Personalisiert und Cloud-ready – Sage stellt ERP X3 Version 7 vor

Mit der Enterprise-Resource-Planning (ERP) Software X3 adressiert Sage mittelständische Unternehmen und internationale Niederlassungen. In der für Juni angekündigten Version 7 erhält die ERP-Suite eine neue Benutzeroberfläche, Möglichkeiten zur Personalisierung und dem erleichterten Austausch von Berichten.

Von Christian Merten

Christophe Letellier, CEO von Sage ERP X3

Einen besonderen Schwerpunkt legte Sage bei der Version 7 von ERP X3 auf einfache Bedienung und die Weiterentwicklung des User-Interface. „Es gibt nicht die zu 100 Prozent passende Lösung“, sagte Christophe Letellier, CEO von Sage ERP X3, bei der Vorstellung. Einfache Anpassungsmöglichkeiten und schnelle Personalisierung für den Nutzer seien wichtiger. „Wollen Sie wirklich die perfekt passende Lösung für heute haben? Der Markt ändert sich so schnell. Deshalb müssen sich Unternehmen schneller anpassen und auf Kundenanfragen reagieren. Die perfekte Lösung wäre dafür zu komplex und zu schwerfällig in der Handhabung“, findet der Sage-Manager. „Mir ist ein System lieber, das zu 80 Prozent passt, aber zu 100 Prozent genutzt wird als umgekehrt.“ Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter ermutigen, auch über die IT eng zusammenzuarbeiten und ihr Wissen zu teilen. „Wir leben nicht mehr in der prozessgetriebenen Welt, sondern in der datengetriebenen“, glaubt Letellier.

Per Drag and Drop eigenes Dashboard zusammenstellen

So kann jeder Nutzer von Sage X3 v7 (Demo-Video) per Drag and Drop sein eigenes Dashboard zusammenstellen, auf dem er die für ihn wichtigsten Daten stets im Blick halten und schnell auch bis in die Tiefe einzelner Vorgänge klicken kann. Sage setzt dafür auf intuitive Funktionen und Symbole, wie sie sich mittlerweile als Standard auf Smartphone und Tablet durchgesetzt haben. ERP X3 v7 lässt sich komplett im Browser bedienen. Die Oberfläche setzt dabei auf den HTML5-Standard, der von allen modernen Browsern unterstützt wird. Damit bringt Sage sein ERP X3 auf alle wichtigen Plattformen vom PC übers Tablet bis zum Smartphone.

Nutzung als Cloud Service

Bei der technischen Basis setzt Sage auf Technologien, wie sie dynamische Internetunternehmen wie Twitter und LinkedIn nutzen. So arbeite ERP X3 v7 mit der Open-Source-Datenbank MongoDB, verwende die Suchfunktion Elastic Search und setzt auf Node.js als serverseitige Plattform auf, erläutert Bruno Jouhier, Software-Architekt von Sage. Auf dieser Basis läuft das System nicht nur im Eigenbetrieb, sondern lässt sich auch als Cloud-Service nutzen.

Office-Add-in erleichtert Reporting

Sage-x3_KPI-2Informationen lassen sich in ERP X3 mit Kollegen teilen und müssen nicht per E-Mail versendet werden. Das gilt insbesondere für Reports in Office-Dokumenten: Für Microsoft Office hat Sage ein Add-in entwickelt, das die Verbindung von Word-, Excel- und Powerpoint-Dateien zu den Daten im ERP-System hält. Dadurch müssen externe Berichte nicht aktualisiert werden, damit sie die neuesten Zahlen zeigen.

 

 

Gartner: „Gute Lösung für den Mittelstand“

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Nigel Montgomery Research Director Horspath United Kingdom

Gartner-Analyst Nigel Montgomery sieht Sage mit ERP X3 v7 auf dem richtigen Weg. „Die Kunden werden das neue User-Interface mögen“, zeigt er sich überzeugt. Das Angebot stehe zwar nicht an der Spitze der technologischen Entwicklung, biete aber eine gute Lösung für Mittelständler. Allerdings schränkt er ein: „Gerade für stark international arbeitende Unternehmen fehlt noch die tief gehende Konsistenz des Angebots über Landesgrenzen hinweg. Je weiter ein Unternehmen von der starken Nutzerbasis in Frankreich entfernt arbeitet, desto schwerer wird es.“

