Schlechte Stammdaten behindern die digitale Transformation

Stammdaten sind ein Grundbaustein der digitalen Transformation. Beim Qualitätsmanagement dieser Informationen sind laut einer Lünendonk-Studie zahlreiche Unternehmen in Deutschland noch nicht ausreichend gerüstet.

Nur etwa jedes siebte Unternehmen sieht sich bei dem dafür wichtigen Fundament Stammdatenmanagement gut aufgestellt. 85 Prozent stufen sich hier als „mittelmäßig“ oder gar als „schlecht“ ein. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie ‚Revival der Stammdaten – Behindert mangelnde Datenqualität die digitale Transformation?‘, für die das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Lünendonk 155 Unternehmen aus Fertigung, Handel und anderen Branchen befragt hat. zetVisions AG, Spezialist für Softwarelösungen für das Beteiligungs- und das Stammdatenmanagement, gehört zu den Sponsoren der Studie.

60 Prozent der Befragten rangieren im Mittelmaß

In den letzten fünf Jahren hat sich laut Studie zwar sich die Datenqualität deutlich verbessert, zufrieden sind die Unternehmen aller Größenklassen damit allerdings nicht. 40 Prozent bezeichnen ihre Datenqualität aktuell als sehr gut (16 Prozent) oder gut (24 Prozent). 60 Prozent allerdings landen laut eigener Einschätzung beim Mittelmaß. „Mittelmaß ist zwar nicht schlecht, aber es reicht nicht, um den Herausforderungen der digitalen Transformation mit Industrie 4.0, Internet der Dinge und anderen digitalen Geschäftsmodellen gewachsen zu sein“, kommentiert Monika Pürsing, CEO von zetVisions. Bemerkenswert sei beispielsweise, dass von den Befragten 85 Prozent keine Vorstellung davon haben, wie viele Dubletten in den einzelnen Datendomänen ihres Unternehmens vorliegen.

Gute Stammdaten sparen Arbeitszeit ein

Eine hohe Stammdatenqualität biete nicht nur Effizienzgewinne – im Durchschnitt ließen sich durch optimal gepflegte Stammdaten fünf Prozent der Arbeitszeit einsparen –, weit schwerer wögen die Effektivitätszuwächse, die durch bessere Stammdaten möglich sind: „Digitale Geschäftsmodelle sind nur möglich, wenn die Unternehmen ihre Stammdaten im Griff haben oder andersherum betrachtet: Unternehmen, die ihre Stammdaten noch nicht im Griff haben, brauchen mit digitalen Geschäftsmodellen nicht erst zu beginnen“, heißt es in der Lünendonk-Studie. Datenqualität könne künftig über den Unternehmenserfolg entscheiden. 60 Prozent der befragten Manager räumen ein, dass diese Aussage schon jetzt in sehr hohem Maße zutrifft. In zwei Jahren erwarten dies 84 Prozent.

Eine gute Qualität der Daten, insbesondere der Stammdaten, wirke sich in vielerlei Hinsicht positiv auf die Unternehmenssteuerung aus. Am meisten Zustimmung (82 Prozent) findet die Aussage, dass auf der Grundlage der Stammdaten schnellere Analysen durchzuführen sind und gute Entscheidungen getroffen werden können. Auch die Verkürzung der Durchlaufzeiten in der Produktion und in der Supply Chain aufgrund einer Optimierung des Stammdatenmanagements erfährt deutliche Zustimmung aller Befragten (77 Prozent). Dass besseres Stammdatenmanagement und daraus resultierende angepasste Wiederbeschaffungszeiten, optimierte Losgrößen und Mindestbestellmengen sowie Lieferantenoptimierungen das gebundene Kapital reduzieren, bejahen 71 Prozent aller Befragten. Drei Viertel der Befragten (73 Prozent) gehen davon aus, dass durch eine fehlende Transparenz der Lieferantenbeziehungen dem Unternehmen Bündelungseffekte bei der Beauftragung entgehen. „Die Studie zeigt einmal mehr sehr deutlich, welchen Nutzen gute Stammdatenqualität stiftet – und welchen Schaden schlechte anrichtet“, so Pürsing. „Wenn ich mir dann die Ursachen für Probleme im Stammdatenmanagement ansehe – mangelnde Einbettung in die Unternehmensstrategie, unzureichende technologische Unterstützung durch zentrales Masterdaten-Management oder einen Single Point of Truth, unzureichende oder fehlende Data Governance – kann ich nur sagen: Wer in der digitalen Transformation bestehen will, muss sein Stammdatenmanagement in den Griff kriegen.“

Die Studie ‚Revival der Stammdaten – Behindert mangelnde Datenqualität die digitale Transformation?‘ kann hier kostenlos angefordert werden. Jürgen Frisch

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