Sechs Trends prägen 2018 das Digital Business

Für Nischenmarktplätze brechen schwere Zeiten an. Pay-per-Use-Modelle werden massentauglich, Machine Learning bringt erste Ergebnisse und Blockchain wird erwachsen. Das prognostiziert der E-Commerce-Dienstleister Arithnea für das kommende Jahr.

  1. Informationssilos werden um Erfolgsrisiko.

Der Erwartung von Kunden an eine personalisierte Ansprache können Unternehmen nur gerecht werden, wenn sie ihre Daten zentral zusammenführen. Sie müssen sämtliche Informationen zu Produkten, Dienstleistungen und Kunden aus unterschiedlichen Quellen miteinander verknüpfen und auswerten. Dazu zählen interne Systeme, Suchmaschinen, Webseiten, Online-Shops, Soziale Medien oder Apps.

  1. Cloud-Einsatz in Unternehmen weitet sich aus

Die Cloud wird sich 2018 weiter ausbreiten. Zum einen haben die deutschen Unternehmen ihre Zurückhaltung abgelegt und verlagern zunehmend auch geschäftskritische Anwendungen wie ERP-Systeme in die Cloud. Zum anderen entstehen viele völlig neuartige Dienste in der Cloud, die es ermöglichen, Prozesse weiter zu optimieren. Aktuelle Beispiele dafür liefern etwa die Services Amazon flex oder UberRUSH für die Versandlogistik.

  1. Online-Handel konzentriert sich auf große Plattformen

Große Handelsplattformen bieten Unternehmen eine deutlich höhere Reichweite als Nischenplayer oder die eigenen Online-Shops. Deshalb wird sich der Online-Handel verstärkt auf diesen Plattformen konzentrieren. Neben bekannten B2C-Marktplätzen wie Amazon oder eBay werden zunehmend auch B2B-Plattformen entstehen und signifikant wachsen. Amazon Business und Alibaba stehen bereit und werden den B2B-Markt zügig erobern. Betreiber eigener Online-Shops oder Nischenplayer müssen ihre eigenen Angebote adaptieren. Nur wenn sie sich von reinen Verkaufs- zu umfassenden Serviceplattformen entwickeln, bleiben sie konkurrenzfähig. Ihre Kenntnisse und Daten aus den Kundenbeziehungen helfen ihnen beim Personalisieren ihrer Angebote.

  1. Viele Anwendungen für das Internet of Things

2018 werden Hersteller ihre Produkte mit Sensoren ausstatten, um damit neue Services und Geschäftsmodelle zu unterstützen. Sowohl im B2B- als auch im B2C-Segment spielen dabei Pay-per-Use-Konzepte eine entscheidende Rolle. Für sie werden über das Internet of Things Sensorendaten von Maschinen oder Geräten erfasst. Somit müssen Kunden die Geräte nicht mehr kaufen, sondern bezahlen lediglich ihre tatsächliche Nutzung. Solche Pay-per-Use-Modelle sind bislang nur in ersten Ansätzen realisiert. 2018 dürften sie massentauglich werden.

  1. Machine Learning liefert erste Mehrwerte

Die breite Verfügbarkeit von Daten sowie kostengünstige Rechen- und Speicherkapazitäten verleihen dem Machine Learning einen gewaltigen Schub. 2018 wird diese Technologie zwar noch nicht den großen Durchbruch erreichen, aber auf einigen Gebieten erstmals messbare Mehrwerte liefern. Dazu zählt beispielsweise der Einsatz von Chatbots im Service. Dieser ermöglicht es Unternehmen, einen Großteil ihrer Kundenanfragen automatisiert abzuarbeiten. Ein weiteres Beispiel ist die vollautomatisierte Auswahl von Personalisierungsoptionen durch die maschinengestützte Auswertung von Big-Data-Analysen.

  1. Use Cases für Blockchain weiten sich aus

Blockchain entwächst der Welt der Finanzen. 2018 gehen die ersten großen Anwendungsfälle dieser Technologie jenseits von Kryptowährungen an den Start. So werden in der öffentlichen Verwaltung einige Gemeinden damit beginnen, Dokumente in einer eigenen Blockchain zur verteilten Bearbeitung bereitzustellen. Aber auch in der Logistik und der Produktion lassen sich Prozesse mit Hilfe von Blockchains vereinfachen und weiter automatisieren.

„Die Digitale Transformation nimmt im kommenden Jahr Fahrt auf“, sagt Thomas Binder, Senior E-Business Consultant bei Arithnea. „Wollen Unternehmen ihren Vorsprung aus der analogen Welt behalten und auf ihrem Gebiet weiterhin erfolgreich sein, müssen sie so schnell wie möglich die digitalen Grundlagen dafür legen. Sonst wächst die Gefahr, dass sie von Tech- und Internet-Unternehmen überholt werden. Diese bringen die digitalen Voraussetzungen von Haus aus mit und eignen sich zusätzlich das nötige Branchen-Know-how an.“ Jürgen Frisch

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