Covid-19 beschleunigt die digitale Transformation

Unternehmen in ganz Europa haben in diesem Jahr die digitale Transformation vorangetrieben. In wenigen Monaten haben sie das umgesetzt, wofür sie sonst Jahre gebraucht hätten. Das zeigt eine Studie von Dell Technologies.

In der Pandemie haben Unternehmen festgestellt, dass sie eine agilere und skalierbarere IT-Umgebung benötigen. 72 Prozent der deutschen und 75% der europäischen Betriebe Unternehmen haben daher die digitale Transformation vorangetrieben. Das zeigt der Digital Transformation Index von Dell Technologies. Zu den Hindernissen in Transformationsvorhaben zählen demnach Datenschutz- und Cybersecurity-Bedenken, begrenzte Ressourcen sowie und Schwierigkeiten, Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen.

Mit dem Digital Transformation Index liegt eine der ersten Studien vor, die die Digitalisierungsmaßnahmen von Unternehmen in der Covid-19-Pandemie untersucht. „Mit der Studie haben wir einen Blick in die Zukunft geworfen“ erklärt Michael Dell, Chairman und CEO von Dell Technologies. „Unternehmen, die jetzt ihre digitale Transformation beschleunigen, sind für das künftige Datenzeitalter gut aufgestellt.“

Aus Nachzüglern werden Pioniere: Die nach rechts verschobene Kurve des Digital Transformation Index von Dell zeigt, dass viele deutsche Unternehmen ihre digitale Transformation vorangetrieben haben und mittlerweile zu den Digital Evaluators, Digital Adopters oder Digital Leaders zählen. Quelle: Dell Technologies

36 Prozent der Betriebe sind Digital Leaders

Für die Studie befragt Dell Technologies alle zwei Jahre mehrere tausend Business-Entscheider mittlerer und großer Unternehmen weltweit. Zwischen 2016 und 2018 gab es beim Digitalisierungsstand der europäischen Unternehmen nur geringe Veränderungen. Nun hat sich das Bild nun deutlich gewandelt, denn mittlerweile zählen 36 Prozent zu den Digital Adopters und 6 Prozent zu den Digital Leader. Noch vor zwei Jahren waren es lediglich nur 20 beziehungsweise 4 Prozent.

Digital Adopters verfügen über einen ausgereiften Transformationsplan, während bei Digital Leaders die digitale Transformation bereits fest im Unternehmen verankert ist. Am anderen Ende des Spektrums befinden sich die sogenannten Digital Laggards. Es handelt sich dabei um Nachzügler, die keinen Digitalisierungsplan haben und nur wenig in ihre Transformation investieren. In diesem Jahr fallen lediglich 2 Prozent der Unternehmen in Europa fallen 2020 in diese Kategorie. Viele Unternehmen, die sich bislang kaum mit Digitalisierungsthemen beschäftigt hatten, greifen das Thema auf und sind im Digital Transformation Index in höhere Kategorien aufgestiegen.

Budgets, Datenschutz und Cybersecurity gelten als Hürden

Deutschland liegt mit 6 Prozent Digital Leaders im europäischen Durchschnitt und weist mit 38 Prozent mehr Digital Adopters auf als Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Polen, Spanien und Schweden. Allerdings hat Deutschland mit 5 Prozent Digital Laggards auch einen höheren Anteil an Skeptikern als die europäischen Nachbarn.

Die Pandemie hat zwar den digitalen Wandel weltweit beschleunigt, doch Unternehmen stehen weiterhin vor einigen Herausforderungen bei ihrer Transformation. 94 Prozent sehen sich mit Hindernissen konfrontiert. Sie drei höchsten Hürden in Europa sind dem Digital Transformation Index 2020 zufolge fehlende Budgets und Ressourcen (Europa: 29 Prozent, Deutschland: 28 Prozent), die Datenflut und Probleme, Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen (Europa: 28 Prozent, Deutschland: 34 Prozent) sowie Datenschutz- und Cybersecurity-Bedenken (Europa: 27 Prozent, Deutschland: 31 Prozent).

Skalierbare IT-Systeme als Investitionsschwerpunkt

Vor der Pandemie konzentrierten europäische Unternehmen ihre Investitionen eher auf Basistechnologien denn auf neue Technologien. Die einschneidenden Veränderungen in diesem Jahr haben jedoch bei 85 Prozent der Entscheider (Deutschland: 84 Prozent) zu der Erkenntnis geführt, dass sie eine agilere und skalierbarere IT-Infrastruktur benötigen, um auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können. In den kommenden drei Jahren sollen die größten Investitionen daher in Innovation fließen. An vorderster Stelle nennen die Befragten die Themen Cybersecurity, 5G-Infrastruktur und Hardware, Datenmanagement-Lösungen, Datenschutz sowie Hybrid-Cloud-Umgebungen.

81 Prozent der europäischen Entscheider rechnen mit einem verstärkten Einsatz von Augmented Reality, um Dinge schneller zu lernen oder zu reparieren. 83 Prozent gehen davon aus, dass Künstliche Intelligenz und neue Datenmodelle dabei helfen, mögliche Störungen des Geschäftsbetriebs vorherzusagen. 72 Prozent erwarten, dass das Wirtschaftsleben durch Blockchain-Technologien fairer wird. Trotz dieser Einschätzungen planen in den nächsten drei Jahren lediglich 16 Prozent Investitionen in Virtual und Augmented Reality. 27 Prozent wollen in Künstliche Intelligenz investieren und 15 Prozent in Blockchain-Technologien.

Der vollständige Report steht hier kostenlos zum Download bereit.     Jürgen Frisch

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