Business Intelligence bleibt stark gefragt

Die Nachfrage nach Software für Business Intelligence (BI) in Deutschland bleibt laut einer aktuellen Studie des Business Application Research Center (BARC) ungebrochen. Allerdings verschieben sich die Umsatztreiber vom Marktsegment der BI-Anwenderwerkzeuge hin zu dem der Datenmanagementsoftware.

BARC-Deutschland-2014Wie in den Vorjahren konnten Anbieter von Software für Business Intelligence und Datenmanagement in Deutschland auch 2013 Umsätze von über eine Milliarde Euro mit Lizenzen und Wartung erzielen. Der Gesamtumsatz in den beiden wesentlichen Marktsegmenten „BI-Anwenderwerkzeuge“ und „Datenmanagement-Software“ stieg dabei gegenüber dem Vorjahr um 10,8 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro. Von den mittlerweile rund 260 Anbietern mit über 600 Produkten erwirtschafteten im vergangenen Jahr 60 Umsätze von mehr als einer Million Euro, bei teilweise dreistelligen Zuwachsraten.

Dies ergab jetzt die BARC-Studie „Der Markt für Business Intelligence in Deutschland 2013“, für die alle, BARC bekannten Softwareanbieter für Business-Intelligence (BI) in Deutschland befragt wurden. Aus den Ergebnissen der Datenerhebung wurden quantitative und qualitative Aussagen zum Markt getroffen.

Umsätze der Marktsegmente nähern sich an

Bei näherer Betrachtung zeigt sich eine erhebliche Marktverschiebung zugunsten des Datenmanagement-Segments, die sich in früheren BARC-Studien bereits ankündigt hat. So stieg laut der Studie 2013 der Umsatz mit solchen Produkten um ganze 20 Prozent (Vorjahr 16 Prozent), während das Wachstum im Segment der BI-Anwenderwerkzeuge nur noch drei Prozent betrug (Vorjahr 11,3 Prozent). Damit sind erstmals beide Marktsegmente in etwa gleich groß (49 zu 51 Prozent).

Die Datenmanagement-Anbieter profitieren nach Einschätzung von BARC derzeit offenbar vor allem von der steigenden Nachfrage nach Big-Data-Technologien, vom wachsenden Bedarf an Datenintegrationstechnik sowie speziell im SAP-Umfeld von der In-Memory-Datenbank SAP HANA. Ohne die enormen Zuwächse im Backendbereich bei SAP um 47 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wäre der Gesamtmarkt laut BARC lediglich um 6,6 statt 10,8 Prozent gewachsen.

SAP ist Marktführer im Datenmanagement

Ein Nachsehen hatte laut dem Studienersteller der bisherige Marktführer Oracle, der trotz Umsatzplus weder vergleichbare Wachstumszuwächse wie seine unmittelbaren Wettbewerber erzielen, noch ein Vorbeiziehen der SAP verhindern konnte. So bauten die Walldorfer laut BARC ihren Marktanteil von 20 auf 24 Prozent aus.

Vergleichbare Impulse scheinen dem Segment für BI-Anwenderwerkzeuge 2013 gefehlt zu haben. Immerhin habe SAP auch hier seine Stellung als Marktführer ausbauen können, reichte jedoch trotz Umsatzzuwächsen nicht an die zum Teil hohen Wachstumsraten der Konkurrenten heran. So konnten laut BARC einige Anbieter ihre Einnahmen mehr als verdreifachen, allerdings ausgehend von einem wesentlich niedrigeren Umsatzniveau. Während einige Top-Performer des Vorjahres das bisherige Tempo nicht halten konnten, wiesen Anbieter wie Blue Yonder, Every Angle, Jaspersoft, Prevero, Rapid-I, Splunk oder Tableau hohe Wachstumsraten auf.

Marktausblick bleibt positiv

„Während der Backend-Markt 2013 florierte, ließ sich im Frontend-Markt eine zunehmende Abhängigkeit von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung feststellen, die in Deutschland im ersten und zweiten Quartal  schwach ausfiel“, kommentiert BARC-Geschäftsführer Dr. Carsten Bange die Ergebnisse. Gesicherte Prognosen für 2014 seien zwar aufgrund der unklaren wirtschaftlichen Lage nur unter Vorbehalt möglich, doch erwarte BARC insgesamt eine weiter positive Entwicklung des deutschen Business-Intelligence-Markts.

Auch der BI-Frontend-Markt werde dabei zu alter Stärke zurückfinden, das Datenmanagement-Segment sich nach dem Höhenflug in 2013 hingegen wieder etwas abkühlen, dank HANA aber ebenfalls weiter wachsen. „Business-Intelligence-Lösungen sind weiterhin hoch priorisiert auf der Agenda von CIOs und Fachbereichen. Spannend wird indes zu sehen sein, welche etablierten und neu in den Markt drängenden Anbieter es dabei auf die Shortlist der BI-Organisationen schaffen werden.“ Sascha Alexander/hei

Anzeige

Titel_BI_Guide_2014_2015.inddis report Business Intelligence Guide 2014

Die Printversion dieser Standardreferenz für den BI-Markt können Sie hier oder per E-Mail unter eantritter@isreport.de bestellen.

Über Beteiligungsmöglichkeiten informiert Sie Herr Raupach unter 089/90 48 62 30 oder sRaupach@isreport.de

Hier finden Sie den Guide kostenlos als E-Paper.

Kommentare sind deaktiviert