Papierdokumente stören bei der Prozess-Digitalisierung

Der Digitalisierungsgrad in Deutschland fällt laut einer Studie im Auftrag der d.velop-Gruppe je nach Branchen sehr unterschiedlich aus. Zu den größten Defiziten quer über alle Branchen gehören Strategiedefizite und Papierdokumente.

Spitzenreiter beim Digitalisierungsgrad sind im Branchenvergleich die Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie. Sie weisen einen deutlichen Vorsprung auf den Finance-Bereich auf, dem mit ebenfalls großem Abstand die Medien- und Unterhaltungsbranche folgt. Auf den Platzierungen im Mittelfeld des Rankings sind die Unterschiede im Digitalisierungsgrad deutlich kleiner. So besteht zwischen der vierten und der sechsten Position mit den Elektronik-, Automotive- und Energieversorgungsunternehmen nur eine geringfügige Differenz. Dagegen weist er bei den letzten drei Branchen wieder substanzielle Unterschiede auf. Hierbei nimmt die Logistik den letzten Platz ein, davor rangieren Pharma/Chemie, der Maschinen- und Anlagenbau sowie der Handel.

Digital Process Index misst den digitalen Reifegrad

Für die Studie „Branchenatlas der Digitalisierung“ hat das Digital Intelligence Institute im Auftrag des Dokumentenmanagement-Spezialisten d.velop vom Sommer 2014 bis Anfang Herbst 2015 die Digitalisierungsprofile von 1143 Mittelstands- und Großunternehmen mit einem Umsatz von über 25 Millionen Euro Umsatz in zehn Branchen erfasst. Der Untersuchung liegt mit dem Digital Process Index (DPI) eine vom Digital Intelligence Institute entwickelte Methode zugrunde, die den digitalen Reifegrad der Geschäfts- und Produktionsprozesse in den Unternehmen analysiert. Dieser Reifegrad setzt sich aus den gewichteten Ergebnissen von insgesamt zehn Parametern zusammen. Der Index hat einen theoretischen Maximalwert von 100.

Mit einem Digital Process Index von 65,4% liegt die informations- und Telekommunikationsindistrie bei der Digitalisierung an der Spitze. Der Digital Process Index analysiert den digitalen Reifegrad der Geschäfts- und Produktionsprozesse anhand der gewichteten Ergebnisse von insgesamt zehn Parametern. Er hat einen Maximalwert von 100. Quelle: D.velop

Mit einem Digital Process Index von 65,4% liegt die Informations- und Telekommunikationsindistrie bei der Digitalisierung an der Spitze. Der Digital Process Index analysiert den digitalen Reifegrad der Geschäfts- und Produktionsprozesse anhand der gewichteten Ergebnisse von insgesamt zehn Parametern. Er hat einen Maximalwert von 100. Quelle: D.velop

Erst jedes dritte Unternehmen hält Digitalisierung für strategisch

Zu den Kernproblemen der Unternehmen gehört laut Studie, dass die Entwicklungskräfte zur verstärkten Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft nur zögerlich wachsen. Dies lasse sich daran ablesen, dass aktuell erst jedes dritte befragte Unternehmen der digitalen Transformation eine wichtige Bedeutung beimisst. Auch die Strategieverantwortung für dieses Thema sei nur selten klar definiert.

Ein weiteres Problemfeld stelle die unverändert breite Nutzung von Papierdokumenten dar. Ebenfalls erst in jedem dritten Unternehmen seien die meisten Geschäftsprozesse frei von Medienbrüchen, und es erfolge eine parallele Nutzung von digitalen und papierbasierten Informationen. „Sämtliche Geschäftsprozesse, die sich noch des Mediums Papier bedienen, sind weder kompatibel mit den digitalen Interaktionsformen noch ausreichend standardisierbar und automatisierbar“, beschreibt d.velop-Vorstand Mario Dönnebrink das Problem. Außerdem könnten mit Papier keine digitalen Geschäftsmodelle realisiert werden, wie sie derzeit durch Start-ups oder zur Erweiterung des herkömmlichen Business allerorts entstehen. „Wo digital optimierte Prozesse auf Papier treffen, ist die Durchgängigkeit einer digitalen Transformation gestört“, erläutert Dönnebrink. „Deshalb kommt dem Dokumentenmanagement eine Brückenfunktion zu, indem es die klassische Papierwelt in die digitalen Notwendigkeiten der Unternehmensorganisationen überführt.“

Deutsche engagieren sich kaum in digitalen Geschäftsmodellen

Generell ist laut Studie das Engagement in digitale Geschäftsmodelle hierzulande noch nicht sehr ausgeprägt. Aktuell will erst jedes siebte Unternehmen offensiv und mit hoher Priorität in diese Richtung aktiv werden, und lediglich in jedem vierten Fall sind ambitionierte Investitionsplanungen zur Realisierung des digitalen Wandels vorhanden. Mehrheitlich wollten die Unternehmen somit nur in einem geringfügigen Umfang zusätzlich in digitale Lösungen investieren, und die wenigsten Betriebe hätten hierfür ein Budget vorgesehen.

Lediglich 29,7 Prozent der vom Digital Intelligence Institute befragten 1234 deutschen Unternehmen misst dem Thema digitale Transformation eine große Bedeutung mit hoher Priorität bei. Quelle: d.velop

Lediglich 29,7 Prozent der vom Digital Intelligence Institute befragten 1234 deutschen Unternehmen misst dem Thema digitale Transformation eine große Bedeutung mit hoher Priorität bei. Quelle: d.velop

Papierlastige Prozesse wirken als digitale Hürde

„Die Digitalisierung ist eine Erfolgsformel für das Wachstum und die Rentabilität von Unternehmen“. erläutert Dönnebrink. „Insofern besteht in den Unternehmen ein erheblicher Handlungsbedarf, um die Konkurrenzfähigkeit im Markt zu sichern.“ Zu den zentralen Aufgaben gehöre es dabei, die papierlastigen Prozesse zu identifizieren, um die digitale Performance zügig zu steigern. Die Studie „Branchenatlas der Digitalisierung“ kann kostenfrei unter www.d-velop.de/digitalisierungsstudie bestellt werden. jf

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