SAP positioniert S/4HANA als Plattform zur Digitalisierung

Digitale Geschäftsprozesse betrachtet SAP als kommenden Business-Trend. Als Plattform dafür positionieren die Walldorfer SAP S/4HANA und die SAP HANA Cloud Platform.

Einfach alleine reicht nicht mehr: „Run Simple ist nur der erste Schritt. Als nächstes müssen sich Unternehmen um die Digitalisierung kümmern.“ So formuliert Steve Lucas, Global President SAP Platform Solutions, das Thema für die Entwicklerkonferenz SAP TechEd in Barcelona. SAP S/4HANA und die SAP HANA Cloud Platform sollen die Basis für digitalisierte Geschäftsprozesse schaffen.

Mit althergebrachten IT-Systemen könnten die Unternehmen sich wegen der hohen Aufwände bei der Integration der Digitalisierung nur sehr schwer nähern. SAP S/4HANA hingegen stelle die IT-Plattform der nächsten Generation dar, die Transaktion und Analyse in einem System vereine. Die SAP HANA Cloud biete Platform as a Service in einer Multi-Tenant-Umgebung und sei zudem vorbereitet für das Internet of Things. SAP HANA Vora integriere Hadoop-Cluster und schaffe darüber die Möglichkeit, unstrukturierte Daten in Echtzeit zu analysieren.

Foto Keynote Steve Lucas

„SAP Cloud for Analytics kombiniert Funktionen für Planung, Auswertung und Predictive Analytics“, erläutert Steve Lucas, Global President SAP Platform Solutions. „Anwender von SAP S/4HANA oder SAP BW on HANA können damit Inhouse-Daten analysieren.“

SAP S/4HANA als Kern für digitale Prozesse

Für SAP S/4HANA haben die Walldorfer das Servicepack 11 angekündigt. Dieses Update soll die Kernfunktionen  von SAP HANA Enterprise Management mit den On-Premise- und Cloud-Lösungen von SAP zusammenführen. Dazu gehörten unter anderem SAP Cash Management für das Finanzmanagement, Lösungen von Success Factors für das Personalmanagement das Ariba Network für die Beschaffung sowie Lösungen von SAP Hybris für Marketing und Handel. „SAP S/4HANA ist der Kern für digitale Geschäftsprozesse“, erklärt SAP-Cheftechnologe Bernd Leukert. Unternehmen können mithilfe innovativer Anwendungsszenarien in operativen Bereichen wie der Logistik oder auch im Finanzwesen großen Mehrwert erzielen. Dabei profitieren sie von vereinfachten Datenmodellen und einer flexiblen Nutzeroberfläche.“

Die Implementierungsmethodik SAP Activate soll die Migration auf SAP S/4HANA erleichtern und beschleunigen. SAP Activate biete einsatzfertige digitalisierte Geschäftsprozesse für S/4HANA und umfasse Referenzlösungen für die Cloud. Für die Betriebsvarianten On Premise, Cloud und für hybride Szenarien nutze SAP Activate eine durchgängige Methodik auf der Basis von Best Practices. Mit SAP Activate erfüllen die Walldorfer Forderungen der SAP-Anwendergruppe DSAG nach Musterlösungen für SAP S/4HANA.

SAP Fiori kommt künftig aus der Cloud

SAP Fiori Cloud Edition soll die Einführung der Benutzeroberfläche SAP Fiori erleichtern. Es handelt sich dabei um ein Benutzer-Interface, das aus der Cloud kommt, mit dem Unternehmen laut SAP ihre On Premise laufende SAP Business Suite modernisieren können. „SAP Fiori kommt bei den Kunden gut an“, erklärt Rick Costanzo, Executive Vice President und General Manager Telco and HCP/Mobility Solutions bei SAP. „Wir haben den Aufwand minimiert, indem wir das Fiori-Interface als Service aus der SAP HANA Cloud Platform anbieten. So sparen sich Unternehmen das Implementieren eines Frontend-Servers.“

