So hat Cloudera die Public-Cloud-Kosten halbiert

Mit der Public Cloud erzielen Unternehmen Effizienzgewinne. Der Haken dabei: oft schließen die Kosten unkontrolliert in die Höhe. Cloudera konnte mit einem Monitoring-Tool in einem dreistufigen Verfahren die Cloud-Ausgaben mehr als halbieren.

Kostenfalle: Die Ausgaben für die Public Cloud sollen In diesem Jahr weltweit ein Rekordvolumen von 500 Milliarden US-Dollar erreichen. Die meisten Unternehmen leiden unter stetig steigenden Kosten für ihre Cloud-Infrastruktur. Auch der Cloud-Spezialist Cloudera kämpfte mit diesem Problem. Der CEO gab deshalb das Ziel aus, die Public-Cloud-Kosten in Höhe von jährlich 25 Millionen US-Dollar innerhalb von zwölf Monaten auf die Hälfte zu reduzieren. Mit dem nachfolgend beschriebenen Drei-Schritt-Verfahren ist das dem Unternehmen gelungen.

  1. Überblick verschaffen
    Laut einer Umfrage des Technology Magazine aus dem Jahr 2021 geben 82 Prozent der  Unternehmen deutlich zu viel Geld für die Cloud aus. 86 Prozent sind nicht in der Lage, einen Gesamtüberblick über diese Aufwände zu erhalten. Eine vollständige Kostenübersicht ist jedoch zwingend, um die Situation zu erfassen, eine Strategie zu entwickeln und geeignete Maßnahmen in die Wege zu leiten. Das Projektteam bei Cloudera verschaffte sich zunächst mithilfe eines SaaS-Anbieters (Software as a Service) einen ersten Überblick, machte sich aber dann aufgrund der komplexen Anforderungen zügig daran, eine eigene Monitoringlösung für Cloud-Ausgaben zu entwickeln.
  1. Kosten zuordnen
    Die Lösung NimbusWatch erfasst die Nutzungsdaten direkt an den öffentlichen Programmschnittstellen der Cloud-Anbieter. Das sorgt für eine schnelle, zuverlässige und detaillierte Kostenerfassung. Um das Gesamtbild der Organisation zu vervollständigen, lassen sich Daten aus den Personal- und Finanzsystemen hinzuziehen. Auf Basis dieser Informationen können die Einzelposten im Verbrauch in Kategorien eingeteilt werden, die einer klar definierten Systematik folgen:
  • Cloud-Accounts: Bei Cloudera gab es 200 Cloud-Accounts, die alle einer Kostenstelle zugeordnet wurden.
  • Objekteigentümer – die einer Organisationseinheit und damit einer Kostenstelle zugeordnet werden können
  • Tags – ein unternehmensweites Tagging-Verfahren erlaubt es, die Kosten bei Bedarf neu zuzuordnen
  • Identifizierung von Verschwendung – Dashboards verfolgen Muster in der Datennutzung und liefern Informationen, die den Zuständigen helfen, Gespräche anzustoßen oder sich direkt an das richtige Team zu wenden, um Änderungen vorzunehmen und unnötige Ausgaben zu vermeiden.
  1. Analysen und Prognosen
    Wer die auf diese Weise gewonnenen Erkenntnisse zu quantifizierbaren Kosteneinsparungen machen will, der sollte die Analysen in die Hände der Nutzer legen, die sie verstehen und in Maßnahmen verwandeln. Die Informationen sind dabei idealerweise in einem Format aufbereitet, mit dem sich Zusammenhänge schnell erfassen lassen. Berichte, die wöchentlich automatisiert per E-Mail an die technischen Manager gehen, zeigen die Entwicklung der Cloud-Ausgaben auf und heben Potenzial für Verbesserungen oder Einsparungen hervor. Solche Reports unterstützen Manager dabei, Kosten proaktiv zu verwalten und Teams zeitnah über die von ihnen verursachten Kosten zu informieren, anstatt erst am Ende jedes Monats zu reagieren.
    Im besten Fall werden die aus dem Tool gewonnenen Informationen zentral bereitgestellt – von der Geschäftsleitung bis hin zu den Mitarbeitern an der Front –, damit alle Mitarbeiter im Bilde sind und ihre Zeit nicht damit verschwenden, in separaten, parallelen Bemühungen die Kosten ihres Teams zu verstehen und zu reduzieren.

Automatisiertes Kostenmanagement

Mit dien beschriebenen Maßnahmen konnte das Projektteam bei Cloudera die angestrebte Kostensenkung in der Public-Cloud-Infrastruktur noch übertreffen. „Eine große Hilfe war dabei das Tool NimbusWatch, mit dem sich die Ausgaben für die öffentliche Cloud proaktiv überwachen und verwalten lassen“, berichtet Alexander Zschaler, Regional Sales Director Germany bei Cloudera. „Die Monitoring-Lösung bereitet die ehemals komplexen Daten in übersichtlichen Analysen auf. So können die Anwender Verantwortung für ihre Cloud-Kosten übernehmen.“      Jürgen Frisch

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