Beim digitalen Einkauf schwächeln Unternehmen

Die Grundlagen für Digital Procurement haben die Unternehmen gelegt, aber das Potenzial nutzen nur wenige voll aus. Das zeigt die Marktstudie eines österreichischen Softwareanbieters in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband für Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik.

Über die Hälfte der Unternehmen hat bereits die Grundlage für E-Procurement gelegt. Allerdings nutzen 83 Prozent das Potenzial dieser Lösungen nicht aus. So lautet das Haupergebnis der Studie „Digital Procurement: Hype oder neue Realität?“ von Jaggaer, dem Anbieter einer Source-to -Pay-Lösung für den direkten und indirekten Einkauf.

168 Teilnehmer weltweit hatte Jaggaer in Kooperation mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Unternehmen auf dem Weg zur digitalen Einkaufsorganisation Fortschritte machen. So nimmt die Investitionsbereitschaft in Lösungen für den digitalen Einkauf stetig zu. An erster Stelle der Investitionsprioritäten wurden Analytics-Themen genannt, insbesondere für zukunftsgerichtete Schlüsselkennzahlen (Key Performance Indicators/KPIs) und Big Data Analysen. Am unteren Ende der Skala stehen neue und bislang kaum ausgereifte Technologien wie Blockchain, wo derzeit nur 36 Prozent der Befragten konkrete Investitionsabsichten äußern. Robotic Process Automation (RPA) kommt auf 48 Prozent, digitalen Assistenten/Chatbots auf 52 Prozent. Offensichtlich verfolgen Unternehmen einen pragmatischen Ansatz und warten vor einer eigenen Investition die Ergebnisse der First Mover ab, um die Projektrisiken zu minimieren.

Das Potenzial der neuen Technologien für den Einkauf beurteilen die Unternehmen quer über alle Branchen hinweg positiv. Die Mehrheit sieht darin eine Chance, ihre Performance zu steigern. Das größte Effizienzpotenzial erwarten die Verantwortlichen in Lösungen für Supplier Relationship Management (SRM), E-Procurement- und E-Sourcing. Diese Bereiche zählen zu den Kernaufgaben des Einkaufs. bei den Technologien mit dem am höchsten erwarteten Effektivitätssteigerungen führen Big Data Analysen (53 Prozent), SRM, eProcurement und eSourcing (46 Prozent) und zukunftsgerichtete KPI-Analysen (40 Prozent) das Ranking an.

„Die Digitalisierung wird den Arbeitsalltag im Einkauf revolutionieren“, erklärt Robert Bonavito, CEO von Jaggaer. „Mit dem Einsatz moderner Einkaufssoftware hat mehr als die Hälfte der Einkaufsorganisationen bereits den größten Schritt in Richtung digitaler End-to-End-Prozesse, Automatisierung, Datenkonsolidierung und KPIs für strategische Entscheidungen gesetzt. Die Umfrageergebnisse sind die Bestätigung, dass viele Unternehmen bereits mehr im Bereich Digitalisierung vorweisen können, als ihnen bewusst ist.“ Der nächste Schritt sollte jetzt darin bestehen, die vorhandenen Daten zu verknüpfen und intelligent zu nutzen. Daraus ergäben sich neue Möglichkeiten für den Einkauf, die Wettbewerbsvorteile darstellen könnten.

Die komplette Studie ist hier kostenlos zum Download verfügbar. Jürgen Frisch

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