ERP-Systeme als Taktgeber der Digitalisierung

IT-Lösungen in Unternehmen sollen Herausforderungen im Workflow bewältigen. Manche davon haben sich tief in den Arbeitsalltag integriert. Der Standardsoftwerker godesys macht in einer Zeitreise Meilensteine in der Entwicklung von Unternehmenssoftware greifbar.

Verkürzte Prozesszeiten, verbesserte Zusammenarbeit und unternehmensweit nutzbare Daten – das sind die drei wichtigsten Vorteile von ERP-Systemen (Enterprise Resource-Planning/betriebswirtschaftliche Standardsoftware). Diese Systeme gehören branchenübergreifend zu den erfolgreichsten Lösungen in modernen Unternehmen, denn auch kleine Unternehmen reduzieren damit den Zeitbedarf für Entscheidungen. Anlass genug, den Ursprüngen der Erfolgsgeschichte auf den Grund zu gehen.

Material Requirement Planning war der Startpunkt

Als Technologie hatten Softwareanwendungen ihren Durchbruch gegen Ende der 1950er Jahre. Ausschlaggebend dafür war, dass Computerprogramme nicht mehr „gesteckt“ werden mussten, sondern wie Daten auf Informationsträgern gespeichert werden konnten. Davon ausgehend nahm die Entwicklung praktischer Anwendungen für Unternehmen ihren Lauf.

Als Urahn heutiger ERP-Systeme gelten Material Requirement Planning (MRP)-Systeme, die eine Materialbedarfsplanung mittels Stücklisten auflösten. Den nächsten Meilenstein in der Entwicklung markieren Systeme für das Manufacturing Resource Planning (MRP II). Sie unterstützten die Termin- und Kapazitätsplanung. Ihre Kernaufgabe bestand in einer Konzentration auf die Fertigungsprozesse, die unter dem Schlagwort Produktionsplanung und -steuerung (PPS) bekannt wurde.

Ein Gesamtkonzept für betriebliche Anwendungen

1985 war das Jahr, in dem erstmals mithilfe von Enterprise Resource Planning (ERP) – seinerzeit auch unter dem Namen Betriebliche Anwendungssysteme – die Integration und Abbildung aller Unternehmensbereiche in einem digitalen Gesamtkonzept vorangetrieben wurde. Ab der Unternehmensgründung 1992 spielte auch godesys in diesem Konzert mit – und zwar als Systemhaus mit Systemtechnik und Einführung von Standardsoftware. 1997 nahmen die Mainzer Software-Experten die eigenständige Entwicklung eines ERP mittels einer Windows-basierten 4GL-Sprache auf.

Das Internet verknüpft ERP–Systeme nach außen

Die nächste Stufe wurde mit ERP II genommen. Mit dem Aufkommen und der Verbreitung des Internets hielten ab der Jahrtausendwende zunehmend webbasierte Funktionen Einzug in die ERP-Landschaft. Akzente setzte godesys 2008 mit der Entwicklung eines ERP-Servers auf Basis des Applikationsservers JBoss, der heute Wildfly heißt. Dort wurden die ERP-Funktionen als Enterprise JavaBeans umgesetzt und allen Applikationen zur Verfügung gestellt.

2009 folgte das godesys ERP Open Enterprise Portal. Hiermit können godesys-Kunden die ERP-Portlets gemeinsam mit Liferay-Portlets aus dem OpenSource-Umfeld kombinieren und so für die eigenen Kunden und Mitarbeiter eine Informations- und Arbeitsplattform im Internet bereitstellen.

2010 startet der Zug in die Cloud

In der folgenden Dekade ging es ab 2010 mit Cloud-basiertem ERP in die Wolke. Und auch beim Mainzer ERP-Experten wurden neue Wege beschritten: 2019 erfolgte die erste Implementierung von godesys Whizz als GraphQL-Schnittstelle. „Eine wegweisende ERP-Lösung zu entwickeln, die sich an die individuellen Anforderungen von Unternehmen und Anwendern anpassen lässt und nicht umgekehrt – das ist seit jeher Kern unserer DNA und unserer Vision“, sagt Christian Simon, Vorstand Technologie und Entwicklung bei godesys. „Beim Blick zurück entlang der technologischen Entwicklung zeigt sich, dass wir unsere Ziele immer mit dem Bedarf unserer Kunden und dem jeweiligen State of the Art in Einklang bringen konnten. Dafür setzen wir uns auch in Zukunft weiterhin ein.“      Jürgen Frisch

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