MPDV identifiziert 5 Trends in der Fertigungs-IT

Von Appifizierung über Workflow-Anpassung bis hin zu Machine Learning: MPDV, Hersteller von Manufacturing Execution Systemen, hat für das kommende Jahr fünf Trends zusammengestellt, an denen Fertigungsunternehmen ihre Entscheidungen orientieren können.

  1. Appifizierung und Ökosystem
    Einzelne Funktionen, die vormals in größeren Paketen oder als ein Produktstandard angeboten wurden, kaufen Unternehmen nun in kleineren Einheiten als Apps und je nach Bedarf. Mit dieser Entwicklung hin zur sogenannten Appifizierung können die Anwender wesentlich flexibler entscheiden. Damit einhergehen muss allerdings die Bereitstellung einer Plattform, auf der diese Apps laufen. Im Idealfall tauschen die einzelnen Apps von verschiedenen Anbietern, Anwendern und Dienstleistern auf dieser Plattform auch Daten untereinander aus.
  1. Prozessdenken und Workflows
    Da die Abläufe für variantenreichere Produkte immer komplexer werden, braucht es ein Denken in flexiblen Workflows. In der Fertigungs-IT gibt es dafür Systeme, die sowohl Prozesse im Ganzen als auch einzelne Arbeitsschritte detailliert abbilden. Ein Workflow-Management fängt dabei unerwartete Abweichungen ab, um den laufenden Produktionsprozess nicht zu unterbrechen.
  1. Low Code oder No Code
    Unter Low Code beziehungsweise No Code versteht man Methoden zur Modellierung von Abläufen und Zusammenhängen ohne die Verwendung einer Programmiersprache oder Quellcode. Über grafische Modellierungswerkzeuge ordnet man per Drag & Drop verschiedene Elemente an und verbindet diese mittels Operatoren miteinander. Damit lassen sich ganze Fertigungslinien oder ein Konstrukt aus flexibel vernetzten Montagezellen modellieren.
  1. Individuelle Standardsoftware
    Als Standardsoftware kann jede einzelne App betrachtet werden, die dann im Zusammenspiel mit einer Plattform und anderen Apps eine individuelle Lösung bildet. Wichtig für eine solche individuelle Standardsoftware ist eine umfassende Interoperabilität, die durch ein semantisches Informationsmodell geschaffen wird. So können einzelne Funktionen unabhängig voneinander auf den gleichen Daten arbeiten. Abhängigkeiten werden auf ein Minimum reduziert oder komplett vermieden.
  1. Machine Learning
    Mit Machine Learning werden sowohl Eingangsdaten als auch dazu passende Ergebnisse aus der Historie in ein System eingelesen, das auf Basis Künstlicher Intelligenz arbeitet. Dieses System lernt und sagt auf Basis der Eingangsdaten Ergebnisse voraus. Dadurch verändert sich das Prinzip der Reaktionsfähigkeit hin zur Prävention.

Viele dieser Trends sind bereits seit mehreren Jahren Thema in der Fertigungs-IT und ihre Bedeutung nimmt immer mehr zu. Wichtig dabei bleibt: Nicht jede technologische Innovation bringt automatisch einen gesteigerten Nutzen mit sich. Es geht darum kritisch zu hinterfragen, welche Technologien für einen Anwendungsfall von Vorteil sind. Der Anwendungsnutzen für ein Fertigungsunternehmen sollte nach wie vor im Vordergrund stehen.      Jürgen Frisch

Kommentare sind deaktiviert