Sechs Schritte steigern die Datenqualität

Schlechte Datenqualität kostet Zeit und führt führt schlimmstenfalls zu erheblichen Umsatzverlusten. Information Builders zeigt auf, wie Unternehmen die Konsistenz und Zuverlässigkeit ihrer Daten verbessern können.

Eine mangelhafte Qualität von Daten führt schnell zu gravierenden Problemen: etwa wenn sich Beschwerden wegen fehlerhafter Adressinformationen häufen, die Bearbeitung von Reklamationen spürbare Kosten verursacht oder unzufriedene Kunden abwandern. Information Builders, Anbieter von Business-Intelligence (BI)-, Analytics-, Datenintegritäts- und Datenqualitätslösungen, erläutert sechs Schritte zur Bereinigung fehlerhafter Bestände.

  1. Eine Ist-Analyse der problembehafteten Daten vornehmen

Zu Beginn sollte die IT-Abteilung zusammen mit den Fachabteilungen einen Konsens darüber herstellen, wo die Probleme am größten sind, und welchen Auswirkungen die mangelnden oder fehlerhaften Daten haben. Dazu werden die Bestände mit einem Data-Profiling-Werkzeug analysiert, um unvollständige, fehlerhafte oder mehrfach vorhandene Kundendaten zu ermitteln. Oft finden sich in verschiedenen Fachabteilungen unterschiedliche Bestandsdaten zu den gleichen Kunden. Dann sind beispielsweise Postleitzahlen oder E-Mail-Adressen lückenhaft oder veraltet, in der Produktdatenbank fehlen Teilenummern oder die Bezeichnungen von Produkten, die Kunden über verschiedene Kanäle kaufen, differieren.

  1. Einen Data Steward aus einer Fachabteilung berufen

Data Stewards spielen eine entscheidende Rolle für den Erfolg einer Datenqualitätsoffensive. Sie kommen aus einer Fachabteilung und kennen Abläufe und Herausforderungen bei der Erstellung und Verwendung von Kundendaten. Ein Data Steward stellt Regeln dazu auf, wie Daten erzeugt, gewartet und in den Fachabteilungen eingesetzt werden. Zudem ist er für die laufende Überwachung und Einhaltung der Datenintegrität und die kontinuierliche Anpassung der Qualitätsverfahren zuständig.

  1. Eine Prioritätenliste der zu bereinigenden Daten erstellen

Nicht alle Daten in einem Unternehmen sind gleich wichtig. Ein Data Steward kennt den Wert der einzelnen Daten und legt fest, welche Bestände eingehend zu analysieren sind. Dazu wird mit den geeigneten Tools von den Daten, die beim Profiling untersucht wurden, ein Lebenszyklusdiagramm erstellt, Es zeigt auf, wie und von wem die Daten erzeugt wurde, welche Benutzer darauf zu greifen, für welche Zwecke sie von welchen Applikationen eingesetzt werden und welche Kosten fehlerhafte Daten verursachen.

  1. Regeln zum Umgang mit fehlerhaften Daten definieren

Auf Basis der Kostenbetrachtung der fehlerhaften Daten legt der Data Steward fest, welche Abweichungen in der Qualität innerhalb akzeptabler Grenzen liegen und welche Mängel kostspielige Auswirkungen haben. Abhängig davon, wie wichtig einzelne Daten für die Geschäftsprozesse sind, werden die Daten bereinigt oder nicht mehr weiter verwendet. Zudem regelt der Data Steward, von wem und wie – manuell oder automatisch – die korrigierbaren Fehler behoben werden.

  1. Technische Datenbereinigung starten

Hat der Data Steward zusammen mit der IT und den Fachabteilungen eine Bestandsaufnahme fehlerhafter Daten vorgenommen, die Problemfälle identifiziert und festgestellt, wie damit umzugehen ist, steht als nächstes die eigentliche Datenbereinigung an. Aufgrund der organisatorischen Vorgaben kann die IT-Abteilung die technische Bereinigung vornehmen und deren Wirksamkeit mit Hilfe regelmäßiger Kontrollen überprüfen. Ein effektives Datenmanagement bedeutet allerdings nicht zwingend, dass die im Geschäftsalltag benötigten Daten absolut fehlerfrei sind. Abhängig von den Ergebnissen der Folgenabschätzung in Schritt drei kann „gereinigte Daten“ auch „gut genug für bestimmte Anwendungsszenarien“ bedeuten.

  1. Einen unternehmensweiten Datenqualitätsprozess implementieren.

Die höchstmögliche Datenqualität ist ein zentraler Bestandteil der fachspezifischen Geschäftsprozesse und muss sich zunächst in den Fachabteilungen bewähren. Im nächsten Schritt startet der Data Steward abteilungsübergreifende und schließlich unternehmensweite Projekte. Wichtig ist, dass er fortlaufende Verbesserungen der Datenqualität misst und überwacht. Parallel dazu sollten Unternehmen eine Kultur entwickeln, die eine hohe Datenqualität sicherstellt. Nicht nur der Data Steward und die IT-Abteilung, sondern auch Mitarbeiter aus den Fachabteilungen sollten die Informationsbestände pflegen.

„Unternehmen sollten die Qualität ihrer Kundendaten als strategische Aufgabe angehen“, erläutert Nathan Jagoda, Country Manager Germany bei Information Builders. „Zu oft haben sich IT-Manager bislang auf reine Reparaturarbeiten bei akuten Problemen konzentriert. Je länger eine grundlegende Sanierung aufgeschoben wird, desto höher steigen die Kosten.“ Jürgen Frisch

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