Experton Group: Bei Mobile Device Management Software steht die Konsolidierung an

Der Markt für Mobile Device Management Software ist noch immer geprägt von einer Vielzahl kleiner bis kleinster Unternehmen. Laut Experton Group hat bei den Anbietern die Konsolidierung begonnen.

Wolfgang_Schwabvon Wolfgang Schwab, Manager Advisor und Program Manager Efficient Infrastructure bei der Eyperton Group.

 

IT-Anbieter und -Dienstleister haben gleichzeitig erkannt, dass sie einerseits das Thema Mobile Device Management adressieren müssen und es andererseits sehr aufwändig ist, eine derartige Lösung selbst zu entwickeln. Daher versuchen sie, mit geeigneten Lösungsanbietern entweder sehr enge Partnerschaften einzugehen oder diese aufzukaufen.

Finanz- und IT-Analysten warten schon seit längerer Zeit auf den Zeitpunkt, an dem die erste große Übernahmewelle über den Markt für Mobile Device Management-Software hereinbricht. Heuer scheint es so weit zu sein. Ende 2013 hat IBM die Übernahme von Fiberlink angekündigt, im Januar 2014 stimmte Airwatch der Übernahme durch VMware zu.

Portfolio-Ausbau verhindert keine Übernahme

Mobile-Device-Management-Anbieter, die nicht direkt zu Übernahmekandidaten werden wollen, erweitern Ihr Portfolio in Richtung Mobile Applikation Management und Mobile Information Management. Das macht sie für Kunden interessanter und beschleunigt das Wachstum. Es schmälert jedoch nicht die Attraktivität für Übernahme-Interessenten, sondern treibt bestenfalls den Preis in die Höhe.

Für Anwender wird die Auswahl der richtigen Mobile Device Management-Lösung damit noch schwieriger. Die Kriterienkataloge sind individuell, sollten jedoch mindestens die folgenden Bereiche abdecken: Paketierung (Software as a Service, Appliance, Verfügbarkeit für Windows, Mac, Linux), Lizenzierung, Maintenance, Support, Skalierbarkeit, Fehlertoleranz, Enrollment, Enrollment Authentifizierung, Mobile Configuration Features, Support von iOS 7, Support von Nicht-iOS-Geräten On Demand Features, Profile Features, App Management, Admin-Konsole, Datenexport, Integration, Zertifikat-Features und LDAP-Features (Lighweight Directory Access Protocol).

Dienstleister für Implementierung und Integration

Die Softwarekosten sind zwar im Rahmen einer Gesamtkostenbetrachtung eher weniger entscheidend, jedoch dürfen sie nicht gänzlich ignoriert werden. Bei der Implementierung steht primär die Verfügbarkeit von Integrationsdienstleistern und Partnern im Vordergrund. Zwar implementieren viele Unternehmen Mobile Device Management-Lösungen in Eigenregie, jedoch steigt die Zahl derer, die diese Aufgaben nicht zuletzt auf Grund fehlender interner Ressourcen vergeben möchten. Entsprechende Partner sind dann elementar.

Wichtig ist ein Blick auf die Zukunftsfähigkeit des Anbieters: In vielen Unternehmen sind mobile Lösungen heute zwar nicht Mission Critical, jedoch ist ein Wechsel der Mobile Device Management Software ein ärgerlicher Mehraufwand. Um das zu vermeiden, geben sich sie meisten Unternehmen viel Mühe bei der Bewertung der einzelnen Lösungen. Die Bewertung der Zukunftsfähigkeit des Anbieters ist schwierig, weil eine IT-Abteilung kaum eine Chance hat, die strategischen Optionen der Marktteilnehmer zu durchschauen. Ein kleiner Anbieter ist ein potenzieller Übernahmekandidat, wenn er technologisch führend ist. Für größere Anbieter kann dies ebenso gelten. Ist der Anbieter nicht technologisch führend, kann er zwar für einzelne Anwender trotzdem interessant sein, nicht jedoch für die Mehrzahl der Anwender. Das wiederum lässt die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit zweifelhaft erscheinen.

Für Anwender muss die Konsolidierung nicht negativ sein

Zusätzlich stellt sich die Frage, ob eine mögliche Übernahme für den Anwender negativ sein muss. Wenn der Käufer mit der Übernahme sein Portfolio erweitern und abrunden möchte, kann dies problemlos sein. Anders sieht es aus, wenn der Käufer nur Teile des Produktes in seine eigene Technologie integrieren möchte. Das dann entstehende Produkt müssten die Anwender erneut bewerten und im schlechtesten Fall durch eine andere Lösung ersetzen.

Managed-Service-Lösungen im Mobile Device Management-Umfeld werden damit für viele Unternehmen noch interessanter. Die Risiken der Anbieterauswahl und der Migration liegen dann nämlich beim Dienstleister. jf

 

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