Drei Features machen ein modernes IT-Netz aus

Neue Anwendungen und Formen der Zusammenarbeit breiten sich aus. Klassische IT-Netze sind diesen Anforderungen kaum gewachsen. Ein Software-defined Wide Area Network ist für die Digitalisierung die bessere Wahl, argumentiert der IT-Dienstleister NTT.

IT-Netze sind eine Grundvoraussetzung für die Digitalisierung von Unternehmen. Sie binden Remote-Mitarbeiter sicher und zuverlässig in die zentrale IT-Umgebung ein, erlauben eine reibungslose Nutzung von Cloud-Services sowie das Verlagern von Anwendungen aus firmeneigenen Rechenzentren zu einem IT-Dienstleister. Jörg Jakobi, Director Presales GTM Networking beim global aktiven IT-Technologiedienstleister NTT Ltd. erläutert, was Netzwerkinfrastrukturen bieten müssen, damit sie optimal funktionieren und aktuelle sowie künftige Anforderungen erfüllen.

  • Agilität
    Mit der rasch voranschreitenden Digitalisierung verändern sich die Datenflüsse in Unternehmen. Sie finden nicht mehr vornehmlich innerhalb der Grenzen des Firmennetzwerks statt, sondern erstrecken sich bis in die Cloud und die Heimbüros der Mitarbeiter. Damit wächst die Abhängigkeit von schnellen und zuverlässigen Verbindungen ebenso wie der Bedarf an einer flexiblen Steuerung der Datenübertragungen. Nur so sind Unternehmen in der Lage, den Traffic von Echtzeitanwendungen wie Sprach- und Videokommunikation zu priorisieren oder Applikationen je nach Nutzungslasten zwischen Rechenzentrum und Cloud zu verschieben. Und nur so können sie Mitarbeitern im Homeoffice oder in Zweigstellen direkte Cloud-Zugriffe ermöglichen, um Umwege über zentrale Infrastrukturen zu vermeiden, die VPN-Server (Virtual Private Network), Firewalls und WAN-Verbindungen (Wide Area Network) unnötig belasten. Ein SD-WAN (Software-defined Wide Area Network) kombiniert Performance, Zuverlässigkeit und Agilität. Es erlaubt Anpassungen von Bandbreiten, Übertragungsprioritäten und den Pfaden von Datenübertragungen in Echtzeit und sorgt für eine optimale Nutzung der Leitungskapazitäten.
  • Security
    Da ein wesentlicher Teil der Kommunikations- und Datenflüsse außerhalb des geschützten Firmennetzwerks stattfindet, steigen die Sicherheitsanforderungen erheblich. Unternehmen müssen deshalb nicht nur die Übertragungen verschlüsseln, sondern auch ein größeres Augenmerk auf die Vergabe von Rechten und die Kontrolle von Zugriffen legen. Um ein hohes Sicherheitsniveau zu erreichen und die Verwaltung der Netzwerk- und Sicherheitsinfrastruktur zu vereinfachen, sollten sie Security bereits bei der Netzwerkplanung berücksichtigen und nicht erst nachträglich auf ein neues Netzwerk aufsetzen. Hochintegrierte Lösungen, die geschickt zusammenspielen, reduzieren die Komplexität. Ein SD-WAN bringt Verschlüsselung bereits von Haus aus mit. Bei der Auswahl von Lösungen für Authentifizierungen, Rechteverwaltung, Application Security und Monitoring kann es überdies sinnvoll sein, auf einen oder wenige Anbieter zu setzen, damit kein Flickenteppich aus schlecht integrierten Einzellösungen entsteht. 
  • Governance
    Moderne Netzwerke erlauben schnelle Anpassungen, wenn sich Business-Anforderungen ändern. Damit diese Anpassungen nicht die Sicherheit oder den Geschäftsbetrieb gefährden, sind durchdachte Governance-Prozesse notwendig. Sie regeln, wer welche Änderungen mit welchen Vorlaufzeiten vornehmen darf, wie Eskalationen abgewickelt werden und wie das Monitoring der Netzwerkservices sowie die Reportings ablaufen. Oft übernimmt ein Service-Provider diese Aufgaben, da selbst große Unternehmen häufig nicht die Ressourcen haben, um ein SD-WAN rund um die Uhr zu betreiben und zu überwachen. Gemeinsam mit dem Dienstleister werden die Service Level Agreementss, die Ansprechpartner auf beiden Seiten und alle Abläufe, die das Netzwerk betreffen, definiert und im Vertrag festgehalten. Auch Unternehmen, die ihre SD-WAN selbst verwalten, brauchen derartige Governance-Prozesse und sollten sämtliche Zuständigkeiten und Regelungen in einem Betriebshandbuch festhalten.

„Viele Unternehmen führen neue Cloud-Services ein oder modernisieren ihre Anwendungen, ohne an die Auswirkungen auf das Netzwerk zu denken“, erklärt Jakobi. „In solchen Fällen drohen Bandbreitenengpässe, instabile Verbindungen und Sicherheitsverletzungen. Erst Netzwerklösungen wie SD-WAN, die eine hohe Performance, Sicherheit und Agilität bieten, schaffen die Basis für andere Digitalisierungsschritte. Die Einführung neuer Arbeitsmodelle und Cloud-Strategien sollte stets Hand in Hand mit einer Modernisierung der Netzwerkinfrastruktur gehen.“      Jürgen Frisch

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