Schuhhandelskette setzt auf Multi-Channel-Vertrieb

Das Hamburger Schuhhandelsunternehmen Görtz macht sich fit für den Multi-Channel-Vertrieb von Schuhen und Accessoires. Bis 2016 wird dafür das in die Jahre gekommene hauseigene Enterprise-Resource-Planning (ERP)-System durch Microsoft Dynamics AX ersetzt.

Multi-Channeling verbindet die Vorteile des stationären Handels, die persönliche und individuelle Beratung, mit denen des digitalen: Die Kunden können sich bequem online von zu Hause aus einen Überblick verschaffen, Produkte und Preise vergleichen, um dann zu entscheiden, über welchen Kanal sie das Produkt erwerben möchten. Aber auch die Handelsunternehmen profitieren durch zusätzliche Absatzkanäle. „Mit der Digitalisierung des Handels haben sich ganz neue Vertriebswege aufgetan, die Handelslandschaft ist inzwischen stark durch Multi-Channel-Strategien geprägt“, kommentiert Frank Naujoks, Produktmanager Dynamics AX bei Microsoft, die Ergebnisse der aktuellen techconsult-Studie „Mit ERP auf Multi-Channel-Kurs“.

Handelsunternehmen müssen sich anpassen

Denn durch das geänderte Kaufverhalten der Kunden sowie höhere Markttransparenz müssen sich Handelsunternehmen anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und setzen daher zunehmend auf den parallelen Einsatz unterschiedlicher Vertriebskanäle. Dazu gehört auch das Hamburger Schuhhandelsunternehmen Görtz, das im kommenden Jahr seinen 140. Geburtstag feiert. Das Handelshaus macht sich fit für den Multi-Channel-Vertrieb von Schuhen und Accessoires. Bis 2016 soll dafür das in die Jahre gekommene hauseigene Enterprise-Resource-Planning (ERP)-System komplett durch Microsoft Dynamics AX ersetzt werden. Der Schuheinzelhändler betreibt rund 170 Filialen und beschäftigt rund 3.100 Angestellte.

E-Shop gehört zur Multi-Channel-Strategie

Mit dem E-Shop www.goertz.de treibt auch die Tochtergesellschaft Görtz Retail GmbH ihre Multi-Channel-Strategie voran. Die technische Basis dafür soll in den kommenden Jahren Dynamics AX sein, die ERP-Software von Microsoft. „In unserem alten ERP-System hatten wir ein Säulenmodell der einzelnen Kanäle und Handelsmarken, die parallel nebeneinander liefen, aber nicht miteinander verbunden waren“, erinnert sich Christoph Fülscher, Bereichsleiter IT bei Görtz.

Mit Dynamics AX strebt Görtz nun nach einer Multi-Channel-Umgebung, bei der es für das System nur noch einen einzigen Kunden gibt – unabhängig, ob dieser Kunde in einer der Filialen oder über den Online-Store bei Görtz einkauft. „Wir werden unsere Kunden künftig über alle Kanäle einheitlich betreuen und bedienen können, weil auch die Filialen mit ihren Beständen und das Zentrallager ans System angeschlossen sind. Der Kunde selbst profitiere von der Multi-Channel-Strategie mit einer verbesserten Verfügbarkeit von Schuhen und Accessoires seiner Wahl, da hinter jeder der 170 Filialen und hinter dem Online-Store nur noch ein zentral verwaltetes Lager steht.“

Betrieb aus der Private Cloud

Bei der Entscheidung für Microsoft Dynamics AX sei für Görtz die Branchenexpertise und Offenheit des Systems wichtig gewesen: „Wir haben ein ERP-System gesucht, das schon im Retailbereich eingesetzt wird“, betont Christoph Fülscher. Dazu komme, dass der Microsoft-Partner Circon, der Görtz bei der Einführung unterstützt, die Microsoft-Lösung um ein spezielles Branchenmodul – Circon Fashion für Microsoft Dynamics AX – ergänzt und damit die Ansprüche des Unternehmens an ein frei konfigurierbares ERP-System noch besser erfüllt habe. „Wir wollen damit in Richtung ‚State of the Art‘ gehen“, begründet Fülscher die Entscheidung für Microsoft Dynamics plus Fashion-Modul. „Mit einer selbst programmierten ERP-Umgebung ist das nicht möglich.“ Da es sich bei Microsoft Dynamics AX um eine standardisierte Plattform handelt, hat sich Görtz entschieden, die Lösung in einer Private Cloud bei einem von Microsoft empfohlenen Rechenzentrum hosten zu lassen.

Umstellung ohne „Big Bang“ im Parallelbetrieb

Zentrales Ziel der Einführung von Dynamics ist die Anpassung des Warenwirtschaftssystems sowie die systemseitige Integration von Funktionen und Prozessen für die Filialen. Das Projekt startet gerade und soll bis Januar 2016 abgeschlossen sein. „Mit der Einführung von Dynamics AX wollen wir erreichen, den größten Teil der Anwendungen im Wesentlichen innerhalb dieses Standards abzudecken“, erklärt Christoph Fülscher.

In dieser ersten Projektphase sollen die Zentrale in Hamburg plus das Zentrallager in Norderstedt und damit rund 150 Arbeitsplätze mit dem neuen System ausgestattet werden. Der Anschluss der einzelnen Filialen sei für einen späteren Zeitpunkt geplant. Anfang des kommenden Jahres soll das Finanzmodul und im Laufe des Jahres weitere Module zugeschaltet werden, so dass das Gesamtsystem zum 1. Januar 2016 live und produktiv gehen soll. „Einen echten Big Bang wird es bei der Umstellung nicht geben. Wir werden die neuen Systeme in Dynamics sukzessive live schalten und das Altsystem zur Sicherheit parallel mitlaufen lassen, aber nicht mehr aktiv nutzen. So werden wir es nach und nach ohne Produktivitätseinbußen abschalten können.

Change Management mit Sure Step-Methode von Microsoft

Auch das Change Management läuft parallel – die ersten Mitarbeiter sollen schon früh mit dem neuen System auf Basis von Microsoft Dynamics AX arbeiten. Görtz bedient sich dafür der Sure Step-Methode von Microsoft, bei der Wert darauf gelegt werde, Management und Mitarbeiter aktiv in das Migrationsprojekt einzubeziehen und stets über den Fortgang und die Auswirkungen des Projekts zu informieren. Das Einbeziehen der Mitarbeiter sei seit dem Insourcing der IT bei Görtz vor einem Jahr eines der zentralen Themen des CIOs Fülscher, der damit zentrales Know-how zurück in die rund 20 Fachkräfte starke IT-Abteilung holte. „Wir bündeln im Insourcing unser Know-how, der Rest wird ein gesunder Mix von Eigenbetrieb und Outsourcing sein.“ hei

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