4 Herausforderungen beim Skalieren von Web-Apps

Komplexe Anwendungen, überlastetes IT-Personal, schwach ausgelastete Server mit hohem Energieverbrauch und ineffiziente Arbeitsweisen – diese Probleme lindern Unternehmen, wenn sie Web-Anwendungen an Dienstleister outsourcen.

Entwickler gelten als Wegbereiter technischer Innovationen. Sie schaffen Wettbewerbsvorteile und stehen angesichts des ständigen und schnellen Wandels häufig unter hohem Druck. Beim Erstellen von Websites oder Web-Anwendungen verbringen sie viel Zeit mit der Verwaltung der Cloud-Infrastruktur und mit Datenbanken und Webservern, anstatt sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren. Fred Plais, CEO und Gründer von platform.sh benennt die vier größten Herausforderungen beim Erstellen und Skalieren von Websites für Unternehmen und Entwickler und erklärt, mit welche Lösungsansätze sich diese adressieren lassen.

  1. Steigende Komplexität beim Erstellen von Websites
    Beim entwickeln, implementieren und beim Management von Webanwendungen stehen Teams vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Zum Beispiel die Wahl des Backends und die Frage, in welchem Framework und in welcher Sprache sie programmieren. Websites und Apps werden immer umfangreicher und komplexer, ebenso wie die Geräte selbst. Damit steigt der Aufwand für das Erstellen von Websites. IT-Manager müssen sich daher oft um die Infrastruktur kümmern, anstatt die Anwendung selbst, ihren Funktionsumfang oder ihre Benutzeroberfläche zu verbessern.
    Hilfreich sind hier Plattformen für Webanwendungen, die es IT-Teams ermöglichen, die Bereitstellung von Inhalten zu vereinfachen. So können Entwickler den Code einer Applikation mit beliebigen Laufzeiten oder Frameworks schreiben und ihre Git-Branches in vollständige Kopien Ihrer Produktivumgebung verwandeln, um neue Funktionen und Updates zu testen. Idealerweise bieten solche Plattformen auch integrierte Pipelines für Continuous Integration und Continuous Delivery, um Code zu kompilieren und zu testen. Mit einem solchen Ansatz können Entwickler Code die bereitgestellten Webhooks in bestehende Workflows integrieren.
  1. Überlastung der IT-Fachkräfte
    Da das Internet immer dynamischer wird und der Anteil an Traffic von mobilen Geräten steigt, müssen Unternehmen ihre Reaktionszeit verbessern und ihren Kunden gute Weberlebnisse bieten. Sites und Apps benötigen im Schnitt 16 Updates im Monat. Für viele Firmen ist das kaum zu bewältigen – gerade auch vor dem Hintergrund des Mangels von Entwicklern und anderen Spezialisten. Branchenübergreifend ist die Zahl freier Stellen für IT-Fachkräfte 2021 auf fast 100.000 gestiegen.
    Eine Vereinfachung von IT-Arbeiten und eine Optimierung der IT-Prozesse ist für Unternehmen daher essentiell. Die Arbeit mit Plattformen und Tools der jüngsten Generation entlastet IT-Teams. Diese Werkzeuge automatisieren Routineaufgaben und bieten Monitoring oder Funktionen auf Basis künstlicher Intelligenz, die die Applikationen überwachen, Probleme bei der Performance oder IT-Sicherheit präventiv erkennen und bei der Behebung unterstützen. Das kann so detailliert sein, dass die Lösung dem Entwickler zeigt, wo genau er einen Code anpassen muss, um die Performance zu verbessern.
  1. Den CO₂-Fußabdruck für die Umwelt verringern
    Viele Unternehmen besitzen heute eigene Server. Diese sind oft lediglich zu 15 bis 40 Prozent ausgelastet, um Performance für Peaks bereitzuhalten. Diese Reserve wird die meiste Zeit nicht gebraucht wird, aber sie verursacht hohe Investitions- und Betriebskosten. Bei Zusammenarbeit mit Outsourcern und der Nutzung von deren Data Center ist dagegen eine Skalierung genau dann möglich, wenn sie auch tatsächlich gebraucht wird. Das spart Energie und Kosten – und die Peaks sind zuverlässig abgedeckt.
    Der digitale Sektor ist aktuell für 4 Prozent der globalen Kohlenstoffemissionen verantwortlich. Vor allem große Unternehmen haben Ihren Shareholdern Ziele wie NetZero bis zum Jahr 2030 angekündigt. Dies ist mehr als die zivile Luftfahrt ausstößt. Unternehmen müssen demnach Wege finden, wie sie ihre CO2-Emissionen reduzieren.
    Ein Ansatz besteht im ressourcenschonenderen Einsatz von Servern. Unternehmen nutzen dabei die Server von Dienstleistern und beziehen dabei ausschließlich die Leistung, die sie tatsächlich brauchen. Cloud-Computing bietet zudem die Möglichkeit, Daten und Dienste zu verlagern. Unternehmen können dabei ein Rechenzentrum auswählen, das erneuerbare Energien nutzt. So beträgt der Kohlendioxid-Ausstoß eines derartigen Rechenzentrums in Schweden lediglich ein Zehntel eines Rechenzentrums, das mit Kohlestrom betrieben wird.
  1. Effizient arbeiten und Kosten senken
    Nicht nur die Infrastruktur, sondern auch teure und schwer zu findende IT-Fachkräfte machen Webapplikationen zu einem großen Kostenfaktor. Unternehmen sparen Personalkapazitäten, Zeit und Geld, wenn sie Prozesse rationalisieren. Besonders fortschrittliche Lösungen ermöglichen Entwicklern eine bessere Zusammenarbeit sowie effizientere Arbeitsabläufe und helfen sogar dabei, die Performance von Sites und Anwendungen zu verbessern, indem sie zeigen, wo genau bestimmte Codes verbessert werden können. Dies führt zu geringerem Personaleinsatz und gleichzeitig zu besseren Ladezeiten, geringerem Energieverbrauch und letztendlich zu höheren Umsätzen.
    „Betrachtet man all diese Herausforderungen, wird schnell klar, dass die Verantwortlichen in der IT entlastet werden müssen, um ihre Kernaufgaben besser zu erfüllen“, erklärt Fred Plais, CEO von platform.sh. „Es geht darum, den Aufwand zu reduzieren, gleichzeitig wirtschaftlich zu arbeiten und dabei im Idealfall Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen. Es lohnt sich daher, dass Unternehmen den Einsatz von Plattformen und Lösungen zu prüfen, die genau dies ermöglichen.“      Jürgen Frisch

 

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