Diese fünf Punkte zeichnen Digital Leader aus

Führungskräfte müssen im digitalen Zeitalter agil und innovativ sein. Die Corona-Pandemie hat die gewohnte Arbeitsweise geändert. Das Dienstleistungsunternehmen NTT nennt fünf Punkte, über die ein Digital Leader nun verfügen muss.

Covid-19 ist zum Katalysator für die Digitale Transformation geworden. Aber auch die Idee von New Work hat einen Schub erfahren und ist in vielen Firmen von der schönen Theorie zur praktizierten Arbeitswirklichkeit geworden. Das ändert die Rolle von Führungskräften. Digital Leadership bedeutet mehr, als über entsprechendes Know-how zu verfügen und disruptive Geschäftsmodelle zu entwickeln. Vielmehr geht es darum, alle Mitarbeiter für die digitale Reise abzuholen und sie in Zeiten von Homeoffice eng ins Team einzubinden. 

„Eine echte digitale Transformation beginnt immer in den Köpfen und setzt auf der Führungsebene eine Abkehr vom hierarchischen Denken und eine von Motivation und Kreativität geprägte Arbeitsumgebung voraus“, erklärt Kai Grunwitz, Geschäftsführer des Beratungshauses NTT in Deutschland.

Die folgenden fünf Eigenschaften zeichnen laut NTT einen Digital Leader aus:

  1. Team-Gedanke statt hierarchischer Führungsstil
    Es ist wenig zielführend, von oben Aufgaben zu verteilen und damit das stark hierarchische Modell zu leben, bei dem alle Entscheidungsgewalt bei einer Person liegt. Soziokratie oder Holokratie sind nicht erst seit der Corona-Krise Buzzwords im Management, allerdings hat die Bedeutung eigenverantwortlicher Mitarbeiter und Teams durch das Homeoffice und weniger Präsenzkultur zugenommen. Das Team steht im Vordergrund und setzt sich aus zur Aufgabe passenden Expertisen und Eigenschaften zusammen. Ein New Leader steht dem nicht zwingend dirigierend vor, sondern ist in Teilen oder ganz operativ integriert. Er ist weniger Boss, sondern vielmehr Coach und Mentor. Wichtig sind dabei eine klare Vision und eine Strategie, an der sich die Mitarbeiter orientieren können.
  1. Vertrauen in die Mitarbeiter
    In Corona-Zeiten ist aufgaben-, zeit- und ortsflexibles Arbeiten nötig und muss daher gefördert werden. Damit Mitarbeiter effizient und erfolgreich arbeiten können, muss ihnen ausreichend Autonomie eingeräumt werden, und das wiederum setzt einen Vertrauensvorschuss voraus. Dazu gehört auch eine gewisse Toleranz bei Fehlern. Das Gegenteil, mit Druck zu führen und Fehler zu bestrafen, funktioniert heute nur noch begrenzt. Vertrauen dagegen schafft bei den Mitarbeitern Selbstvertrauen und Zuversicht.
  1. Jedem eine Stimme geben
    Durch den Wegfall von einschränkenden hierarchischen Strukturen können die Mitarbeiter ihr Potenzial nutzen und Kreativität und Innovationsgeist einbringen. Jeder Einzelne sollte die Möglichkeit bekommen, eigene Ideen einzubringen. Die Möglichkeit, so einen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leisten zu können, fördert die Motivation und die Bereitschaft sich zu engagieren. Im nächsten Schritt sollten Führungskräfte den Mitarbeitern die Ausgestaltung von einzelnen Prozessschritten überlassen. Intrapreneurship oder Unternehmer im Unternehmen beschreibt das eigenverantwortliche Handeln einzelner Mitarbeiter, wie ein Unternehmer zu denken und die in einem weiten Rahmen selbst gesetzten Zielen engagiert zu verfolgen.
  1. Agiles Denken und Arbeiten fördern
    Agilität bedeutet, dass Unternehmen sich schnell an Veränderungen anpassen. Ein agiler Führungsstil fördert agiles Denken und Arbeiten. Er unterstützt Mitarbeiter auf Augenhöhe dabei, gemeinsam die besten Lösungen für Herausforderungen zu finden. Eine Blaupause dafür sucht man vergebens. Vielmehr muss die Neuausrichtung tief im Kern eines Unternehmens verankert werden. Das setzt die Befähigung der Mitarbeiter, agil zu denken, sowie entsprechende Trainings und Schulungen voraus. 
  1. Kommunikationsfähigkeit und Empathie
    Eigenverantwortliche Mitarbeiter und Homeoffice erfordern einen kommunikativeren Führungsstil. Schließlich ist es sehr schwer, Menschen über den Bildschirm zu motivieren. Empathie, Mitgefühl und Miteinander werden zu tragenden Säulen im Umgang mit den Mitarbeitern. Gleichzeitig braucht es eine offene Kommunikation. Führungskräfte sollten immer ein Ohr für Vorschläge und Kritik haben, um gemeinsam die beste Lösung zu finden. 

„Innovative Technologien beherrschen tagtäglich die Schlagzeilen“, erklärt Kai Grunwitz, Geschäftsführer der NTT Ltd. in Deutschland. „Eine erfolgreiche digitale Transformation hängt aber immer von den Menschen ab – sowohl in der Umsetzung als auch bei der Akzeptanz. Je schneller Führungskräfte dies erkennen, desto eher können sie einen nachhaltigen Erfolg erzielen.“

Eine echte Transformation beginnt laut Grunwitz immer in den Köpfen und setzt auf der Führungsebene eine Abkehr vom hierarchischen Denken und eine von Motivation und Kreativität geprägte Arbeitsumgebung voraus. Tradierte Führungskonzepte seien hinfällig: „Der Manager im digitalen Zeitalter ist mehr denn je Teil des Teams und inspiriert nicht über formale Aspekte, sondern über fachliche und soziale Kompetenz.“      Jürgen Frisch

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