The BI Survey 2016: Operationale BI legt zu

 Die Nutzung von Business Intelligence (BI) in Produktion oder Logistik steigt. Kundenanalysen sind der wichtigste Investitionsbereich für neue Projekte, während Echtzeitdaten und Geo-Analysen zu Standards werden. Das zeigt die BARC-Studie The BI Survey 2016.

Finanz-, Management- und Vertriebsabteilungen sind weiterhin die Hauptnutzer von BI. Gleichzeitig setzt sich der starke Aufwärtstrend im Bereich Produktion/operatives Geschäft r fort – mit einem Anstieg von 20 Prozent auf 53 Prozent in den vergangenen acht Jahren. Das zeigt die Studie The BI Survey 2016 des Würzburger Business Application Research Center (BARC). „Während BI bei Vertrieb und Finanzen immer stark vertreten war, blieben Produktions- und operative Betriebsbereiche bisher eher zurückhaltend“, erläutert Carsten Bange, Gründer und Geschäftsführer von BARC. „Mit dem allgemeinen Trend zur stärkeren Nutzung von Daten zur Unterstützung der Entscheidungsfindung hat sich das geändert. Technologien für Bereiche wie Ereignisverarbeitung, Echtzeit-Datenintegration und Visualisierung haben sich in den vergangenen Jahren verbreitet. Außerdem hat der Anstieg von Big Data durch das Internet der Dinge und die Diskussion um Industrie 4.0 das Bewusstsein für Analysen und damit auch die Nachfrage gesteigert. Diese Entwicklung wird die Nutzung von operationaler BI wohl auch weiterhin vorantreiben.“

The BI Survey ist die weltweit größte unabhängige Anwenderumfrage zum Thema Business Intelligence Software. Insgesamt nahmen in diesem Jahr 3.137 Personen an dem Survey teil, von denen 2.611 detailliert die Fragen zum Einsatz von insgesamt 37 Produkten oder Produktgruppen beantworteten. The BI Survey vergleicht die Auswahl und Nutzung von BI-Software anhand von Kriterien wie Geschäftsnutzen, Projekterfolg, Kundenzufriedenheit, Weiterempfehlung, Innovation, Performance, und Agilität.

Echtzeitdaten und Geo-Analysen entwickeln sich zu Standards

Wie die aktuelle Befragung zeigt, zählen einige BI-Trends, die vor wenigen Jahren noch mehr Medienhype als Realität waren, heute vielerorts bereits zu den unternehmenskritischen BI-Komponenten. So gaben 29 Prozent der Befragten an, BI mit Echtzeitdaten zu nutzen. Rund 20 Prozent setzen BI-Werkzeuge für räumliche oder Geo-Analysen ein. Mit 12 Prozent liegt die Nutzung von Cloud BI jetzt im zweistelligen Bereich und immer mehr Unternehmen planen ihre Einführung (21 Prozent). Social-Media-Analysen sind derzeit der einzige Trend, den weniger als 10 Prozent der Umfrageteilnehmer verwenden.

Die Anwendungsfälle Data Discovery/Visualisierung und Self-Service-BI sind am weitesten verbreitet. Die Bereiche Echtzeitdaten, Sensordaten und Cloud-BI holen jedoch kräftig auf.

Die Anwendungsfälle Data Discovery/Visualisierung und Self-Service-BI sind am weitesten verbreitet. Die Bereiche Echtzeitdaten, Sensordaten und Cloud-BI holen jedoch kräftig auf. Quelle: The BI Survey 2016

Auch die Sensordatenanalyse ist auf dem Vormarsch. Telekommunikations-, Versorgungs- und Transportunternehmen generieren heute mit ihren Tausenden oder Millionen elektronischen Geräten und Sensoren riesige Datenmengen. Unternehmen, die gewinnbringende Erkenntnisse aus diesen Sensordaten ziehen möchten, etwa um intelligentere und effizientere Produkte und Services anbieten zu können, werden dafür in den kommenden Jahren verstärkt erweiterte Datenmanagement-, Integrations- und Analyselösungen nachfragen. Transport und Telekommunikationsunternehmen sind in diesem Jahr führend bei der Nutzung von Sensordaten, während die bedeutendsten Neuinvestitionen in diesem Bereich in der Produktions- und Versorgungsbranche geplant sind.

Vertriebsplanung und Forecast sowie die Analyse von Kundenverhalten sind in diesem Jahr die wichtigsten Investitionsfelder von Unternehmen. Quelle: The BI-Survey 2016

Vertriebsplanung und Forecast sowie die Analyse von Kundenverhalten sind in diesem Jahr die wichtigsten Investitionsfelder von Unternehmen.  Quelle: The BI-Survey 2016

Kundenanalyse ist ein wichtiger Investitionsbereich

40 Prozent der befragten Unternehmen investieren ihr BI-Budget inzwischen in die Analyse von Kundenverhalten, 32 Prozent in die Entwicklung einer einheitlichen Sicht auf die Kunden. „Nachdem Bereiche wie Buchhaltung und Finanzen mehr oder weniger unter Kontrolle sind, wollen die Unternehmen nun ein besseres Verständnis für Kunden-, Markt- und Wettbewerbsdynamik erlangen“, erläutert Bange. „Hier spielt die fortgeschrittene Analyse für Vorhersagen und Optimierung eine große Rolle.“ Jürgen Frisch

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