERP-Lösungen ein, weitere 21 Prozent planen konkret deren Einführung.

„Die ERP-Software ist der neue Integrationshub für die Industrie 4.0“, bekräftigt Proalpha die Kernthese der Bitkom-Analyse: Dies zeige sich auch bei etlichen erfolgreichen Industrie 4.0-Projekten von Kunden, bei denen das ERP-System das Rückgrat bilde. Industrie 4.0 sei kein reines Produktionsthema. Logistik, Montage, Entwicklung sowie Instandhaltung und Service profitierten gleichermaßen von der Vernetzung der Systeme und der Automatisierung von Prozessen.

  1. Mobile Anwendungen spielen im industriellen Umfeld eine wichtigere Rolle

Die Bedeutung von mobilen Anwendungen setzt sich laut der VDMA-Studie weiter fort. Gaben im Jahr 2014 rund 42 Prozent der Befragten an, dass die smarten Softwarehelfer „relevant für das Unternehmen“ sind, liegt dieser Wert heute bereits bei 76 Prozent. Rund die Hälfte dieser Firmen bewerten industrielle Apps mit einer mittleren bis sehr hohen Bedeutung für ihre Unternehmensprozesse. Mobile Anwendungen in den Bereichen unternehmensweite Standardsoftware (ERP) und Kundenbeziehungsmanagement (CRM) rangieren mit 15 Prozent (externe Apps) und 9 Prozent (eigene Apps) eher noch im unteren Drittel.

Dass eine größere Mobilität die Produktivität in Verkauf, Lager, Service oder Fertigung steigert, stehe außer Frage. Mobile Lösungen ermöglichten flexibles Arbeiten, egal von welchem Ort. Damit Abläufe optimal funktionierten, müsse sich die mobile Technologie den Prozessen anpassen und nicht umgekehrt. Aus diesem Grund setzt Proalpha nicht auf „die eine App“, sondern auf adaptierbare Web-Applikationen – immer direkt vernetzt mit dem ERP-System. Dieser Ansatz sorge für mehr Flexibilität und Investitionssicherheit bei gleichzeitig geringerem Aufwand für Wartung und Pflege.

  1. Dokumenten Management wird zum integrierten Teil von ERP-Lösungen

Die Einführung von Dokumenten-Management-Systemen (DMS) ist in der VDMA-Studie mit einer Nennung durch 24 Prozent der Befragten unter die geplanten Top-3-Investitionen bis 2018 geklettert. Bei der Umfrage im Jahr 2014 rangierte dieses Thema noch auf Platz 9.

Immer mehr mittelständischen Unternehmen erkennen demnach, dass Geschäftsprozesse besonders schnell und reibungslos laufen, wenn relevante Dokumente für alle beteiligten Mitarbeiter schnell verfügbar sind. Laut Proalpha sollte ein Dokumentenmanagement-Modul (DMS) integrierter Bestandteil einer ERP-Lösung sein. Sämtliche E-Mails, Belege, Rechnungen, Zeichnungen und andere Unterlagen ließen sich dann per Drag & Drop einem Geschäftsfall zuordnen und mit diesem archivieren. Das DMS-Modul stelle zugleich die revisionssichere Archivierung der Dokumente gemäß den GoBD (Grundsätzen zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff) sicher.

  1. Business Intelligence analysiert auch große ERP-Datenmengen

Die Analyse großer Datenmengen (Big Data Analytics) steht laut der VDMA-Studie im deutschen Mittelstand erst am Anfang und wird aktuell lediglich von 16 Prozent der befragten Unternehmen aktiv betrieben. Trotzdem habe das Thema Business Intelligence (BI) für jeden zweiten Maschinenbauer bereits heute eine mittlere bis sehr hohe Bedeutung. Vorreiter mit einem Einsatzanteil von 10 Prozent seien der Service und die Instandhaltung. Auf den weiteren Plätzen folgten Produktion (8 Prozent) und Logistik (4 Prozent). „Der heute vergleichsweise noch geringe Anwendungsanteil wird in den kommenden zwei Jahren deutlich ansteigen, rund ein Viertel der Befragten plant bis 2018 entsprechende Einführungen“, heißt es in der VDMA-Studie.

