In der Digitalisierung müssen sich nicht nur die Mitglieder der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) und des Bitkom weiterentwickeln, sondern auch die Verbände. Nun planen die DSAG und der Bitkom eine enge Kooperation.
Den Auftakt für die künftige Zusammenarbeit von DSAG und Bitkom bildet das Business-Festival hub.berlin vom 10. bis 11. April. Die DSAG wird präsentiert als Partner der Veranstaltung im Kontext der Themen Digitalisierung der Wirtschaft, disruptive Geschäftsmodelle, Technologien und Start-ups präsentieren. Die Themen des Vortragsprogramms reichen von Continuous Change über die Digitalisierung im Mittelstand und den Herausforderungen für Unternehmen im digitalen Zeitalter, bis hin zur Frage wie der Standort Deutschland die digitale Transformation bewältigen kann.
„Auf der hub.berlin wird Digitalisierung erlebbar“, berichtet DSAG-Geschäftsführer Mario Günter. „Die DSAG will für Mitglieder Impulsgeber und Think-Tank zugleich sein. Die Veranstaltung bietet zudem Gelegenheit den eigenen Blickwinkel zu weiten.“ Der Industrieverband nutze seine Präsenz nicht nur dazu, sich und sein Leistungsspektrum zu präsentieren. Er informiere auch über innovative Geschäftsideen, tausche sich mit Experten zu konkreten Lösungen für die Herausforderungen der Digitalisierung au und werfe einen Blick in Unternehmen und Wirtschaftseinrichtungen abseits des klassischen SAP-Umfelds. Diese Möglichkeit sollen auch die Mitglieder bekommen. Die Präsenz auf der hub.berlin knüpft an die erste Annäherung beider Verbände im Herbst 2018 an, als der Bitkom auf dem DSAG-Jahreskongress vertreten war. Beide Verbände stellen darüber hinaus auch 2019 Referenten für gemeinsame Diskussionsrunden auf der Hannover Messe.
Gemeinsam wichtige Themen adressieren
Insgesamt sind die gemeinsamen Interessen von DSAG und Bitkom vielfältig. So setzt sich der Bitkom mit großem Nachdruck für die Digitalisierung von Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung ein. Hier soll eine Zusammenarbeit mit der DSAG Synergien schaffen. „Kooperationen mit anderen Verbänden können helfen, die Kompetenz aus den Mitgliedsfirmen zu bündeln und gemeinsam wichtige Themen zu adressieren – sei es zur gesellschaftlichen oder auch politischen Diskussion rund um die Digitalisierung“, erläutert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Themen im regulatorischen- bzw. Gesetzgebungsumfeld, wie die EU-Datenschutz-Grundverordnung, Grundsätze zur Aufbewahrung bzw. zum Zugriff auf Daten, oder die digitale Patientenakte und deren Anwendbarkeit in der Industrie, bieten Anknüpfungspunkte für die Zusammenarbeit der beiden Verbände.
Für die DSAG ist die Partnerschaft mit dem Bitkom ein Schritt, ihre klassische Ausrichtung auf SAP zu ergänzen. „Wir möchten unsere Mitgliedsfirmen auf der digitalen Reise auch abseits des SAP-Umfelds begleiten“, erläutert Günter. „Einerseits, indem wir ihnen durch unsere Kooperation mit dem Bitkom die Möglichkeit geben, von einem starken Verbandsnetzwerk zu profitieren. Andererseits auch ganz konkret im Bereich der Digitalen Bildung“,
Digitale Bildung im Fokus
Im Kontext der Qualifizierung im IT- und SAP-Umfeld wird die DSAG einen zusätzlichen Fokus setzen und unter der Marke „DSAG-Academy“ ihre Mitglieder bei der Rekrutierung und Ausbildung von Mitarbeitern unterstützen. „Das Programm besteht aus den vier Modulen Community, Weiterbildung, Recruiting und Hochschulkooperationen.
Der Bitkom hat sich in diesem Bereich bereits mit dem Programm „Erlebe IT“ und dem Wettbewerb „Smart School“ aufgestellt. „Darüber hinaus bieten wir mit der Bitkom-Akademie Mikro-Zertifikate und Nano Degrees an und bilden Data Scientists, Spezialisten für Künstliche Intelligenz und Datenschutzbeauftragte aus“, erläutert Rohleder. „Trotz aller Aktivitäten der Verbände darf sich der Staat aber nicht aus seiner Verantwortung stehlen.“ Im Rahmen der Zusammenarbeit wollen die beiden Verbände künftig gemeinsam Einfluss auf die Politik nehmen. Jürgen Frisch
