Deutsche sehen Künstliche Intelligenz positiv

Der persönliche Assistent im Auto, der automatisierte Anlageberater oder der Supermarkt ohne Kasse: Laut einer Studie des IT-Dienstleisters adesso sieht die Mehrheit der deutschen Verbraucher in Künstlicher Intelligenz zahlreiche Chancen, um den Alltag zu erleichtern.

Sprachassistenten in Smartphones, Navigationssysteme in Autos oder die Gesichtserkennung von Foto- und Video-Apps: Immer mehr Menschen nutzen Künstliche Intelligenz, ohne sich groß darüber den Kopf zu zerbrechen. Der IT-Dienstleister adesso wollte wissen, wie deutsche Verbraucher zum Thema Künstliche Intelligenz stehen. Die Umfrage zeigt: Für 83 Prozent steht fest, dass Künstliche Intelligenz und Roboter in der Zukunft viele lästige Aufgaben übernehmen und das Leben erleichtern können. 61 Prozent glauben sogar, dass diese Technologie ihnen künftig Vorteile bringen wird. Lediglich eine Minderheit von 29 Prozent äußert bei dem Thema Bedenken.

Gemeinsam mit dem Kölner Marktforschungsinstitut Heute und Morgen hat adesso im Januar und Februar 2019 insgesamt 1.000 Endverbraucher unterschiedlichster Altersgruppen in Deutschland sowie 329 Entscheider in Unternehmen zum Thema Künstliche Intelligenz befragt.

52 Prozent der befragten Deutschen gehen davon aus, dass ihnen Künstliche Intelligenz künftig Vorteile verschafft. (Umfrage unter 1.000 Endanwendern) – Quelle: adesso AG

Von Fahrassistenten zum autonomen Automobil

Was unseren Alltag betrifft, glauben 63 Prozent der Befragten, dass selbstfahrende Autos auf unseren Straßen bald Normalität sein werden. Genauso hoch ist die Zustimmungsrate beim persönlichen Fahrzeug-Assistenten, der beispielsweise die Massagefunktion des Sitzes startet, die Lichtstimmung verändert und Musik sowie Temperatur im Auto auf das eigene Wohlbefinden abstimmt.

Für Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen ist jeder Zweite offen. Bilddiagnostische Verfahren zum frühzeitigen Erkennen von Tumoren oder dem Auswerten von Röntgenaufnahmen vertrauen 51 Prozent. 38 Prozent der befragten Verbraucher würden den virtuellen Arzt und Gesundheitscoach am Handgelenk nutzen. Auf Basis der Daten eines Systems wie etwa der Apple Watch lassen sich Gesundheitsrisiken berechnen, Verhaltensempfehlungen und individuelle Gesundheitstipps gegeben, auf die Gefahr möglicher Notfälle und nützliche Checks hingewiesen.

In Finanzfragen sind die Verbraucher skeptisch

Geringer fällt die Zustimmung in Finanzfragen aus: Einen virtuellen Vermögensverwalter, der im Rahmen des vorab festgelegten Risikoniveaus mit künstlicher Intelligenz selbständig Anlageentscheidungen trifft, würden 30 Prozent der Befragten beauftragen. Immerhin 46 Prozent können sich vorstellen, ihre Kontoführung einem IT-System zu überlassen.

Für einen intelligenten Supermarkt begeistern sich in der adesso-Umfrage 57 Prozent. Jeden Artikel, den der Verbraucher in seinen Einkaufskorb legt, erkennt ein im Supermarkt installiertes Kamerasystem dank Bilderkennungssoftware. Der Kunde kann den Laden ohne Kassenvorgang verlassen. Die Bezahlung erfolgt automatisch durch Belastung des Kundenkontos mit dem Rechnungsbetrag, den Kassenzettel gibt es digital per App.

Lediglich 5 Prozent der von adesso befragten 1000 deutschen Verbraucher und Manager macht Künstliche Intelligenz Angst. – Quelle: asseco AG

„Anwendungen auf Basis Künstlicher Intelligenz haben einen Reifegrad erreicht, der sie für den Praxiseinsatz interessant macht“, erklärt Volker Gruhn, Aufsichtsratsvorsitzender und Gründer der adesso AG. „Es ist jetzt an der Zeit, die Entwicklungen in der Breite auszurollen. Die Stimmung ist günstig dafür, denn die Verbraucher stehen diesem Thema mehrheitlich positiv gegenüber.“ Jürgen Frisch

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