Schnelle Analytics bringen den größten Nutzen

Analytics-Projekte mit der kürzesten Laufzeit weisen den höchsten Geschäftsnutzen auf. Dauert die Implementierung länger, stellen sich meist geringere Vorteile ein. Dies zeigt der diesjährige BI & Analytics Survey von BARC.

Need for Speed: „Zeitnahe Ergebnisse entscheiden bei der Implementierung einer Analytics- und Business-Intelligence-Lösungen über den Erfolg“, berichtet Robert Tischler, Senior BARC Analyst und Autor von The BI & Analytics Survey 21. „Eine schnelle Reaktion auf sich ändernde Anforderungen, die durch Entwicklungen innerhalb oder außerhalb der Unternehmen getrieben werden, wirkt sich unmittelbar auf den Nutzen und die gewonnenen Erkenntnisse aus.“ Die Anforderungen in kleine Häppchen zu schneiden, um den Anwendern so schnell wie möglich Vorteile zu bieten, sei demnach ein fruchtbarer Ansatz.

Diese Kluft zwischen Projektdauer und Nutzen hat sich in den vergangenen zwölf Monaten erweitert. Quelle: The BI&Analytics Survey 21

 

33 Applikationen von 28 Anbietern im Vergleich

Die Studie The BI & Analytics Survey 21 des Würzburger Business Application Research Center (BARC) ist die weltweit größte Umfrage zum Thema on Business-Intelligence-Software. Die Ergebnisse basieren auf einer weltweiten Umfrage unter 2.591 Software-Anwendern, -Beratern und -Anbietern, die von Februar bis Mitte Juni 2020 durchgeführt wurde. Die Marktstudie enthält aktuelle Ergebnisse zu Marktentwicklungen sowie detaillierte Analysen und Vergleiche von 33 führenden Softwareprodukten von 28 verschiedenen Anbietern. Die ehemals als ‚The Bi-Survey‘ bekannte Untersuchung wurde in diesem Jahr in ‚The BI & Analytics Survey 21‘ umbenannt, um die Bedeutung der Themen Daten und Analytics zu unterstreichen.

 

Projekte werden heute schneller denn je abgeschlossen

Die durchschnittliche Implementierungsdauer für Business-Intelligence- und Analytics-Projekte beträgt aktuell etwas mehr als vier Monate. Dabei steigt der Anteil der Projekte, die zügig abgeschlossen werden. 54 Prozent der Vorhaben, die vor weniger als zwei Jahren begonnen wurden, konnten innerhalb von drei Monaten abgeschlossen werden. Das sind deutlich mehr als bei älteren Projekten (43 Prozent). Diese Zahlen zeigen laut Tischler, dass Veränderungen in der Technologie und in den Projektmethoden Anwender dazu befähigen, Lösungen schneller als bisher zu implementieren..

Schnellere und akkuratere Planungen und Analysen, zufriedenere Angestellte sowie eingesparte Arbeitszeit sind die am meisten genannten Nutzenpotenziale von kurzen Business-Intelligence-Projekten. Quelle: The BI&Analytics Survey 21

Businesss-Intelligence-Systeme reifen und gewinnen an Wert

Auch wenn schnelle Umsetzung viele Vorteile bringt, erzielen Business-Intelligence- und Analytics-Implementierungen, die älter als zwei Jahre sind, größere Vorteile. „Erwarten Sie nicht, dass sich der gesamte Nutzen eines Systems sofort nach der Implementierung einstellt“, rät Tischler Anwendern. „Analytics und Business Intelligence sind keine einmaligen Projekte, sondern fortlaufende Anstrengungen, die Unternehmen einen konstanten Mehrwert bringen.“ Unternehmen sollten nicht erwarten, innerhalb von 20 Wochen den vollen Umfang von Lösungen abzudecken, die über 20 Jahre hinweg entwickelt und erweitert wurden.

Der Anteil der Anwender, die mit Embedded-Lösungen für Business Intelligence und Analytics arbeiten, hat in den letzten Jahren stetig laut BARC stetig zugenommen. Quelle: The BI&Analytics Survey 21

Analytics wird in Businessapplikationen integriert

Embedded Business Intelligence & Analytics ist derzeit ein heiß diskutiertes Thema. Viele Anbieter konzentrieren sich dabei laut BARC darauf, über OEM-Komponenten von Zulieferern ausgefeilte Inhalte zu liefern.

OEM-Anbieter (Original Equipment Manufacturer) verkaufen die Komponenten anderer Hersteller unter dem eigenen Namen. „Der Anteil der Anwender, die mit Embedded-Lösungen für Business Intelligence und Analytics arbeitet, hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen“, berichtet Tischler. Allerdings gebe es an dieser Stelle viel Luft nach oben: „Während einige große Anbieter ihre eigenen Analytics-Produkte in ihr Portfolio für Businessapplikationen einbetten, bietet eine Reihe kleinerer Spezialisten ihre Lösungen als OEM eingebettet in Anwendungen von Drittanbietern an. Dieser Ansatz wird zunehmend verfolgt, da heute in den meisten Anwendungen anspruchsvolle Business-Intelligence-Funktionen-Funktionen erwartet werden.“ Für OEM-lastige Anbieter sei das Bündeln einer Lösung mit vorgefertigten Inhalten ein möglicher Weg, um bei wichtigen Kunden erfolgreich zu sein und über den ursprünglichen Umfang der Lösung hinaus zu expandieren.

Einen Überblick über die produktbezogene Ergebnisse der Studie liefert die Webseite www.bi-survey.com/business-intelligence-software-comparison.       Jürgen Frisch

Kommentare sind deaktiviert