Unzuverlässige IT-Systeme vergraulen Mitarbeiter

Mangelnde Ausstattung und IT-Probleme sind für viele Angestellte ein Ärgernis, das bis zur Kündigung reichen kann. Laut einer Studie von Nexthink wendet sich allerdings der Großteil der Mitarbeiter nicht ans unternehmensinterne Helpdesk.

Eine problembehaftete IT-Ausstattung ist der drittwichtigste Faktor für Mitarbeiterfluktuation und Burnout – nach schlechter Bezahlung und einer ungesunden Arbeitskultur. Das zeigt eine aktuelle Studie von Nexthink, einem Anbieter von Lösungen für Digital Experience. Marktforscher von Vanson Bourne haben dafür einen Blick den Umgang der Unternehmen mit allfälligen IT-Problemen geworfen. Befragt wurden 1500 Mitarbeiter und IT-Entscheider aus Unternehmen in Deutschland, England, Frankreich und den USA. Die eine Hälfte der Befragten kam aus Betrieben mit mehr als 5000 Mitarbeitern, die andere aus solchen mit 1000 bis 5000 Mitarbeitern.

Angesichts der Knappheit von Fachkräften sind die Ergebnisse der Studie ein Warnschuss: 20 Prozent der 1500 Befragten würden ihren Arbeitsplatz wechseln, sollte die IT-Erfahrung schlecht sein. Bei den 25- bis 34-Jährigen beträgt dieser Wert 28 Prozent. Außerdem geben 30 Prozent an, dass sie nicht wüssten, ob für die Digital Employee Experience jemand im eigenen Unternehmen verantwortlich sei.

Ständig bocken irgendwelche Systeme

68 Prozent der leitenden Mitarbeiter berichten von wenigstens einem IT-Problem in der Woche. 54 Prozent berichten, dass dies schon zu unschönen Situationen mit Kunden oder Geschäftspartnern geführt hat. In einigen Fällen sind es auch hausgemachte Gründe, die zu einem unzureichenden IT-Erlebnis führen. 82 Prozent der leitenden IT-Entscheidungsträger sind der Ansicht, dass die Mitarbeiter in ihrem Unternehmen nicht erkennen, wie oft sie selbst die Ursache für frustrierende digitale Erfahrungen sind.

Obwohl die IT-Abteilung von diesen „selbstsabotierenden Verhaltensweisen“ weiß, geben Mitarbeiter laut Studie schlechte Angewohnheiten nur ungern zu. Beispiele dafür sind das Speichern persönlicher Dateien und Arbeitsdokumenten auf dem Desktop oder in kostenlosen Filesharing-Plattformen sowie das Ignorieren von Sicherheitsmeldungen auf Bildschirmen.

IT als Bindeglied zwischen Mitarbeiter und Unternehmen

„Die anhaltende Pandemie und das daraus resultierende Homeoffice rücken aktuell die Bedeutung von Employee Experience in den Vordergrund“, berichtet Yassine Zaied, Chief Strategy Officer von Nexthink. „Insbesondere geht es auch um die Rolle der IT, die Mitarbeitererfahrungen positiv oder negativ beeinflusst. Schließlich sind digitale Umgebungen das Bindeglied zwischen Mitarbeitern und dem Unternehmen.“

Die häufig als schwach beschriebene Digital Employee Experience passt für Nexthink nicht zu den Bemühungen der Unternehmen, diese Erfahrung zu überwachen und zu optimieren. „Angesichts der Aussage von Mitarbeitern, dass sie ihren Job wegen einer schlechten IT-Erfahrung verlassen würden, sollten Unternehmen derartige Schwächen aktuell besser nicht riskieren“, warnt Zajed.     Jürgen Frisch

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