Sage habe starke Landesgesellschaften mit speziellen Lösungen. Doch Angebote für große Unternehmen erfordern einen umfassenderen Blick aufs Geschäft, auch über Landesgrenzen hinweg. „Ich habe den Eindruck, dass Sage sich noch nicht ganz traut, auch den Markt von Unternehmen mit mehr als 500 Millionen Euro Umsatz zu bearbeiten“, sagt Montgomery. Er lobt aber die Kundennähe. Trotz Partnervertriebs stehe Sage in engem Kontakt zu den Nutzern seiner Software. „Das Unternehmen hat eine hervorragende Kultur, bindet Kunden ein. Diese Kultur sollten sie pflegen, auch wenn sie weiter wachsen“, empfiehlt der Analyst.

 

Mobilität steigert Mitarbeitereffizienz

sage-x3_mobileZu den ersten Kunden, die auf das neue Release umsteigen, gehört Vacuum Engineering & Materials, ein hochspezialisierter Teilelieferant aus Kalifornien. „Wir müssen unsere Prozesse automatisieren und unsere Effizienz über das gesamte Business steigern“, berichtet CFO Stephanie McConnell. Ab Ende Juni läuft bei ihr ERP X3 Version 7. „Wir können dann auch über mobile Geräte auf unsere Informationen zugreifen. Das macht unsere Mitarbeiter effizienter, und wir können uns darauf fokussieren, als Unternehmen zu wachsen.“

Die Flexibilität, mit ERP X3 v7 ortsunabhängig arbeiten zu können, weiß auch Anisha Virani, Chefin Sunblest Commdoties, einem kanadischen Zutatenlieferanten für die Lebensmittelindustrie, zu schätzen. „Wenn ich einen neuen Mitarbeiter suche, will ich den besten einstellen und nicht gezwungen sein, unbedingt einen Bewerber direkt vor Ort nehmen zu müssen“, sagt sie. Mit dem neuen System hat sie genau diese Möglichkeit.

Nächster Entwicklungsschritt geht hin zu hybriden Lösungen

Für Sage-Partner, die ERP X3 anbieten, wird sich das Geschäft mit Version 7 verändern, wenn vermehrt Unternehmen die Möglichkeit nutzen, ERP X3 als Cloud-Service zu beziehen. Doch Pascal Bühler von der Datatronic Software AG ist zuversichtlich, gut dafür gerüstet zu sein. „Unser Schwerpunkt ist die Prozessberatung“, sagt der Wirtschaftsingenieur. „Customizing und die Integration in andere Kundensysteme bleiben ein wichtiges Betätigungsfeld für uns.“

Ohnehin geht Sage nicht davon aus, dass schnell viele Kunden auf den Cloud-Service umsteigen. Dafür sind die Vorbehalte im Mittelstand noch zu groß, gerade ein so sensibles System wie ERP im Internet zu nutzen. „Die meisten Unternehmen wollen aber heute schon die Möglichkeit von Cloud-Services haben – auch wenn sie sie noch längst nicht überall einsetzen“, erklärt Axel Schmied, Head of Sales für Sage Midmarket in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Eine Planung, welchen Anteil das Cloud-Geschäft am Umsatz mit ERP X3 haben soll, gebe es nicht, so Schmied. Jetzt stehe erst einmal der nächste Entwicklungsschritt an hin zu hybriden Lösungen mit einer Mischung aus Cloud-Service und On-premise-Installation.

Das sieht auch Sage-CTO Klaus-Michael Vogelberg so. „Es gibt nicht den Big Bang für den Umstieg in die Cloud. On-premise ist noch lange nicht tot“, sagt er. Doch viele Argumente wie einfache Verfügbarkeit und kontinuierliche Updates sprächen für die Cloud. „Die Cloud ist für den Anwender eine einfache Lösung“, betont Vogelberg.
Die nächste Entwicklungsstufe für ERP sieht Vogelberg in der Integration des Internet der Dinge. Industrie 4.0 liefere über Sensoren viele Daten, die in der Unternehmenssteuerung genutzt werden können. Christian Merten/hei

 

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