Software AG und Maschinenbauer gründen Industrie-Allianz

Die Software AG und die Maschinenbauer DMG Mori, Dürr und Carl Zeiss entwickeln eine Softwareplattform für den Maschinen- und Anlagenbau. Über ein Joint Venture kooperieren die Partner bei der Vernetzung der Produktion.

Gebündelte Expertise: „Innovationen auf Basis des Internets der Dinge sind ein großer Wachstumstreiber, aber viele Unternehmen haben allein nicht die technologischen Ressourcen, um auf diesem Feld zu bestehen.“ So erläutert Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG, den Ausgangspunkt der strategischen Allianz, welche die Digitalisierung im Maschinen- und Anlagenbau vorantreiben soll. Das zentrale Themen dabei lautet Industrie 4.0, auch Industrial Internet of Things (IIoT) genannt. Die Plattform Adamos soll Maschinenbauer vernetzen.

Adamos steht für Adaptive Manufacturing Open Solutions und soll als weltweiter Branchenstandard etabliert werden. Die offene Plattform sei herstellerneutral und verbinde modernste IT-Technologie und Branchenwissen. Sie soll Maschinenbauer in die Lage versetzen, ihren Kunden erprobte Lösungen für die digital vernetzte Produktion anzubieten. Als Plattformdienstleister verschaffe Adamos Maschinenbauunternehmen sowie ihren Lieferanten und Kunden Zugang zu den besten Softwarelösungen bei voller Datenautonomie.

Technologien für die Fabrik der Zukunft

„Mit Adamos arbeiten starke Partner auf Augenhöhe daran, die digitale Vernetzung voranzutreiben“, erläutert Thomas Spitzenpfeil, Vorstand (CFO/CIO) der Carl Zeiss AG. „ Gemeinsam entwickeln wir Technologien für die Fabrik der Zukunft. Unternehmen, welche die IIoT-Anwendungen von Adamos nutzen, beziehen innovative Services und erhöhen die Effizienz, Transparenz, Sicherheit und Verfügbarkeit ihrer Systeme.“

Das Portfolio von Adamos umfasse maschinenbauspezifische sowie domain- und branchenspezifische Anwendungen. Die dazugehörige App Factory konzentriere das technologische Know-how und Branchenwissen der Partner zur gemeinsamen Entwicklung von Apps. Die Plattform sei international einsetzbar und stehe als Cloud-Lösung oder On Premise über hausinterne Server zur Verfügung.

Individueller Auftritt für Partnerlösungen

Als sogenannte White-Label-Lösung ermögliche Adamos den teilnehmenden Maschinenbauern einen individuellen Auftritt. Partner könnten die zentrale Plattform nutzen und gleichzeitig das Frontend zum Kunden hin in einem eigenem Look & Feel gestalten.

An dem Joint Venture Adamos sind die Gründungspartner gleichrangig beteiligt. Der offene Ansatz soll auf Seiten der Anwender Abhängigkeiten von Software-Anbietern vermeiden. Dennoch ließen sich Maschinen und IIoT-Anwendungen aus einer Hand beziehen.

Als Plattform ist Adamos ist weltweit ab Oktober 2017 verfügbar. Ab Anfang 2018 sollen in der Cloud umfangreiche Applikationen zu den Themengebieten Planning, Predictive Maintenance, Machine Cockpit/Dashboarding und Maintaining Assistance zur Verfügung stehen.

Einen ähnlichen Ansatz wie Adamos verfolgen Siemens mit der Plattform Mindsphere und das Fraunhofer Institut mit Industrial Data Space. Autonome Anwendungen in Sachen Internet of Things und Predictive Maintenance liefert beispielsweise der Standardsoftware-Hersteller Asseco. Jürgen Frisch

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