Gartner: Fehlgeleitete Integrationsstrategie gefährdet ERP-Prozesse

75 Prozent aller Unternehmen werden laut Gartner bis 2017 ihre Enterprise-Resorce-Planning (ERP)-Systeme einerseits in einen traditionellen und stabilen Bereich und andererseits in einen schnellen und agilen Bereich unterteilen. Das birgt Risiken. Eine fehlgeleitete Integrationsstrategie gefährdet die Stabilität der ERP-Prozesse.

Die Komplexität postmoderner Enterprise Resource-Planning (ERP)-Systeme nimmt laut Gartner zu, und das wiederum erfordert eine ausgefeilte Integrationsstrategie. Bei 90 Prozent aller Unternehmen werde bis 2018 eine derartige Integrationsstrategie fehlen, und das führe zu Wildwuchs, weiter steigender Komplexität und höheren Kosten. „Postmoderne ERP-Systeme erfordern einen strategischen Schwenk weg von der bisherigen Strategie One-Stop-Shopping und hin zu einer lose verbundenen IT-Landschaft“, berichtet Carol Hardcastle, Research Vice President bei Gartner. „Die neue Architektur verspricht eine höhere Agilität. Der Nutzen kommt aber nur dann zum Tragen, wenn Unternehmen die höhere Komplexität bei der Integration der Module beherrschen.“

Hybridsysteme brauchen erfahrene IT-Architekten

Der Architekturschwenk in Richtung postmoderne ERP-Systeme hält laut Gartner unvermindert an. Die meisten Unternehmen arbeiteten heute mit hybriden ERP-Systemen. Integration und Governance seien dabei die größten Herausforderungen, und das Risiko von Projektfehlschlägen steige. Viele Unternehmen, die sich von der bisherigen monolithischen On-Premise-Strategie wegbewegten, würden erkennen, dass sie wenig oder gar keine Kenntnisse in Sachen postmoderner ERP-Integration haben, und sie erwarteten fälschlicherweise, dass sich die Software-Anbieter um dieses Thema kümmern.

Architekturdefizite gefährden Prozessabläufe

75 Prozent aller Unternehmen werden laut Gartner bis 2017 ihre ERP-Systeme einerseits in einen traditionelle und stabilen Bereich und andererseits und einen schnellen und agilen Bereich unterteilen. Nur in der Hälfte der Fälle würden dabei allerdings Risiken ausgeschlossen. Die Gefahren dieses zweigeteilten Architekturmodells lägen weniger darin, dass sich die Unternehmen zu schnell in diese Richtung bewegten, sondern eher darin, dass sie nicht genau wüssten, wo genau sie welchem Architekturansatz folgen sollten. Eine fehlgeleitete Integrationsstrategie wiederum gefährde die Stabilität der ERP-Prozesse.

„Postmoderne ERP-Systeme versprechen eine höhere Agilität.“, berichtet Carol Hardcastle, Research Vice President bei Gartner. „Dieser Nutzen kommt aber nur dann zum Tragen, wenn Unternehmen die höhere Komplexität bei der Integration der Module beherrschen.“

„Postmoderne ERP-Systeme versprechen eine höhere Agilität.“, berichtet Carol Hardcastle, Research Vice President bei Gartner. „Dieser Nutzen kommt aber nur dann zum Tragen, wenn Unternehmen die höhere Komplexität bei der Integration der Module beherrschen.“

80 Prozent aller Unternehmen werden laut Gartner bis 2018 eine Strategie für postmoderne ERP-Systeme zu entwickeln, aber nicht alle dürften Erfolg haben. „25 Jahre nach dem Aufkommen der ERP-Systeme laufen noch immer Projekte bei den Kosten aus dem Ruder und verfehlen die zugesagte Unterstützung der Fachabteilungen“ erklärt Hardcastle. „Unternehmen sollten der Versuchung wiederstehen, neue Systeme einzuführen, bevor sie ein übergreifendes Architekturkonzept aufgesetzt haben.“ Die Schuld für fehlgeschlagene Projekte sei allerdings nicht nur bei den unerfahrenen Unternehmen zu suchen, sondern auch bei den Systemanbietern und Integratoren, die ihre Kunden in dieser Hinsicht zu wenig unterstützten.

Erst 2018 entspannt sich laut Gartner die Lage

Nach 2018 werden Unternehmen laut Gartner darauf bestehen, dass Projekte für postmoderne ERP-Systeme den versprochenen Wertbeitrag in weniger als zwei Jahren liefern. „Die mangelhaften Implementierungspraktiken und die Ausreden für nicht gelieferte Leistungen werden dann nicht mehr ziehen“, prognostiziert Hardcastle. „Der Fokus postmoderner ERP-Systeme liegt auf Agilität und Flexibilität. Diese Ziele lassen sich nur erreichen, wenn sich die Methodiken der Implementierung darauf ausrichteten, den zugesagten Business-Nutzen und die versprochene Anwenderfreundlichkeit zu erreichen.“ jf

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