Fertigungsindustrie verkennt Potenzial der Cloud

Der strategische Einsatz von Software-as-a-Service hat sich laut einer Umfrage innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Aber immer noch lehnen etwa 40 Prozent der mittelständischen Fertiger Cloud Computing prinzipiell ab, obwohl Wolken-IT im Zusammenhang mit Industrie 4.0 immer mehr zum Wettbewerbsfaktor wird.

Gegenüber dem Vorjahr nahm der Einsatz Cloud-basierter Speicher-, Backup- oder Serverdienste im industriellen Mittelstand von 18 auf 20 Prozent leicht zu. Dies geht aus einer Follow-Up-Studie des ngigen Marktforschungsinstituts Pierre Audoin Consultants (PAC) im Auftrag der Freudenberg IT hervor. Nur moderat, nämlich um drei Prozentpunkte, stieg laut Umfrage auch die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) für ausgewählte Anwendungsbereiche. 19 Prozent der befragten Mittelständler haben SaaS in Bereichen wie Customer Relationship Management CRM, HR oder PLM inzwischen implementiert.

SaaS als strategische Softwareplattform gewinnt Akzeptanz

Interessant sei demgegenüber der überdurchschnittliche Zuwachs derjenigen Unternehmen, die SaaS als strategische Softwareplattform einsetzen oder planen, dies zu tun: Hier sprang die Zahl laut der Umfrage um 13 Prozentpunkte auf 21 Prozent, und zwar über alle Fertigungsbranchen hinweg. „Unter den Befragten bekannten sich deutlich mehr Non-IT-Manager als im Vorjahr zum strategischen Einsatz von SaaS – was zweifellos mit der Cloud-Strategie der Softwareanbieter wie SAP und der damit einhergehenden verstärkten Kommunikation des Cloud-Modells zusammenhängt“, kommentiert PAC-Analyst Karsten Leclerque.

Cloud als Weichenstellung für Industrie 4.0

Wie notwendig Aufklärungsanstrengungen auch künftig noch seien, verdeutliche ein weiteres Studienergebnis: Nach wie vor lehnen etwa 40 Prozent aller mittelständischen Fertigungsunternehmen Cloud Computing grundsätzlich ab. „Diese Haltung zeigt, dass nicht nur das Potenzial der Cloud zu nachhaltiger Reduktion von IT-Kosten unterschätzt wird, sondern auch die Rolle des Wolkenmodells als Weichenstellung für die vierte industrielle Revolution“, meint Horst Reichardt, CEO der Freudenberg IT.

Nicht gesehen werde offenkundig, dass zum Beispiel selbststeuernde Produktionsprozesse ohne Cloud Computing praktisch unmöglich sind. Denn autarke Kommunikation zwischen intelligenten Werkstücken und vernetzten Anlagen führe im Industrie-4.0-Szenario zu einem exponentiellen Anstieg von Status- und Bewegungsdaten, mit dem jede konventionelle IT- Architektur restlos überfordert ist. Im Kontrast zur verbreiteten Cloudablehnung stehen laut PAC-Studie mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen der Industrie 4.0-typischen Selbststeuerung von Produktionsprozessen offen gegenüber.

Informationen zur Studie

Für die Untersuchung befragte das Marktforschungsinstitut PAC den Angaben zufolge in einer zweiten Welle rund 130 IT-Entscheider und Produktionsleiter mittelständischer Fertigungsunternehmen in Deutschland. Die befragte Unternehmensgruppe setzt sich aus folgenden Branchen zusammen: Maschinen- und Anlagenbau (36 Prozent), Automotive (29 Prozent) sowie sonstige Fertigung (36 Prozent) mit einer Mitarbeiterzahl von 250 bis 499 (40 Prozent) beziehungsweise 500 bis 4.499 (60 Prozent). Als Auftraggeber veröffentlicht die Freudenberg IT in den kommenden Wochen und Monaten weitere Studienergebnisse, die sich bis zum Nationalen IT-Gipfel im Oktober 2014 zu einem vollständigen „IT Innovation Readiness Index“ (IRI) verdichten sollen.  Die Studienergebnisse des „IT Innovation Readiness Index 2014“ können hier abgerufen werden, die Ergebnisse aus 2013 hier. hei

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