Um Manager oder Sachbearbeiter mit aktuellen Daten zu versorge, hat Proalpha sein ERP-System mit BI-Werkzeugen ausgestattet. Diese stellten fundierte Antworten vom Monatsbericht mit betriebswirtschaftlichen Kennzahlen bis zur komplexen Ad-hoc-Auswertung großer Mangen von Maschinendaten bereit. Weil sämtliche Auswertungen mit einer zentralen Datenbasis arbeiteten, seien sämtliche Berichte unternehmensweit stimmig und konsistent.

  1. Die Integration von CRM und ERP schreitet weiter voran

Etwa ein Drittel der für eine internationale Studie der Marktforscher von IDC befragten Mittelständler in Deutschland setzt heute sowohl ERP-Lösungen als auch Systeme für das Customer Relationship Management (CRM) ein. Deren Kopplung bringe zahlreiche Vorteile: Von der durchgängigen und effizienteren Gestaltung von Prozessen bis hin zur Vermeidung von Redundanzen durch doppelte Datenpflege. Auch der Vertrieb benötige aktuelle Informationen zu möglichen Produktvarianten, Lieferzeiten oder Serviceleistungen.

Das in proALPHA integrierte CRM-Modul ermögliche eine 360-Grad-Sicht auf die Kunden und Interessenten und unterstützt so deren individuelle Betreuung vom Angebot bis zum After-Sales-Service. Als zentrale Plattform stellt das ERP-System allen Abteilungen konsistente Informationen in Echtzeit für ein systematisches Kundenbeziehungsmanagement zur Verfügung. CRM-Funktionalitäten wie Marketingaktionen oder die Kontakt- und Verkaufschancenverwaltung optimierten Geschäftsabläufe. Kundenbeziehungen ließen sich anhand von Wettbewerbsinformationen, Forecasts und Vertriebscontrolling steuern.

  1. Das Internet der Dinge stellt neue Anforderungen an ERP-Systeme

Das Internet of of Things (IoT) ist ein integraler Bestandteil vieler Industrie 4.0-Projekte. Die Fertigungsbranche sei unter allen Wirtschaftszweigen auf diesem Gebiet in Deutschland der Vorreiter. Laut der Studie „Wettbewerbsfaktor Analytics im Internet der Dinge” der Universität Potsdam haben bereits 15 Prozent der befragten Unternehmen IoT-Anwendungen zur Effizienzsteigerung in ihre bestehenden Prozesse integriert. Hauptanwendungsbereich ist dabei die Prozessüberwachung, hier sind 39 Prozent der Betriebe schon mit konkreten Projekten unterwegs.

Die für die Umsetzung erforderliche Hardware wie Strichcodes, Sensoren und RFID-Chips (Radio Frequency Identification) sind laut Proalpha inzwischen kaum noch ein Kostenfaktor. Dies beschleunige die weitere Entwicklung des Internet der Dinge in den nächsten Jahren. Die große Herausforderung bestehe dabei in der korrekten Erfassung und Analyse der anfallenden Daten, damit sie in Lieferketten- und Fertigungsprozessen produktiv genutzt werden können. Proalpha erweitere seine Lösungen mit der Integration Workbench um neue Datenquellen und sorge so für durchgängige Prozesse über Systemgrenzen hinweg.

  1. Ein Web-Portal bindet Lieferanten und Kunden an

Industrie 4.0 macht nicht an den eigenen Unternehmensgrenzen halt. „Vernetzt sind neben den Abläufen in der eigenen Fabrik auch die Partner und Zulieferer sowie idealerweise die Kunden“, heißt es in der Studie „Digitale Transformation der Fertigungsindustrie“ des Beratungsunternehmens KPMG. Gelinge es Strukturen zu schaffen, die einen permanenten Austausch ermöglichen, entstehe ein umfassendes System, das Mensch, Maschine und das gesamte zugehörige Umfeld vollständig integriert – ein sogenanntes Wertschöpfungsnetzwerk.

Auch hier übernimmt das ERP-System eine Schlüsselrolle. So ließen sich Kunden, Lieferanten, Vertreter und auch eigene Mitarbeiter über einen Web-Browser an proALPHA anbinden, und zwar unabhängig von Endgerät, Plattform und Standort. Jeder berechtigte Nutzer könne darüber online auf für ihn bestimmte Daten aus der ERP-Komplettlösung zugreifen und erhalte dabei die Informationen, die er für seine Arbeit benötige. Jürgen Frisch

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