HPE will mit SGI-Kauf im Analytics-Markt zulegen

Analysten loben den Kauf von SGI. Der Server-Marktführer Hewlett Packard Enterprise (HPE) will über diese Akquise vor allem im Analytics-Geschäft wachsen.

Passgenau: Die Lösungen und Technologien von Hewlett Packard Enterprise und SGI ergänzen sich gut“, erklärt Charles King, Principal Analyst des amerikanischen Marktforschungshauses Pund-IT. „Mit der Akquisition bauen beide Unternehmen ihre Präsenz in einem margenträchtigen Marktsegment aus.“

Server-Hersteller Hewlett Packard Enterprise kauft für 275 Millionen Dollar das Unternehmen SGI, das sich auf Supercomputer für das High Performance Computing spezialisiert hat. „Die Akquisition stärkt unsere Position im schnell wachsenden Markt für Big Data Analytics“, wirbt Antonio Neri, Executive Vice President und General Manager von Hewlett Packard Enterprise. Den weltweiten Markt für High Performance Computing beziffert Hewlett Packard Enterprise auf derzeit elf Milliarden Dollar bei einem jährlichen Wachstum zwischen sechs und acht Prozent. Doppelt so schnell wachse das Geschäft mit Analytics- und Big Data Lösungen.

Nach den Zahlen des Analystenhauses Gartner führt Hewlett Packard Enterprise aktuell das weltweiten Server-Business an. Im ersten Quartal verbuchte das Unternehmen Server-Einnahmen von rund 3,3 Milliarden Dollar, während der zweitplazierte Hersteller Dell in diesem Bereich 2,3 Milliarden Dollar einnahm. SGI hingegen erwirtschaftete im gesamten Geschäftsjahr 2016 533 Millionen Dollar Umsatz bei knapp 11.2 Millionen Dollar Verlust.

SGI war 1982 mit High-Performance-Workstations- und -Grafiklösungen gestartet. Nach dem Siegeszug Intel-basierter x86-Server geriet SGI in finanzielle Schieflage und musste 2006 und 2009 jeweils Insolvenz und Gläubigerschutz anmelden. 2009 hatte der Server-Hersteller Rackable Systems Inc. SGI übernommen. In den zurückliegenden Jahren fokussierte SGI auf Hochleistungsrechnern für Big-Data-Anwendungen, für SAPs In-Memory-Plattform SAP HANA sowie Oracles In-Memory-Datenbank.

Hewlett Packard Enterprise war in den vergangenen Monaten vorrangig mit der Abspaltung vom Mutterhaus Hewlett Packard beschäftigt. Für Aufsehen sorgte Anfang des Jahres die Ankündigung, dass sich Hewlett Packard aus dem Public-Cloud-Geschäft zurückziehen will sowie die Abspaltung der Service-Sparte. Mehrere altgediente Topmanager haben das Unternehmen gerade verlassen. sr

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