Mit SAP Fiori Mobile Service werden Anwender künftig über Apps auf ihren mobilen Endgeräten mit SAP Fiori interagieren können. Diese Apps unterstützten Push-Benachrichtigungen, Sicherheitsfunktionen, den Zugriff auf native Gerätefunktionen sowie den Offline-Zugriff auf benutzeroberfläche und Daten. „Die Benutzererfahrung auf Mobilgeräten hängt in hohem Maße davon ab, ob der Netzverkehr flüssig läuft oder ob gerade ein Kapazitätsengpass oder eine schlechte Netzabdeckung vorliegt“, erläutert Costanzo. „Mit SAP Fiori mobile lindern wir diese Probleme über Push-Dienste und über Offline-Funktionalität.“ Mit dem Darstellungsstandard HTML5 adressiert SAP Fiori mobile das Problem der fragmentierte Mobilplattformen: „Eine HTML5-Anwendung läuft sowohl unter Apple iOS als auch unter Google Android und unter Windows Phone“, erläutert Costanzo. „Dank der Technologie von Sybase kann SAP als einziger Hersteller Offline-Funktionen für HTML5 anbieten.“

Mit SAP Fiori mobile nutzen die Walldorfer ein ähnliches Gestaltungsprinzip wie der Business-Intelligence-Hersteller Arcplan, der 2013 sein sogenanntes Responsive Design unter dem Namen ‚Design Once, Run Anywhere‘ vorgestellt hatte. Dieses Design steuert über die Seitenbeschreibungssprachen HTML5 und CSS3 (Cascading Style Sheets Level 3) unterschiedliche Bildschirmgrößen an. Da eine Responsive App auf mehreren Endgeräten läuft, sollen sich bei den Kosten für Entwicklung und Wartung Einsparungen von 70 Prozent ergeben, und zwar im Vergleich zu Lösungen, die für jeden Gerätetyp eine eigene native Applikation erfordern.

SAP Cloud for Analytics bündelt Business-Intelligence-Funktionen

Ein neuartiges Analytics-Produkt stellt SAP Cloud for Analytics dar. „Wir haben hier zum ersten Mal sämtliche Analysefunktionen in einer Lösung zusammengeführt“, berichtet Jayne Landry, Global Vice President und General Manager Business Intelligence bei SAP. „Enthalten sind Funktionen für Planung, Auswertung und Predictive Analytics.“ Wie der Name unschwer erkennen lässt, ist SAP Cloud for Analytics eine Cloud-Anwendung. Die zu analysierenden Daten allerdings können allerdings durchaus On Premise liegen: „Anwender von SAP S/4HANA oder SAP BW on HANA können mit SAP Cloud for Analytics inhouse-Daten analysieren“ erläutert Landry. „Der Anwender öffnet Cloud for Analytics im Browser und zieht die Inhouse-Daten dorthin. Dabei bleiben sämtliche Daten inhouse, lediglich die Metadaten wandern in die Cloud.“ Wenn eine Analyse-Applikation aus der Cloud Inhouse-Daten analysiert, sind beim heutigen Stand der Technik Netzwerk-Latenzen zu erwarten. Landry bestreitet allerdings Performance-Einbrüche, wenn Cloud for Analytics wie beschrieben verwendet wird.

Dis bisherigen Business-Intelligence-Produkte von SAP BusinessObjects, SAP Lumira Server und SAP Lumira Desktop will SAP weiter mit neuen Funktionen und neuen Releases pflegen. In Hybrid-Szenarien könne SAP Cloud for Analytics auch auf On-Premise-Daten und Metadaten von SAP BW, SAP Lumira und SAP Business Objects zugreifen, ebenso auf SAP BusinessObjects Universes. Zwischen SAP Cloud Analytics for Planning und SAP Budgeting Planning and Consolidation sei eine bidirektionale Integration möglich. Bestehende Reports und Dashboards aus den On-Premise-Versionen von SAP BusinessObjects und SAP Lumira ließen sich allerdings nicht in die Cloud verschieben, sondern sie müssten neu erstellt werden. jf

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