Furcht vor Cyberangriffen führt zu Umsatzblockaden

IT-Sicherheitsbedenken verlangsamen laut einer Studie die digitale Transformation bei jedem zweiten Unternehmen in Deutschland. Jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) befürchtet demnach Umsatzverluste, da es die Digitalisierung aus Angst vor IT-Sicherheitsvorfällen nicht schnell genug vorantreibt.

„Egal, ob IT-Sicherheitsbedenken berechtigt, übertrieben oder vorgeschoben sind: Fakt ist, sie haben volkswirtschaftliche Auswirkungen und verzögern die notwendige Digitalisierung der deutschen Wirtschaft“, warnt Ulrich Hamann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesdruckerei GmbH. Er bezieht sich dabei auf die Studie „IT-Sicherheit im Rahmen der Digitalisierung“. Diese wurde im Auftrag der Bundesdruckerei GmbH von von Bitkom Research durchgeführt. Befrat wurden den Angaben zufolge 556 Führungskräfte, die in ihrem Unternehmen für IT-Sicherheit verantwortlich seien. Die Umfrage sei repräsentativ für Unternehmen in Deutschland mit mehr als 20 Mitarbeitern.

Maschinen- und Anlagenbauer zögern bei der Digitalisierung

Überdurchschnittlich viele Maschinen- und Anlagenbauer verzichten laut Studie auf Umsatz, weil sie aus Angst vor Cyberattacken ihre Prozesse, Produkte und Services langsamer digitalisieren: Auf jedes sechste (17 Prozent) Unternehmen dieser Branche treffe diese Aussage „voll und ganz zu“, auf weitere 13 Prozent treffe sie „eher zu“, auf weitere 27 Prozent teilweise.

„Der Trend zur vernetzten Industrie 4.0 stellt vor allem Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus vor die vermeintliche Entscheidung: schnelle Digitalisierung und Vernetzung samt höheren Sicherheitsrisiken oder langsame digitale Transformation und Umsatzverzicht“, erläutert Hamann. Dabei seien mit der richtigen IT-Sicherheitsstrategie die Risiken beherrschbar. „Wer die Chancen des digitalen Wandels nutzen will, braucht nachhaltigen Schutz für seine Unternehmenswerte – und somit für alle Daten, Infrastrukturen und Kommunikationswege“, betont Hamann. Zwei Drittel aller befragten Unternehmen rechnen der Studie zufolge mit steigenden IT-Sicherheitsrisiken durch die Digitalisierung.

Kleinere und mittlere Betriebe haben große Sorgen

Laut Umfrage fühlt sich auch nur fast jedes dritte Unternehmen (29 Prozent) gut gerüstet für die digitale Transformation: Auf acht Prozent treffe diese Aussage „voll und ganz zu“, auf weitere 21 Prozent treffe sie „eher zu“. Im Branchenvergleich fällt auf, dass sich im Handel (19 Prozent) und der Automobilindustrie (25 Prozent) unterdurchschnittlich wenige Unternehmen gut vorbereitet fühlen. Der Maschinen- und Anlagenbau liegt mit 29 Prozent genau im Schnitt aller Branchen, allerdings fühlen sich nur vier Prozent dieser für Deutschland so wichtigen Unternehmen uneingeschränkt gut gerüstet. Die Umfrage zeigt zudem: Je größer ein Unternehmen ist, umso besser fühlt es sich gerüstet für die digitale Transformation. Kleinere und mittlere Betriebe haben hingegen große Sorgen.

Die Studie „IT-Sicherheit im Rahmen der Digitalisierung“ steht nach Angabe der Kontaktdaten kostenlos zum Download bereit unter diesem Link. hei

 

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